Dienstag, 26. November 2013

Endlich,- der letzte Schutt ist fort!

Nun ja, ganz so ist es nicht, ich werde wohl noch einige Jahre lang Fliesenstücke und Ziegelscherben aufsammeln, aber der Großteil ist geschafft.
Das neue Lagerhaus ist fertig, inklusive nettem Zimmer für Working Students.
Die eingestürzten Steinmauern der Auffahrt sind neu aufgemauert und von Unicos Koppel wurde ein riesiges Abflussrohr verlegt, damit er bei Regen nicht mehr in einem "See" stehen muss.
Insgesamt 8 Lastwagen Steine wurden abtransportiert, - ich habe immer noch genug von diesen Dingern.
Eigentlich hat sich mit all diesen Arbeiten, nichts mehr großartig verändert, notwendig waren sie trotzdem.
Man ist nur leicht etwas deprimiert, wenn nach der ganzen Schufterei der "Whow" Efekt ausbleibt.
Da hilft nur eines, - alte Fotos ansehen, - dann habe ich meinen "Whow" Efekt und sag mir selbst, - unglaublich was hier in nur 2 Jahren entstanden ist.
Meine Pflanzen schießen in die Höhe, - ich kann gar nicht glauben, das ich alle vor kurzem, als Winzlinge, in meinem Auto auf die Farm gebracht habe.
Langsam entsteht der Dschungel den ich mir erträumt habe, - mein kleines Häuserl, eingebettet in Blumen und Bäumen.
Trotzdem habe ich, Dank sorgfältiger Planung, immer freie Sicht zu meinen Pferden, - das ist mir sooooo wichtig!
Die Arbeit wird trotzdem nicht weniger, 6 Tiere versorgen, - die Bügelwäsche stapelt sich, das Haus ist staubig, ich brauche eine neue Mistgabel, das Unkraut sprießt, die Wasserleitungen verkalken, sollte doch einmal eine Entkalkungsanlage kaufen, meine neue Homepage wartet auf passende Texte, Haare schneiden währe auch wieder gefragt, endlich eine Glasplatte für meinen Tisch bestellen, etwas mehr Zeit für Yoga und natürlich endlich Zeit um mit den Pferden auch zu arbeiten.
Aber fürs Erste kann ich nun einmal aufatmen, der Rest folgt in gemütlichen Schritten.
Damit schließt mein "Baustellen" Blog, doch wie immer wird es heißen, - Fortsetzung folgt.........
nur werden diese Fortsetzungen andere Themen beinhalten





Hier noch einige "Vorher" - "Nachher" Fotos, soferne es mir gelingt alles hochzuladen?

Oh, die Technik treibt mich zur Verzweiflung, es ist nun eurer Phantasie überlassen, die Vorher, Nachher , Bilder richtig einzuordnen. Braucht einige Phantasie,.....
Obstgarten alt und neu, Sattelkammer alt und neu, Lagerhaus alt und neu, viel Spaß beim sortieren und vielleicht möchtet ihr ja alles einmal selbst in Natura sehen?

Fortsetzung folgt, ........ versprochen!

Sonntag, 14. Juli 2013

Endlich fertig? Leider nein!

Großzügig in Portugiesischer Zeit gerechnet, die üblichen Pannen einkalkulierend, dachte ich doch, dass ich die Baustelle Anfang Juli endlich fertig haben würde.


Weit gefehlt,- wenn es im gleichen Tempo weiter geht, muss ich froh sein, wenn im Herbst endlich der Tag X kommen wird, an dem ich aufatmen kann.
Pressiert es denn sehr? - fragt der gemütliche Bauarbeiter Jose immer wieder.
 Nun, was soll ich ihm schon antworten, - es ist ja nicht gerade Überlebenswichtig, das das kleine Lagerhaus fertig ist.

Doch ich habe die Nase schon gewaltig voll. Immer wieder neuer Bauschutt, Dreck und Staub, warten auf die Bauarbeiter, nochmals um räumen, putzen und schlichten.
Nichts hat seinen endgültigen Platz, - wenn ich ein Werkzeug suche, gehe ich automatisch Richtung Lagerhaus, - nein das ist ja jetzt ausgeräumt, die Sachen stehen derzeit im Holzhaus!
Irrtum, da liegt nun das Heu, das Werkzeug habe ich gerade provisorisch in der Sattelkammer verstaut!
Ich freue mich wirklich schon auf den Tag, an dem endlich alles seinen Platz gefunden hat!
Doch man soll nicht unbescheiden sein, seit dem Frühjahr ist auch vieles fertig geworden.

Unicos Box ist frisch verputzt und weiß gestrichen, die Sattelkammer ist nun sauber und trocken und gerade rechtzeitig vor der Stroh Ernte, konnten wir das Dach auf dem Heustadel montieren.
Heustadel ist ja ein übertriebenes Wort, eher sieht es aus wie ein großer Carport, doch wir konnten wunderbar 3000kg Haferstroh verstauen.


Da es hier in der Gegend keine Traktoren mit Stapler Funktion gibt, müssen sogar die Großballen händisch abgeladen und verstaut werden.
Also habe ich die Vorderseite meines "Stadels" offen gelassen und wir Rollen die Ballen direkt vom LKW unter das Dach.
Im Winter werde ich diese offene Seite mit Planen verhängen, - ich hoffe das klappt!

Wirklich frustrierend für mich ist, das ich es immer noch nicht schaffe mit meinen Pferden zu arbeiten.
Immer wenn ich denke jetzt gehst du es an, steht gerade ein LKW am Reitplatz, die Bauarbeiter brauchen mich, es herrscht ein Höllenlärm, weil gerade gestemmt oder geflext wird.

Ich kann mich dann nur mit einem Ausflug an den Atlantik trösten, der heuer ungewöhnlich warm ist oder mich über meine gärtnerischen Erfolge freuen.
Die ganze Schufterei mit Land roden, Kompost aufbringen und gießen, trägt nun wunderbare Früchte im wahrsten Sinn des Wortes!



