Donnerstag, 29. März 2012

Designe by Auerbach

Manchmal fragen mich Freunde, woher nimmst du nur die Ideen, wie findest du all diese Dinge?
Das ist ganz komisch bei mir, - wenn absolut nichts vorhanden ist, fällt mir nichts ein, ich brauche immer eine winzige Vorgabe, sei es ein einzelnes vorhandenes Möbelstück, ein alter Teppich, oder eine schöne Vase, - um diese Dinge rundherum kann ich dann ein ganzes Haus kreieren!
Im Gäste Apartment war absolut nichts vorhanden, welchen Stil sollte ich wählen?
Die Fliesen für den Fußboden mussten bestellt werden. Da ich beim Fliesenhändler noch ein großes Guthaben, wegen einer falschen Lieferung hatte, war ich gezwungen dort einzukaufen.
Ich glaube ich war mindestens zwanzig mal in dem Geschäft und durchstöberte den Laden und das verstaubte Lager von vorne bis hinten!
Schließlich entschied ich mich für eine einfache Portugiesische Fliese, lehmfarben mit einem Touch Terra cotta.
Da diese Fliese aber eine sehr raue Oberfläche hatte, wollte ich für das Bad andere Fliesen und fand auch promt einen Restposten, der farblich harmonierte. Dann begannen die Dinge zu laufen, ich entdeckte eine bezaubernde Listelle und passende Wandfliesen dazu, - perfekt! Dem Händler blieb schier der Mund offen stehen, als ich die verschiedenen Teile auf seinem Schreibtisch zusammen legte , anscheinend selbst total erstaunt, welch schöne Sachen er in seinem Geschäft hat!
Doch leider gab es nicht genug von den Wandfliesen und sie wurden auch nicht mehr produziert.
Eilfertig eilte der alte Herr durch sein Lager und legte mir die verschiedensten Fliesen vor, - eine scheußlicher als die andere!
Ich musste woanders weiter suchen, das tat ich auch mit Vergnügen, denn der Händler verkaufte alle seine alten Fliesen zum vollen Preis, auch wenn sie schon dreißig Jahre in seinem Lager liegen!
Leider fand ich nichts, was mich so richtig überzeugte!
Nun musste ich dringend zum Steinmetz um die Fensterbretter zu bestellen und entdeckte dort eine ganze Palette Marmorfliesen, das wäre auch eine Option, der Preis war leistbar, doch viele Fliesen auf der alten Palette waren schon zerbrochen!  Der Steinmetz zuckte nur mit den Schultern, - ich könnte sie schon haben, doch ich müsste sie selbst aussortieren. Also fuhr ich jede freie Minute zum Steinmetz und sortierte Fliesen.
Nach einer Woche hatte ich den Stapel durch, es müsste reichen, wenn auch knapp.
Ich lud die ersten Quadratmeter ins Auto und brachte die Ladung auf die Farm. Dort begann ich die Dinger mit heißem Wasser und Bürste zu schrubben um die alten Algenbeläge abzuwaschen.  Nach einer Stunde gab ich auf, mindestens ein Drittel der Fliesen hatte dunkelgraue Einschlüsse, das passte nicht zu meinen Farben!
Jetzt war guter Rat teuer, es war Samstag Mittag und Montag früh würden die Arbeiter hier sein um die Fliesen zu verlegen.
Schnell noch ins Auto, es gab noch eine Chance,  Richtung Almancil, der Händler dort hatte auch immer schöne Fliesen auf Lager. Promt wurde ich fündig, eine schlichte beige Fliese, die im Ton genau zum Boden passte.
Nebenbei fand ich auch noch ein sündteures rechteckiges Waschbecken, das auf der Oberfläche einen kleinen Sprung hatte und günstig verkauft wurde, das müsste sich doch mit Marmor abdecken lassen.
Am Montag wurden die Wandfliesen verlegt, doch nun passten meine Listelle nicht mehr, ich hatte sie in den Abmessungen für die Marmorfliesen gekauft.
Doch schon kam wieder eine neue Idee, - die Bordüren werden jetzt einfach anders verlegt, - was erst den Wandabschluss bilden sollte, wurde nun zum Rahmen für den Spiegel.
Kaum war dieses Problem gelöst, tauchte das nächste auf! Als ich das Waschbecken, mit der nun aufgesetzten Marmorplatte beim Steinmetz holte, fragte dieser beiläufig, wie ich denn dieses schwere Ding befestigen würde? Nun mit Schrauben an der Wand! Das hält niemals, das braucht einen Schrank darunter.
Hilfe, was tun, die Zeit läuft, ich habe nur mehr 2 Tage, dann kommen die ersten Gäste!
Rosario, der das Waschbecken montieren sollte, meinte dann auch, das ist zu schwer, das fällt hundertprozentig herunter!
Sofort sah ich im Geist 2 Beine für das Waschbecken, - auf zum Holzhändler, zwei Holzblöcke kaufen. Auf der Fahrt dachte ich, aber das Holz wird nass im Bad, ob das wohl schlau ist? Neue Idee, Holz etwas kürzen, Marmorplatte darunter. Wieder zurück zum Steinmetz, bitte schnell noch zwei Marmorblättchen, 11x11, möglichst in Lachsfarbe und ein Loch zum Anschrauben. Ok, mache ich für sie bis morgen früh!
So entstand ein sehr eigenwilliges Designe, ich finde es ist hübsch geworden, muss jetzt nur mehr die Wände streichen und fertig.





