Sonntag, 11. September 2011

Die Natur und ihre Tücken

Ich glaube in der Natur gibt es überall auf der Welt schönes und interessantes zu entdecken, aber manches hat auch seine Tücken, für Einheimische ganz normal, für Zugereiste bedarf es einiger Lernaufgaben!
Ich bin  jeden Tag aufs Neue erstaunt, welche Vielfalt von Insekten, Vögeln und Wildpflanzen hier existieren.
Meine Kaktusfrüchte sind jetzt reif, riesengroß und leuchtend gelb- orange. Nachdem die Dinger  essbar sind, habe ich gleich eine geerntet, in der Mitte aufgeschnitten und mit einem Kaffeelöffel, das Fruchtfleisch herausgelöffelt, -mm mhh köstlich, ich konnte gar nicht genug davon bekommen. In meiner Gier war ich wohl etwas unvorsichtig, - was ist das, - es pikst in der Zunge??? Die langen Stacheln der Außenhaut, haben ganz gemeine Wiederhaken, also ich kann euch sagen, ein Zungenpiersing mit Kaktusstacheln, - das ist das Letzte! Nach stundenlangem fieseln, war der letzte Pikser weg, kann jetzt die Leute noch weniger verstehen, die sich freiwillig etwas in die Zunge montieren lassen!
Wunderschön und absolut ungefährlich, ist ein riesiger bunter Schmetterling, - ich sehe ihn so alle paar Tage, er hat die Größe eines kleinen Vogels und ich bin jedesmal aufs neue fasziniert, dass es so etwas schönes gibt!
Nicht ungefährlich ist ein anderer Schmetterling, beziehungsweise seine Vorstufe, die Prozessionsraupe.
Ich wollte eigentlich in der Einfahrt eine schöne Pinie pflanzen, ich liebe diese Bäume sehr, mit ihren mächtigen Schirmen stehen sie wie grüne Pilze in der Landschaft. Außerdem kann man von ihnen die herrlichen Pignolikerne ernten, - sie schmecken frisch geknackt noch um vieles besser als die käufliche Ware aus den Geschäften. Doch nachdem ich von diesen Raupen gehört habe, bin ich schwer am überlegen. Sie sind Schädlinge dieser Bäume, man muss ihre Nester entfernen, sonst stirbt der Baum.. Die Raupen ballen sich in ihrem Entwicklungsstadium zu Fußball großen Kugeln auf den Bäumen zusammen. In diesem Stadium muss man die Nester entfernen, sonst begeben sie sich auf Wanderschaft und fressen den Baum. Auf ihrer Wanderschaft, hängt sich jeweils eine Raupe an das Hinterteil der anderen, - so bilden sie hunderte Meter lange Schnüre, das führt auch zu dem Namen Prozessionsraupe. Diese silbergrauen Schnüre sehen wunderschön aus, doch sie sind hoch gefährlich, - bei Berührung fliegen die Haare in die Luft, - verbrennen Haut und Atemwege und führen nicht selten zum Tod der kontaktierenden Menschen. Die Nester dürfen also nur mit Schutzanzug, hermetisch dicht und Atemmaske entfernt werden! Seit ich das weiß, überlege ich ernsthaft, ob nicht eine schöne Jaccaranda genau so schmückend für die Einfahrt währe!
Auf meinem Grundstück, stehen  viele Olivenbäume, leider sehr ungepflegt, und nur wenige haben große Früchte. Unglücklicherweise riss der Baggerfahrer bei seinen Arbeiten, einen riesigen Ast mit wirklich großen Oliven ab. Schade, dachte ich, die sind ja noch nicht reif, doch der Fahrer meinte, nein, nein, das geht schon, die kannst du schon einlegen, - aber wie???
Also auf ins Internet, Rezept für Oliven. Die gute Nachricht, - ich war enttäuscht, weil ich nur grüne Oliven auf der Farm habe, - jetzt weiß ich, alle Oliven sind erst grün, werden dann grün rosa, dann schwarz, je nach Reifestadium.Also in einigen Wochen, werde ich auch schwarze Oliven haben.
Die schlechte Nachricht, - ich werde nie wieder gekaufte Oliven essen! Frische Oliven sind ausgesprochen bitter, - um diese Bitterkeit zu entfernen, muss man jede Olive mit einem Stein aufklopfen, sie mit Zitronenscheiben in frisches Wasser einlegen, das Wasser zwei bis drei mal täglich wechseln, nach einigen Wochen sind die Bitterstoffe weg, dann kann man die Oliven, je nach Geschmack, mit Kräutern, Knoblauch und Piri Piri, einlegen. Das Verfahren wird einfacher, wenn man die Oliven in starkes Salzwasser einlegt, man braucht das Wasser nur einmal täglich wechseln und die Oliven sind schon nach 2 Wochen fertig zum einlegen. Daher schmecken Oliven oft so ungemein salzig!
Die Schnellvariante, und ich denke alle im Handel angebotenen Oliven sind so behandelt, -  3 Tage in starke Natronlauge einlegen, - und fertig!
Verfahren eins, nach traditioneller Art, ist natürlich sehr aufwendig. Ich war sehr erstaunt, wie viel Öl alleine schon beim Aufklopfen der Oliven, heraus spritzt, eine wirklich fettige Angelegenheit, man ist eingeölt von oben bis unten.
Jetzt bin ich fleißig am Wasser wechseln, auf das Ergebnis darf man gespannt sein.
Unico hat mir auch eine Lektion erteilt zum Thema Feigen. Die Farm quillt  über von Feigenbäumen, und Mangels Karotten, dachte ich die süßen Früchte könnten meinem Pferdchen auch schmecken. Ich esse  den ganzen Tag im Vorbeigehen unzählige Feigen, doch Unico hat nur angewidert die Nase gerümpft.  Nach einiger Zeit viel mir jedoch auf, dass er auf seiner Koppel an den Feigenbäumen, beziehungsweise unter den Feigenbäumen herum werkte!
Jetzt weiß ich, alles was wir an frischen Feigen so essen, ist eigentlich ungenießbares unreifes Zeug! Die Feige ist genau einen Tag reif, ein traumhaft süßer Genuss, dann fällt sie vom Baum und verschrumpelt. Unico ist wild auf Feigen, - aber nur auf wirklich reife, - ich mittlerweile auch!
Ja, - und dann gibt es noch wunderschöne Sonnenuntergänge in unbeschreiblichen Farben, leider dauern sie nur kurz, bis ich den Kamera hole, sind die schönsten Farben meist schon verblasst.......