Den Supermarkt brauche ich eigentlich nur mehr für Brot, Öl, Salz und Kaffee, alles andere wächst im Garten!
Karotten, Fisolen, Salat, Tomaten, Kürbis Zuchini, Auberginen, Pore, Karfiol, Kartoffel, Erdbeeren, Himbeeren, Ribisel, Kirschen, Pfirsich, Pflaumen, Khaki, Melonen, Feigen und vieles mehr.






Sogar meine kleinen Zitrus Bäume haben schon Früchte angesetzt und im kommenden Winter gibt es die ersten eigenen Zitronen, Orangen und Mandarinen.


So Gott will, ist dann auch endlich die Baustelle fertig und ich kann endlich in Ruhe und Frieden mit meinen Pferden arbeiten.
Doch bis dahin liegt noch ein gutes Stück Arbeit vor mir!


Fortsetzung folgt,............

Samstag, 1. Juni 2013

Es regnet jede Nacht!

Jeder hat es mir prophezeit, lange Zeit wollte ich es nicht glauben, - aber ohne automatische Bewässerung läuft hier gar nichts!
Eigentlich liebe ich es meine Pflanzen und Bäume zu gießen. Ich betrachte jedes einzelne Exemplar täglich, sehe ob es mehr oder weniger Wasser braucht und was sonst noch fehlt.
Doch der Tag hat nur 24 Stunden und in diesen kann man sinnvoller Weise nur am Morgen oder spät am Abend gießen.
Genau zu dieser Tageszeit brauchen aber auch die Pferde ihre Betreuung. Rein bringen, raus bringen, füttern, misten, ......
Also herrschte Abends und  Morgens immer Rush Houer, alles sollte zur gleichen Zeit stattfinden!
Warum pflanzt du so viel?, - meinte meine Tochter? Du musst doch hier keinen botanischen Garten anlegen!
Nein, das muss ich nicht, doch rund ums Haus möchte ich es grün und blühend haben und der Obstgarten soll mich in den nächsten Jahren mit eigenem Bio Obst versorgen!
So grün und schön es hier während der Wintermonate ist, hunderte wilde Blumen blühen, - so triest wird es im Sommer! Innerhalb weniger Wochen wird alles braun und öde, da hilft nur viel guter Pferdemist und der Gartenschlauch.
Gute Erde und Wasser verursachen eine wahre Explosion der Pflanzen und Blüten, - Sonne scheint ja ohnehin genug!
Nachdem ich nun lange Zeit tapfer meinen Gartenschlauch, fast 4 Stunden täglich über die Farm gezogen habe, erlahmten meine Kräfte.
Endlich vergab ich den Auftrag, die automatische Bewässerung zu installieren.  Anfang Mai legten die Burschen los, ein Knochen Job, denn die lehmige Erde wurde nach einigen Tagen mit 30 Grad zu reinem Beton!



Hunderte Meter Graben mussten gezogen werden, - tausende Steine kamen erneut ans Tageslicht!
Hilfe, Hilfe, - meine schöne Farm! Gerade hatte ich alles halbwegs in Ordnung, jeden oberflächlichen Stein akribisch entfernt, und nun sah es aus als ob tausende Maulwürfe wild über das Land gesaust währen!


Zu alle dem stürzte noch nach dem regenreichen März, das ohnehin etwas schwache Pumpenhaus zusammen!
Also musste ein neues Pumpenhaus gebaut werden, ein Sandfilter wurde eingebaut um die feinen Sprühköpfe der Bewässerung frei zu halten, hunderte Meter Leitung wurden verlegt und dann kam jener groß artige Abend!


Pferde in Ruhe versorgen, kein Gieß Marathon mehr, ich sitze entspannt mit einem Glas Wein auf der Terrasse und pünktlich um 21H beginnt es zu plätschern!
Sektor 1 Schaltet sich ein, - es rieselt und sprüht, welch ein Genuss!!!! Nach 20 Minuten wechselt es auf Sektor 2 und dann auf Sektor 3. In einer Stunde ist alles reichlich bewässert, die Pflanzen atmen auf, die nasse Erde duftet herrlich, - es ist einfach himmlisch!




Keine Sorge, mir bleibt noch Arbeit genug, alle Töpfe rund ums Haus müssen nach wie vor händisch gegossen werden und auch mein Gemüsegarten bedarf meiner täglichen liebevollen Bewässerung.
Doch im Vergleich zum ganzen Garten, ist das mit Links erledigt!
Schlußendlich braucht auch die automatische Computer gesteuerte Bewässerung ihre Betreuung.
Die Sprühköpfe müssen richtig eingestellt werden, von Zeit zu Zeit braucht es Neue, da sie hier extrem schnell verkalken, doch das ist momentan das reinste Vergnügen!
Ich brauche gerade einmal alle 3 bis 4 Tage durch den Garten zu spazieren und alles zu kontrollieren, - kein Vergleich zu der täglichen vierstündigen Arbeit!
Trotzdem habe ich nun erneut viel Arbeit, alle Steine und alter Ziegelschutt, der nun wieder an der Oberfläche liegt, muss sorgsam aufgesammelt werden. Ich denke es wird erneut einen ganzen Lastwagen füllen, - doch die Sommertage sind lang, - irgendwann wird es fertig, - mein ewiges Mantra!

Fortsetzung folgt,.........

Freitag, 26. April 2013

Ein ganz normaler Tag?