Das Schlafzimmer habe ich auch schon eingerichtet und da es ausgerechnet jetzt Regnen soll, haben meine braven Bauarbeiter noch schnell einige Steine vor den Eingang gepflastert, damit meine Gäste sauberen Fußes das Apartment betreten können.
So gesehen sind meine Ideen niemals geplant sondern fliegen mir aus der Notwendigkeit, während der Arbeit einfach zu!






Fortsetzung folgt..........

Montag, 26. März 2012

Mein erstes eigenes Heim wird fertig!

Das mag vielleicht komisch klingen, wenn ich dies in meinem Alter schreibe, doch es entspricht den Tatsachen!
Ich glaube ich war schon als Kind so veranlagt, dass ich immer meine stille Ecke für mich haben wollte.
Schon mit 10 Jahren träumte ich davon, mir am Dachboden meines Elternhauses ein kleines Kämmerlein einzurichten, von dem niemand wissen würde und das ganz mir alleine gehörte. Diese Kinderphantasien wechselten in die Teenager Phantasien, nun träumte ich von einer kleinen Dachwohnung, hoch über den Dächern von Linz, eingerichtet mit selbst renovierten Möbeln vom Trödlermarkt, ganz meines, meine Insel in dieser turbulenten Welt.
Doch das Leben hatte anderes mit mir vor, ich übersiedelte so quasi von meinem Kinderzimmer, in eine eheliche Wohnung, die kurz darauf auch noch mit Kindern bestückt war.
Ja, ich war immer diejenige, die gestaltete und einrichtete, - und ich liebte es meiner Familie ein gemütliches Heim zu erschaffen, - alle sollten sich wohl fühlen-
Wir übersiedelten glaube ich, drei oder vier mal, doch immer ging es darum, einen Platz zu schaffen, der allen gerecht wurde!
Nun ist es mir endlich vergönnt, meinen eigenen Platz zu erschaffen!
Viele Freunde fragen mich, hast du einen schönen Platz gefunden? Meine Antwort ist nein, - aber ich mache es mir schön!