1 Kommentar:

  1. Hallo meine Liebe,

    mir läuft schon das Wasser im Munde zusammen beim Betrachten Deiner Fotos. Die Kaktusfrüchte, die Feigen, da das hab ich auch alles nicht gewußt. Nur das mit den Oliven hat ich schon mal im Süden erfahren. Grün sind sie eigentlich unreif. Mit den Kaktusfrüchten ist nicht zu spaßen. Bei meinem Urlaub auf Zypern wollten meine Freundin und ich auch ernten um sie zu essen. Mir war das ganze dann doch zu stachelig und ließ es bleiben. Nicht so Margarete. Sie pflückte eifrig ein paar Früchte und verstaute sie in der mit Gurt umschnallbaren Bauch/Hüfttasche. Na wir kamen nicht weit, fing sie zu jammern an. Die Stacheln hatten sich durch die Tasche durch, durch die Kleidung durch in ihren Bauch gespießt. Das war dann auch eine stundenlange Prozedur sie einzeln wieder zu entfernen. Gekostet wurden die Früchte nicht mehr, sie landetet gleich im Müll. Ich weiß bis heute nicht wie sie schmecken.

    Eine Pinie wäre halt doch supersupersuper beim Eingang. Gibt es nicht Abwehrmöglichkeiten? Wie kommen die Raupen auf den Baum? Kann man rund um den Baum nicht so eine Art Leimbinder anbringen?

    Und nun zu den Oliven. Durch das Aufklopfen ersparst Du Dir ja das eincremen nach dem Duschen. Du mußt Dich nur nackig dazusetzen. Sparst dabei noch Geld für die Körperlotion.

    Reife Feigen - welch ein Genuß. Ich habe einmal im Süden welche auf einem Markt gekauft - wundervoll!!! Seitdem esse ich keine mehr bei uns, sosehr es mich auch gustert, aber ich weiß das ist nur Schrott!!!! Freu mich schon auf Deine frischen eines Tages.....

    Alles LIEBE
    Christine

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