Gestern Abend erhielt ich einen Anruf, das heute morgen der Spanische Tierarzt, Spezialist für Zahnbehandlungen kommen würde, - auf den ich bereits 5 Monate warte.
Also Wecker stellen, um 6h aufstehen, Pferde füttern, Boxen misten.
Um 8 h kommt der Bauarbeiter, der gerade daran arbeitet mein Pumpenhäuschen neu aufzubauen.
Der Stall ist noch nicht fertig gemistet, doch schon stehen die Arbeiter vor der Tür, die momentan das halbe Grundstück umwühlen um eine automatische Bewässerung zu installieren.
5 Minuten später radelt Marcelino auf die Farm, - er soll heute die Küchenfliesen im Apartment verfugen, damit alles fertig ist wenn nächste Woche die Gäste kommen.
Weiters erwarte ich noch Nico samt Bohrmaschine um diverse Sachen zu montieren.
Schnell noch den Hund füttern, Tomatenpflanzen gießen, Pferde auf die Koppel bringen.
Bereits 10h, Manuel ruft an, - kannst du den Tierarzt bitte in Sao Bras abholen, er findet den Weg nicht.
Kein Problem, ich springe ins Auto und hole den Tierarzt. Leider spricht er nur Spanisch,- es ist für mich ein Rätsel wie jemand ein Veterinär Studium abschließen kann ohne ein Wort Englisch zu verstehen,- doch der Mann ist gut, versteht sein Handwerk und ist sanft mit den Pferden.
Ventania ist kerngesund, hat nur kleine Häkchen an den Zähnen, man kann mit der Behandlung noch etwas warten. Unicos Gebiß ist eine einzige Baustelle, Narkose und eine Stunde Zähne schleifen!
Tierarzt fährt weg, Unico hängt kurz angebunden im Stall um seine Narkose auszuschlafen, - eigentlich möchte ich bei ihm stehen bleiben, denn dank der Wärme sind die ersten Pferdebremen unterwegs und er kann sich ihrer nicht erwehren.
Doch ich muss kurz nach den Arbeitern sehen! Oh mein Gott Marcellino, was schmierst du da in die Fugen?
Wir haben gesagt Terra Cotta oder Salmon, - das hier ist ja Pink!!!
Ja, ich weiß, aber Salmon gibt es nur in 3kg Packungen, jetzt habe ich etwas weiß und rot gemischt, das spart der Senhora 5 Euro und sieht doch auch schön aus!
Ach was soll ich sagen, - lieb gemeint, doch die richtige Farbe wäre mir schon 5 Euro mehr wert gewesen!
Als ich zurück zum Stall haste, sehe ich das die Arbeiter mein seltenes violettes Wandelröschen total zusammen getrampelt haben. Hallo Männer, tickt ihr noch richtig??? Ich kann doch nicht überall Schilder aufstellen,- " Vorsicht Pflanze"?
Mein Unico erholt sich gerade von der Narkose, da kommt Niko vorgefahren, - so, wo fangen wir an, hast du Schraubenzieher, wo möchtest du was montiert haben?
Sofort, sofort, - erst muss ich noch Unico auf die Koppel bringen. Da schreit der Mann der das Pumpenhaus verputzt, - hat die Senhora vielleicht eine Säge?, - kann sonst nicht fertig machen!
Gleich, gleich, nur ein Moment bitte!
Unico steht auf der Koppel, der Mann hat seine Säge, Nico seine Schraubenzieher, ich soll inzwischen die Bretter für die Sattelkammer streichen.
Da ruft Marcelino, . Senhora mein Fuß ist plötzlich ganz rot und dick, ich muss zum Doktor. Dar Fuß ist wirklich knallrot, - ich teste schnell Homöopathie für Marcelino, - er braucht Bella Donna,- ja und natürlich, kein Problem, fahre schnell zum Arzt!
Niko schreit, Helga, hast du noch irgendwo Leim, die Schrauben für den Türgriff sind abgebrochen, kein Problem, nur ein Moment bitte, mein Pinsel trocknet ein wenn ich ihn einfach in der Sonne liegen lasse!
Oh mein Gott wie geht es Unico, - Ok,- keine Sorge, er frisst friedlich sein Gras!
Anny, die Katze schreit, irgend jemand hat die Türe zum Stall geöffnet, Cid hat all ihr Futter aufgefressen, Anny hat Hunger!
Der Arbeiter mit dem Pumpenhaus ist fertig , möchte bezahlt werden, - ich hole das Geld, doch zuletzt sehe ich gerade noch, der Schutt ist nicht wie vereinbart aufgeräumt!
Hallo guter Mann, Kommando retour, - alles sauber aufräumen oder Geld zurück!!
So geht es bis in den späten Abend weiter, - die Arbeiter sind endlich fort, - schnell das Futter für die Pferde vorbereiten, - da kommen meine portugiesischen Nachbarn vorbei, - die Nichte ist gerade zu Besuch, dürfen wir etwas "Pferde streicheln?" Ja, natürlich, kein Problem. Dann folgt noch eine kurze Führung über das Grundstück, die Leute sagen, sie sind froh nun so eine nette Österreicherin hier zu haben, - und ich will natürlich nicht unhöflich sein.
Das Telefon läutet, Achim, - er hat schon wieder Probleme mit der Arbeit an meiner Homepage!
Ich mache den Stall fertig, Telefon läutet schon wieder, - ein Vorarlberger fragt ob er morgen kurz mit seinen Töchtern auf " Pferdebesuch" vorbeikommen könnte? Ja, ja, natürlich, kein Problem.!
Bringe die Pferde in den Stall, es ist schon fast 21h, sehe das einige Pflanzen die Blätter hängen lassen, - Ok, - gießen muss ich auch noch, - morgen ist es zu spät!
Endlich Abend, - noch schnell einige Mails beantworten, das Pferd einer Freundin hat einen dicken Fuß, , ....  ein Käsebrot und ab ins Bett!
Manchmal denke ich,- eigentlich bin ich nach Portugal gegangen um mehr Zeit und Ruhe zu haben, doch irgendwie schaffe ich es immer wieder jede Menge Stress in mein Leben zu ziehen!
OK, dann soll es so sein, - doch irgendwann wird alles fertig, - mein tägliches Mantra!
Eines Tages, - und das hoffe ich wirklich, - kann ich endlich mein Werk genießen, - täglich mit meinen Pferden arbeiten und dem Garten beim Wachsen zusehen!
Doch ich weiß jetzt schon, . dies ist ein frommer Wunsch, - irgendwo wird hier wieder eine Leitung tropfen, - eine Pumpe ausfallen oder ähnliches.
Und falls wirklich einmal alles perfekt funktionieren sollte, bin ich mir fast gewiss, das ich mir neue "Arbeit" erschaffe, - anscheinend bin ich dafür unheimlich talentiert!!!!!