 Ich habe genug Kreativität und Inspiration um aus allem etwas Schönes zu machen.
Dies hier ist nun meines, nicht im Sinne von Besitz, denn ich bin der Meinung, die Erde ist uns allen nur geliehen, sondern in dem Sinne, dass ich es ganz für meine persönlichen Bedürfnisse gestalten darf.
Nicht zu groß und nicht zu klein, alles überschaubar, alles hat seinen Platz!
In einer Woche sind die gröbsten Bauarbeiten beendet, - doch es gibt noch unendlich viel zu tun. Mir fehlen Möbel und kleine Details, doch dazu brauche ich Ruhe und Muße. In meinem kleinen speziellen Platz, möchte ich kein Ding zuviel und keines zuwenig haben.
Ich möchte mich nur mit Dingen umgeben die ich wirklich liebe, und das braucht seine Zeit!
Mein Mann sagte einmal zu mir, - du alleine in Portugal, also dass kann ich mir wirklich nicht vorstellen, - du hast doch so ein großes Mitteilungs Bedürfnis!
Ja, das habe ich in der Tat, - ich liebe es Feste zu organisieren, Parties zu schmeißen, mit lieben Freunden stundenlang vor einem gemütlichen Kaminfeuer über Gott und die Welt zu diskutieren. Aber genau so, brauche ich meine kleine Insel, meinen Bereich in den ich mich zurückziehen kann, wo ich mit mir und meinen Gedanken alleine bin, wo ich in Ruhe wieder mein eigenes Zentrum finde!
Ich hoffe hier die Balance zwischen Beidem zu finden, viele Freunde, viele Gäste, full house, und doch wieder Zeiten, in denen ich einfach nur sein darf, - die Pferde, der Garten, die Natur, mein kuscheliges Schlafzimmer, Rückzug  in meine Traumwelten und zu mir selbst!
Apropos Schlafzimmer, das war wieder mal eine Erfahrung der besonderen Art.
Ich habe links und rechts von meinem Wohnzimmer, zwei gleichwertige kleine Schlafzimmer, in denen jeweils gerade nur ein Bett Platz hat.  Als Endlösung habe ich für mich das rechte Schlafzimmer ausgesucht, es liegt ostseitig und ist wohl auch im Sommer etwas kühler.
Seit Anfang November schlafe ich in dem linken Zimmer, da im rechten noch viel zu renovieren war.
Nun feile ich an diesem rechten Zimmer schon monatelang herum, neue Zwischendecke, alles Öko gestrichen, in meinem geheiligten Schlafzimmer sollte jedes Detail stimmen, meine perfekte Insel!
Nun war es endlich soweit, am Samstag putzte ich alles fertig und begann mein Bett zu übersiedeln.
Alles zerlegen, putzen, frisch einölen, - geschafft, jetzt fehlt nur mehr mein spezial Rost und meine gute Österreichische Matratze, - ach, heute Abend werde ich herrlich schlafen, die erste Nacht in meinem so liebevoll gestaltetem Schlafzimmer.
Denkste, - falsche Hoffnung, - meine Matratze hat zwei Meter, mein altes Portugiesisches Bett misst leider nur 1,90. Also auf nach Sao Bras, ein neues Bett kaufen.
Doch die Enttäuschung war groß, alle Betten in Portugal messen nur 1.90, alles andere ist Sondermaß, auf Bestellung, zwei Monate Wartezeit! Warum sind die Portugiesen nur so klein?
Jetzt schlafe ich halt am Boden, klappere weiter die Geschäfte ab, irgendwo wird sich mein passendes Bett finden, damit endlich meine kleine Insel zum Träumen fertig wird!


Fortsetzung folgt.......

Donnerstag, 22. März 2012

Geräuschkulisse

Dieses Hochtal hier, hat eine ganz eigene Akustik, alles ist möglich, je nach Wind und Wetter!


Ich kann mich noch gut an die ersten Tage erinnern, wachte Frühmorgens durch das Geräusch eines vorbeidonnernden Zuges auf und dachte, um Gottes Willen, ich werde doch nicht ein Haus neben einer Bahnstrecke gekauft haben?
Recherchen auf der Landkarte ergaben jedoch, die nächste Bahn ist 20 km weit entfernt!
An anderen Tagen glaubt man, man wohnt neben einer Autobahn, dann gibt es Tage an denen immer das Piep Pieb eines zurückfahrenden Lkws zu hören ist, oder das Glockenspiel der Kirche von Mesquita nervt.
Manchmal gibt es ein unglaubliches Echo, ein Hund bellt und zwanzig Hunde bellen zurück! Nein, es sind nicht die Nachbarhunde, es ist wirklich das Echo, das von den Hügeln zurück schallt!
Auch meine neu angekommenen Pferde sind ob der Geräusche manchmal verunsichert. Sie recken die Hälse und spitzen die Ohren, doch es ist natürlich nichts zu sehen!
Unicos neue Koppel ist nun fertig und er genießt sichtlich den Überblick! Er hat jetzt die Einfahrt unter Kontrolle und wacht über das Grundstück.