Fortsetzung folgt.......

Sonntag, 21. April 2013

Regen bringt Segen + viel Arbeit!

Endlich Sommer, endlich wieder normales Algarve Wetter, tiefblauer Himmel und jede Menge Sonnenschein.
Weit über sechs Wochen hat es jetzt geregnet. Nicht das wir an Sonnenmangel gelitten hätten, nein, es gab immer einige Sonnenstunden oder sogar Tage, doch dies reichte nicht um Boden oder Luft zu trocknen.
Die Luftfeuchtigkeit betrug permanent zwischen 100 und 90%. Das bleibt natürlich nicht ohne Folgen.
Tatenlos musste ich zusehen wie mein gerade blütenweiß gestrichenes Haus langsam grün wurde und stellenweise fiel sogar der ganze Anstrich herunter.



Jetzt weiß ich wenigstens warum in Portugal, in fast jedem Geschäft weiße Farbe angeboten wird und im Frühling alle Leute pinselnd auf den Leitern stehen.
Meine Pferde konnte ich natürlich auch nicht so lange auf den Padocks einsperren, - am fünften Regentag ließ ich sie wieder auf die Wiese. Uihh, am besten ich schließe die Augen und sehe gar nicht hin,- die Rasenziegel fliegen meterweit durch die Luft, ade du schöne Wiese!
Auch sonst tat sich noch einiges Merkwürdiges, besonders in der Pflanzenwelt.
Einige Pflanzen begannen zu welken, - nanu? an Wasser kann es jetzt nicht mangeln?
Schnell begriff ich die Ursache, die Pflanzen saufen regelrecht ab!

Die meisten konnte ich retten, doch für meinen Jasmin an der Terrasse kam jede Hilfe zu spät.
Ich grub daneben noch ein 70cm tiefes Loch um das Wasser abzuleiten und auszuschöpfen. Doch egal wie viele Kübel Wasser ich auch täglich schöpfte, binnen einer Stunde war das Loch wieder voll gelaufen.






Dem nicht genug machten sich in der Feuchtigkeit auch einige ungebetene Tiere ans Werk, fraßen des Nächtens die Hälfte meiner kleinen Tomaten Pflanzen und taten sich an den jungen Blättchen des Marillenbaumes gütlich.
Schlagartig war die Regenzeit dann zu Ende und die Natur explodierte förmlich, - speziell das Unkraut!
Ich schuftete von früh bis spät um der Lage Herr zu werden, - vergeblich, mein Rücken streikte!
Als ich eines Morgens nur mehr mühsam aus dem Bett hoch kam und dann krampfhaft überlegte wie ich es wohl schaffen könnte Hose und Socken anzuziehen, dachte ich,- Helga jetzt reicht es, - Hilfe muss her!
Freunde organisierten mir Marcelino, ein netter Portugiese der sogar Deutsch spricht.


Nun ging es wieder aufwärts, Marcelino kennt das Problem und rückte Disteln und Ampfer mit Hacke und Krampen zu Leibe.
Das ist hier so, meinte er, - wir Portugiesen sagen immer, du brauchst nur hin zu spucken, und schon wächst es!
Welche Wahrheit, nun habe ich es selbst gesehen und erlebt! Der letzte Winter mit seiner extremen Trockenheit, bescherte mir ein vollkommen falsches Bild.
Nichts Schlechtes ohne Gutes, - die Wasserbecken sind nun voll und meine Blumen, Sträucher und Bäume wachsen prächtig.




Die Kartoffelpflanzen reichen mir nun schon bis zur Hüfte, wenn sie unterirdisch auch so wachsen wie überirdisch, wird die Ernte wohl prächtig ausfallen.
Mein Salat ist erntereif , in einer Woche gibt es die ersten Zwiebeln und junge Karotten und heute durfte ich die erste rote Erdbeere, Marke Eigenbau vernaschen.
Nun heißt es noch die letzten Renovierungs und Bauarbeiten zu vollenden, dann kann ich mich endlich in Ruhe den Pferden widmen!
Diese sind jetzt alle rund und fit, - kein Wunder, helfen sie mir doch fleißig bei der "Landschaftspflege".
Siehe Foto "Unico bei der Arbeit!"



Fortsetzung folgt...........

Montag, 4. März 2013

Bitte warten,......!

Heute schüttet es wie verrückt und ich hätte so viel Arbeit im Garten, aber da kann man nichts machen, es heißt eben, - bitte warten!




Der Regen ist ja eigentlich willkommen und ich weiß auch das ich hier nicht all zu lange warten muss bis wieder die Sonne scheint, doch das "Bitte warten" zieht sich momentan wie ein roter Faden durch mein Leben!
Vor 3 Wochen wollte ein Bekannter Sägespähne für die Pferdeboxen bringen, sie sind bis heute nicht hier, - bitte warten...
Also wollte ich Allspan im Lagerhaus kaufen, leider ausverkauft, in 2 Wochen kommt die nächste Lieferung, - bitte warten!
Die Arbeiter, die einen Betonsockel für das Heulager anfertigen sollten, sagten zu mir, - wir fahren schnell Mittag Essen, - es dauerte ganze 10 Tage bis sie von diesem Mittagessen zurück kamen!


Vor 3 Wochen vereinbarte ich beim Schlosser einen Termin, damit er die Maße für die Türe der Futterkammer nehmen könnte. Ich habe nun schon drei Mal in dem Geschäft nachgefragt, - werde immer vertröstet, mit bitte warten!
Der Elektriker sollte kommen um fehlende Lampen zu installieren, - heute rief er an, leider, es regnet, ich melde mich nächste Woche wieder, - bitte warten!
Seit Wochen telefoniere ich um eine Fuhre Schotter zur Befestigung des Bodens zu bekommen, der Boden war wunderbar trocken, man hätte herrlich arbeiten können!
Doch wie immer, bitte warten! Nun ist alles aufgeweicht und ich werde wohl noch einige Wochen auf den Schotter warten müssen!
Nico mein Nachbar wollte die Holzkonstruktion für mein Heu Lager errichten, doch jetzt ist er kurzfristig nach Berlin geflogen, kommt irgendwann wieder, - bitte warten!
Mein Kamin, der erfolglos erhöht wurde, - mein komischer Palazetti Kamin, brennt um keinen Deut besser, hat nun die unangenehme Eigenschaft kräftig ins Haus zu rauchen!
Erst dachte ich, das ist ein Zufall, schlechter Wind oder so! Dann kam aber eine Freundin zu Besuch und meinte, - also wenn ich nicht wüsste das du Vegetarier bist, würde ich sagen, bei dir riecht es nach Speck!
Ja, das ganze Haus stinkt wie eine Selchkammer, irgendwo kommt der Rauch vom Kamin ins Haus!
Also ich würde sage, der "Kamin Künstler" hat hier groben Pfusch gebaut.
Als ich den werten Herrn anrief und darum bat das Problem schnellstens zu beheben, meinte dieser, - also das passt im Moment ganz schlecht, - bin gerade am Weg zum Flughafen, aber am 20. März bin ich wieder im Lande, melde dich nochmals! Bitte warten,.....
Da der Bagger gerade auf der Farm war, ersuchte ich doch nun bitte endlich den Reitplatz eben zu machen.
Leider, mit dem ICB geht das nicht, - da brauchen wir den kleinen Bagger, - doch der ist in Reperatur, - bitte warten!
Ich möchte auch so gerne den Hausgarten fertig machen, doch in sämtlichen Gartencentern wird mir erzählt, frische Pflanzen kommen erst im April, - bitte warten.
Da ich bei meiner Pflanzen Suche bereits bis nach Guia gefahren bin, dachte ich, wo du schon einmal hier bist könntest du doch gleich im Baumarkt einen Sonnenschirm für die Terrasse besorgen.
Doch leider, Sonnenschirme gibt es erst ab April, - bitte warten!
Meine neue Homepage sollte schon lange fertig sein, doch es fehlen die passenden Fotos. Meine Fotografin hat gerade keine Zeit, da sie eine wichtige Prüfung macht, - bitte warten!
Endlich habe ich erfolgreich meinen Pferdemist gegen Sand für den Garten getauscht. Nun liegt der riesige Berg hier und ich brauche einen starken Mann der ihn an Ort und Stelle befördert.
Mica, der Ukrainer, der immer bei solchen Arbeiten hilft, hat momentan keine Zeit, - bitte warten!
Es ist unfassbar, das es in einem krisengeschütteltem Land mit 25% Arbeitslosen keinen Menschen gibt, der arbeiten möchte!
Alles was ich höre ist ,- bitte warten!
Also warte ich!
 Bin trotzdem unglaublich fröhlich,- frage mich manchmal selbst warum?
Die Tiere sind gesund, mir geht es super, Herz was willst du mehr, - den Rest werde ich auch noch erwarten!
Eines ist jedenfalls sicher, - auf den nächsten Sommer muss ich nicht mehr lange warten!





Die Pferde haaren wie verrückt, mein kleiner Marillenbaum hat schon geblüht, die Feigen zeigen bereits ihre grünen Blättchen und heute entdeckte ich die ersten offenen Blüten am Jasmin!
In Kürze werden die Orangen blühen, die ganze Algarve wird wieder alle ihre Düfte versprühen, eine traumhafte Mischung von wildem Lavendel, Cistrosen ,Minzen und Mhyrten, welch herrliche Zeit!


Fortsetzung folgt......

Donnerstag, 21. Februar 2013

Verwöhnt?

Ja, ich denke schon, dass man mit der Zeit hier sehr verwöhnt wird, zumindest was das Wetter betrifft!
Einige bewölkte Tage, - einige Stunden Regen, - schon sinkt das Stimmungsbarometer!
Heute hat es nur 14 Grad, brrr, wie kalt und dazu noch dieser böige Wind, furchtbar, kaum auszuhalten, wo bleibt die Sonne und der tiefblaue Himmel?
Im Prinzip bin ich ja froh um jeden Regentropfen, hält er doch die Koppel für die Pferde grün!
Eines ist hier sehr eigenartig, alle Leute mit Pferden, die ich kenne, sperren ihre Pferde den ganzen Winter auf kleine Schlamm Koppeln und beobachten mit Freude wie das Gras hinter dem Zaun wächst.
Irgendwann im späten Frühling dürfen diese Pferde dann aufs Gras, gerade rechtzeitig um es abzufressen bevor es Anfang Juni wieder verdorrt!
Also ich mache das anders, meine Pferde dürfen immer auf die Graskoppel, - falls sie nicht gerade total geflutet ist!
Ernähren können sie sich davon nicht,- das Gras ist keine 5 mm hoch, denn sie zupfen jeden Grashalm sofort weg. Es sieht aus, wie auf einem frisch geschorenem Golfplatz.
Doch es ist ein friedliches Bild, die Pferde den ganzen Tag mit gesenkten Köpfen am Gras rupfen zu sehen.
Ich denke es tut ihrer Psyche gut, auch wenn ich mir bei dieser Haltungsform kein einziges Kilo Heu erspare.
Meine Pferde in dieser Zeit einzusperren käme mir vor, wie wenn ich mich von Dosengemüse ernähren müsste, während hinter dem Elektrozaun reihenweise traumhafte frische Salatteller stehen würden!
Also freue ich mich wenn es regnet und der Golfrasen grün bleibt, doch zugleich fehlt mir schon wieder der blaue Himmel und der Sonnenschein.
Doch dann tröste ich mich mit dem Gedanken an mein früheres Leben in Österreich, - dort musste ich Wochenlang ohne Sonne leben!
Ich sehe mit Schaudern Fotos meiner früheren Reitkollegen , eingemummt wie Micheilen Männchen, wenn sie in der Kälte zu ihren Pferden wollen. Ich denke an dieses Gefühl zurück, wie es ist, wenn man sich mit Thermo Jacke, Stiefel und dicken Handschuhen aufs Pferd setzen musste und nun reite ich zur selben Jahreszeit im dünnen Pullover mit Sonnenbrille durch die Gegend!


Sehe Bilder auf Facebook mit Schnee, Dreck und Grau, lese über die Freude, das erste Schneeglöckchen entdeckt zu haben, während bei mir schon alles blüht und grünt, ich fleißig im Garten werkle, bereits das erste Gemüse ernte, sehe wie meine Kartoffel schon üppige Büsche bilden und der Salat in einer Woche reif ist meinen Speiseplan zu bereichern.
All diese Gedanken helfen mir dabei, den einen oder anderen Tag mit "schlechtem Wetter" leichter zu ertragen!



Was bedeuten da schon einige trübe Tage, im Nu ist der Himmel wieder blau. Ich wache in der Früh auf, rufe juhu, ein neuer herrlicher Tag! Die Vögel zwitschern wie verrückt und die Pferde buckeln mit vergnügtem Quietschen hinaus ins Grüne!
Man gewöhnt sich erschreckend schnell an das meistens gute Wetter, wird wirklich verwöhnt, so wie jeden Tag frischen Schokolade Kuchen zum Frühstück!
Da ist es immer ganz gut, aktuelle Fotos aus Österreich zu sehen, zu wissen, blauer Himmel und blühende Blumen sind nicht Standard.
Damit kommt Dankbarkeit auf, hier leben zu dürfen, fast jeden Tag ohne dicke Jacke bei den Pferden zu sein  , -sattes Grün und bunte Blumen zu sehen!


Fortsetzung folgt........

Samstag, 9. Februar 2013

Die Palazetti Story

..... oder soll ich schreiben, - die unendliche Geschichte!
Begonnen hat alles damit, das ich mein neues Domizil in Portugal super ökonomisch betreiben wollte, - der Wille war wirklich da, - doch die Realität war anders!
Solarheizung, keine Frage, in einem Land das 300 Sonnentage im Jahr zu bieten hat, - natürlich keine Frage!
Zusätzlich vielleicht noch ein Lehm oder Kachelofen, mit dem man sonnenlose Tage überbrücken konnte. Schon lange bevor ich mein Haus kaufte recherchierte ich im Internet und kontaktierte diverse Firmen.
Leider wurde mir eines bald klar, eine gute Solarheizung, korrekt gebaut, mit Pufferspeicher und allem drum und dran, konnte ich vergessen, - Kostenpunkt um die 30 000.- Euro!
Also suchte ich nach Alternativen, Pelletsheizung oder ähnlichem.
Bei einem Besuch einer Freundin in Leiria, sah ich ein Geschäft das anscheinend auf innovative Heizsystheme spezialisiert war.
Hier begann nun mein scheinbar endloser Leidensweg! Der Besitzer, Sir John, gab sich unheimlich versiert, vertraut mit den modernsten Heiztechniken und ich war sehr dankbar so einen "Spezialisten" gefunden zu haben!
Der Rest folgt nun im Schnelltext!
Das Haus war gekauft, Sir John erschien umgehend und meinte, ihr Haus ist perfekt für einen Kaminofen von Palazetti, sie können damit problemlos ihren Wohnraum, das Bad und das angrenzende Apartment heizen, ihr alter Kamin ist perfekt, die Maße passen, - der Palazetti kann umgehend eingebaut werden.
Ich war glücklich, so eine tolle Lösung gefunden zu haben und unterschrieb sofort den Kaufvertrag.
Nachdem der gröbste Schutt aus dem Haus entfernt war, rief ich die Firma im Oktober 2011 an, das nun der Kaminofen geliefert und eingebaut werden könnte.
Die Techniker kamen, - doch ich erntete nur Kopfschütteln, der Kamin passt nicht, die Maße passen nicht und vieles mehr!
Eigentlich hätte ich hier sagen müssen, vielen Dank, nehmt euren Ofen wieder mit nach Hause!
Doch die rechtschaffene Seele die ich bin, erbat genaue Anweisungen um alles für den Highteck Palazetti recht zu machen.
Der alte Kamin musste komplett abgetragen werden,unter den alten Steinmauern mühsam Kanäle ins Frei gebaut werden und vieles mehr!
Endlich war alles fertig, ich rief erneut an, mit der Bitte den Palazetti nun zu installieren.
Das Team kam, alle Bauarbeiten waren zu ihrer Zufriedenheit, der Ofen wurde eingebaut und kurz angeheizt und mit dem Scheck in der Tasche waren die Arbeiter blitzeschnell entschwunden!
Doch der Ofen brannte nicht richtig, brachte nicht die versprochene Leistung, produzierte Unmengen von Asche, mein blütenweiß gestrichener Kamin war binnen Tagen rabenschwarz!!!!
Irgend etwas stimmte nicht und ich reklamierte bei der Firma.
Dieser Prozess läuft nun seit über einem Jahr, hunderte Emails wurden geschrieben, - ich erhielt nur blöde Antworten!
Sie müssen den Kamin vorsichtig nach vorne ziehen, - guter Mann das Stück wiegt 120kg, - wie soll ich?
Ich will gar nicht mehr über die vielen Vorschläge schreiben, die mir von Sir John gesendet wurden, das verursacht nur Magenkrämpfe!
Mein Bruder, des Italienischen mächtig, versuchte helfend einzugreifen und kontaktierte Palazetti in Italien.
Aber auch er wurde nur an Spanische Repräsenten verwiesen.
Als ich Sir John nun endlich mit nicht vorhandenen Anwälten drohte, kam er etwas in die Gänge und versprach im Dezember den Spanischen Experten vorbei zu senden, Bedingung,- mein Baumeister und ein örtlicher Experte für Kamine, sowie 2 Bauarbeiter hätten ebenfalls vor Ort zu sein!!!!!
In der Zwischenzeit hatte meine Schwägerin, gebürtige Spanierin, Kontakt mit den Spaniern aufgenommen.
Mein Bruder schrieb mir ein Email mit, - Helga, jetzt tust du mir mir wirklich leid, - der Spanier ist noch ein größerer Trottel als der Portugiese!
Als Spanischer General Vertreter der Palazetti Holzöfen, meinte er, - wer heizt den heute noch einen Holzofen, - das ist doch Mittelalter! Na super!
Am 19. 12. 2012 erschien Don Carlos aus Spanien und ein Mitarbeiter der Firma in Leiria.
Wieder eine Erfahrung der besonderen Art!
Don Carlos entschwebte seinem Auto, zitierte mich auf einen Hügel und sprach intensiv Spanisch auf mich ein!
Englisch, nein das spricht er nicht, Portugiesisch leider auch nicht, und Deutsch, - wo denken sie denn hin Senhora, - ich bin Spanier, - alle Welt hat Spanisch zu verstehen!
So erhielt ich nun 4 Stunden einen Spanischen Vortrag, über die richtige Beschaffenheit von Kaminen, darüber wie man Holz richtig trocknet und das im übrigen der Palazetti komplett falsch eingebaut ist und naturalmente nicht funktionieren kann!
Damit entschwebte Don Carlos wieder der Farm, den unterwürfig kopfnickenden Arbeiter aus Leiria im Schlepptau!
Ich fragte den Arbeiter noch kurz, ob er den nun den Ofen besser einbauen würde, doch er meinte nur, - da müsse ich mit dem Patron Sir John sprechen!
Nach meinen hunderten Mails mit Sir John, wusste ich bereits, - Helga das kannst du vergessen!
Nun beauftragte ich einen Deutschen örtlichen Kamin Spezialisten den neu gebauten Kamin nochmals abzutragen und zu erhöhen.
Dies geschah letzte Woche, - ich durfte 2 Tage nicht heizen, da der Zement langsam trocknen musste.
Nach 2 Tagen die ich in Daunenjacke gehüllt die Abende verbrachte, heizte ich heute erwartungsvoll den Ofen ein.
Ja, der Kamin zieht nun besser, es ist halbwegs warm, mein Thermometer zeigt stolze 22 Grad an, doch der Raum ist voll von Stickoxyden, ich kann kaum atmen, meine Augen tränen, der Hund liegt im Koma und die Katze hustet!
Nun werde ich am Montag wieder Anrufe tätigen, so kann ich nicht leben, - ich brauche gute Luft, - die Palazetti Story ist wohl wirklich eine unendliche Geschichte!!!!!!

PS, das einzig Gute daran ist, das es ganz bald wieder warm wird und ich in spätestens 2 Monaten dankbar bin, das ich mich in ein herrlich kühles Haus flüchten kann!

Fortsetzung folgt..........

Montag, 28. Januar 2013

Ein Gartenjahr

Gerade ein Jahr ist es her, das ich begann hier die ersten Bäume, Büsche und Blumen zu pflanzen!
Wie viel durfte ich in dieser Zeit lernen!
Ein anderes Lad, andere Erde, anderes Klima, fast alle meine alten Kenntnisse haben hier versagt!
Letztes Jahr war ich in vielem viel zu spät, - es war nicht nur die Arbeit mit dem Haus, die mich vom Gemüsegarten abhielt, es war auch mein altes Österreich Gefühl, das besagte die Gartenarbeit beginnt im April.
Nun weiß ich, Kartoffel, Salat, Spinat und Bohnen, werden im Januar gepflanzt und spätestens im Februar müssen Tomaten, Zuccini und Kürbis Samen in die Erde!
Auch meine geplante Kompost Arbeit funktionierte nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte. Obwohl ich die Misthaufen mit Sand bedeckte und täglich bewässerte, stellte ich mit Entsetzen fest, das beim herbstlichen Umstechen nicht die erhoffte schwarze Erde auftauchte, sondern strohtrockene mumifizierte Roßäpfel ans Tageslicht kollerten.
Jetzt weiß ich, kompostieren funktioniert nur im Winter, wenn es regnet!
Dennoch ist mein Eifer ungebrochen, - ich habe neue Erfahrungen, lerne und werde es in Zukunft besser machen!
Nun bin ich schon gespannt wie sich Bäume und Büsche im nächsten Jahr weiter entwickeln werden.
Dank reichlich Pferdemist gedeiht alles prächtig, einige Pflanzen musste ich sogar schon wieder ausgraben und an neue Plätze versetzen, da sie so rasant gewachsen sind!
Einiges ist auch im letzten Sommer eingegangen, doch auch dies betrachte ich als Lern Erfahrung, mit der Zeit bekomme ich ein Gefühl dafür, was hier gut gedeiht oder auch nicht!


Als ich im Januar nach meinem Österreich Urlaub zurück kam, war ich erschrocken wie hoch das Unkraut schon wieder gewachsen war. Doch nach einigen Tagen Arbeit mit der Motorsense sah alles schon etwas manierlicher aus.
Die Pferde haben reichlich zu fressen, ausgenommen an Regentagen. An diesen müssen sie leider in den Padocks stehen bleiben, damit die Wiese nicht zum Sturzacker wird, - dementsprechend frustriert sehen sie dann auch aus!





So wie ich momentan etwas frustriert aus der Wäsche schaue, - habe ich mich doch nun endlich entschlossen das letzte " Luxusgebäude "  bestehend aus Wellblech, zu entfernen und eine neue solide Futterkammer zu bauen.
Ein festes kleines Häuschen, in dem ich Futter und Sattelzeug ordentlich verstauen kann, ohne Angst zu haben das Ratten und Regen alles vernichten.
Wenn es fertig ist, wird es sicher eine Erleichterung, doch momentan habe ich wieder nur neuen Dreck, Schlamm und Chaos!

Aber jetzt haben wir wieder täglich Sonne und blauen Himmel, die Mimosen und Narzissen stehen in voller Blüte. Bei bis zu 20 Grad Tages Temperatur, wird es schnell auftrocknen, dann kann ich beginnen den Schutt aufzuräumen und dabei murmle ich unverdrossen mein Mantra, - irgendwann wird es fertig, - irgendwann wird es schön!
Mein Haus besteht den ersten Winter recht gut. Ich freue mich das alle meine Planungen (wo muss ein Fenster sein, damit zur richtigen Zeit Licht ins Haus kommt?) voll aufgegangen sind und ich täglich mit den ersten Sonnenstrahlen Frühstücken darf!
Nur mein angeblicher High Tech Kamin von Palazetti schwächelt noch immer, dabei reklamiere ich schon seit einem Jahr bei dieser Firma.
Jetzt muss ich angeblich meinen Schornstein einreißen lassen und einen Neuen, höheren bauen, damit der Ofen ordentlich brennt!
Ich fürchte dieses Problem wird zu einer unendlichen Geschichte!













Fortsetzung folgt.......

Mittwoch, 2. Januar 2013

Jahreswechsel

Zehn Monate war ich nun schon nicht mehr in Österreich, - eine lange Zeit!
Umso schöner war es Weihnachten mit Familie und Freunden zu verbringen.
Unsere Hündin Axa hat nach einem ungewollten Seitensprung 6 Welpen geworfen, die von meiner Tochter nun hingebungsvoll betreut werden. Ich kam gerade zur rechten Zeit als die Welpen begannen die Augen zu öffnen, zu laufen und zu spielen, - einfach bezaubernd diese Hundebabies zu beobachten.
Es war auch wunderschön alle Pferde wieder zu sehen. Ich brauchte nur leise ihren Namen zu rufen, schon hoben sich die Köpfe, zuerst erstaunte Augen, - ist sie es wirklich? - dann ein freudiges strahlen in den Pferdeaugen. Diese Momente sind für mich die schönsten Geschenke der Welt!

In den ersten beiden Tagen tapste ich etwas verloren durchs Haus, - es ist schon so wie die Indianer sagen, - Die Seele eines Menschen reist nicht so schnell wie die Flugzeuge fliegen!
Alles zuhause ist alt und vertraut, doch ich bin noch nicht wirklich angekommen.
Zum Nachdenken hatte ich jedoch nicht all zuviel Zeit, jeder Tag war bereits im vorhinein verplant.
Eigentlich hatte ich Monate lang in Portugal eine Liste geschrieben, was ich denn zuhause alles erledigen und besorgen sollte.
Einen ganzen Tag hatte ich für Erledigungen in Linz reserviert, - schlussendlich blieben mir gerade einmal knappe 2 Stunden in denen ich zur Apotheke, A1 Shop und sonstigem raste.
Ein Blick auf meine Liste,- eigentlich ist nichts davon lebenswichtig, also zusammen knüllen und ab in den Papierkorb.
Manchmal muss ich über mich selbst den Kopf schütteln, es ist erstaunlich wie sich die Wertigkeiten im Leben verschieben.
Mir ist nur mehr wichtig jeden Tag bewusst zu leben und dazu braucht man eigentlich nicht viele Dinge!
In Österreich fällt dieses bewusste Leben ungleich schwerer.
Am Tag vor meinem Abflug ging ich beim letzten Tageslicht noch auf die Weiden um mich von den Pferden zu verabschieden. Als ich meinen Hengst Silver besuchte bot sich ein bezauberndes Bild! Der ganze Alpenkamm war in orange, rosa Töne gehüllt und über dem Nebel gefüllten Donautal lagen die bewaldeten Hügel im letzten Licht.
Wie gerne wäre ich hier die nächste Stunde gestanden, die Energie des Pferdes fühlend und gleichzeitig den Frieden der Natur zu atmen, doch der schneidend kalte Ostwind trieb mich schnell zurück ins Haus.




Alle meinten ich hätte großes Glück, das es gerade jetzt in Österreich so warm ist, doch für mich war es trotzdem unglaublich finster und kalt. Trotz gelegentlichem Sonnenschein vermisse ich das helle Licht von Portugal.
Manchmal denke ich dieser Lichtmangel färbt auch auf die Menschen hier ab, viele sind bekümmert und besorgt, die Gespräche drehen sich um Negatives, oft fehlt das Lachen und die Freude.
 Diese Grundstimmung ist mir früher nie aufgefallen, jetzt fühle ich sie.
Kaum angekommen befand ich mich auch schon wieder auf dem Rückflug. Zu meiner Freude begrüßte mich meine Haus und Tiersitterin Susanne mit einem entspannt lächelndem Gesicht, - offensichtlich war alles gut gelaufen.
Nach gerade einmal 4 Stunden Schlaf, war ich schon wieder unterwegs zum Flughafen damit Susanne und ihre Tochter den Rückflug nach Düsseldorf nicht verpassten.
Sehr gemütlich fuhr ich mit dem Auto zurück, nun hatte ich ja keine Eile mehr! Ich genoss das helle Licht und den tiefblauen Himmel. Auf den Wiesen zeigen sich die ersten Narzissen und in einem geschützten Seitental sah ich die ersten zartrosa Blüten auf einem alten knorrigen Mandelbaum, - der Frühling beginnt!
Ach wie herrlich, der Beginn eines neuen Jahres, eines neuen Frühlings, eines neuen Sommers.
Alles ist voller Hoffnung und Neugierde, was dieses Neue bringen wird, - ich begann im Auto zu lachen und volle Lebensfreude wallte in mir auf!
In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein gutes Neues Jahr, gefüllt mit Lachen, Freude und Frohsinn!


Fortsetzung folgt............