Doch die Stuten werden immer noch nervös, wenn sie neue Geräusche hören, es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis sie sich an alles gewöhnt haben.
Gott sei Dank, gibt es auch viele Tage an denen hier außer dem Gezwitscher der Vögel absolut nichts zu hören ist. An solchen Tagen sagen Besucher, Wahnsinn, haben sie ein Glück, diese Ruhe hier!
Aber auch die Nächte unter dem kuppelförmigen Sternenhimmel, in denen nur das rascheln der Bäume und die Rufe der Eulen zu hören sind, lassen einem tiefen Frieden empfinden.
In der Gewissheit, dass manche Geräusche, durch Wind und Echo verstärkt, immer nur kurz zu hören sind und bald wieder himmlische Ruhe herrscht, stören sie mich nun nicht mehr.

Doch vor einigen Tagen, tauchte ein neues Geräusch auf, - Tüt, Tüt, Tüt, - Stille, dann wieder Tüt, Tüt, Tüt!
Eine Alarmanlage, ein Telefon, - wird doch jemand abstellen, oder das Telefon abheben.  Kurze Zeit Stille, dann wieder Tüt, Tüt, Tüt! Es war doch Sonntag, - ich fragte meinen Ukrainischen Bauarbeiter, doch Mika zuckte nur die Schultern, - weiß nicht Senhora.

Montag früh ging es schon wieder los, Tüt, Tüt, Tüt, - ich fragte Niko, der gerade die Hauswände kalkte, - Niko horch mal, was ist das für Geräusch, mal kommt es von Norden, mal von Süden, ich kann es nicht zuordnen. Was meinst du? Na horch mal, da ist es schon wieder dieses Tüt, Tüt, Tüt!
Niko lachte, - ach das ist nur ein komischer Vogel hier an der Algarv, so etwas ähnliches wie ein Kuckuck, nur macht er statt Kuckuck, Tüttüt!
Also jetzt verstehe ich warum meine Pferde aus dem Häuschen sind, wenn mich schon der Ruf eines unbekannten Vogels total verunsichert.



Nun bin ich gespannt, ob ich hier auch einen richtigen Kuckuck zu hören bekomme, die Zeit ist reif, denn während in Österreich gerade die ersten Schneeglöckchen blühen, schmückt hier schon knallroter Klatschmohn die Landschaft!

Fortsetzung folgt

Sonntag, 18. März 2012

Ich wünschte, der Tag hätte 48 Stunden!

Von Entspannung weit entfernt und trotzdem bin ich Energie geladen.
In der Karwoche treffen meine ersten Besucher ein! Ich habe zwar alle gewarnt, - hallo. es ist noch lange nicht fertig,- die Antwort war, wir kommen trotzdem, schlafen auch irgendwo am Boden!
Damit dem nicht so wird, arbeite ich rund um die Uhr, schaffe, mache organisiere und visualisiere immer, zumindest ein fertiges Schlafzimmer!
So wie es aussieht, bekomme ich das auch hin. Letzte Woche, nachdem ich dem Steinmetz Vollgas gegeben habe, die Granit Fensterbretter zu liefern, konnten die Fenster und Türen im Apartment eingebaut werden.
Jetzt muss nur mehr fertig ausgemalt werden, die restlichen Fliesen verfugen, Elektrik installieren und vielleicht wird sogar das Bad Fertig!


Doch Bad braucht dann auch heißes Wasser, das gibt es im Moment leider nicht, denn die alte Gastherme hat nun endgültig den Geist aufgegeben!
Also versuche ich seit Tagen den Tischler zu erreichen, der hat die Telefon Nummer von einem guten Gasmann, - welcher dann hoffentlich eine gute Therme zu einem leistbaren Preis für mich hat!
Aber ich habe nun noch 13 Tage Zeit,- man muss immer an Wunder glauben, sonst passieren sie nicht!
Irgendwie klappt das mit den Wundern und Wünschen ohnehin immer besser!
 Ich habe ja hier kaum Kontakte, meine Nachbarschaft hat sich zwar voll bemüht, mich zu den örtlichen Treffen, der "Zuwanderer" einzuladen, doch ich dachte nur, - Hilfe, ich bin im falschen Film!!!!
Lauter alte Leute, Grufties, Mumien, - ich wusste echt nicht was ich mit denen reden sollte, kam mir vor, wie beim Besuch meines Vaters im Seniorenheim! Dazu sei aber bemerkt, dass mein Vater der einzige "Jugendliche" in diesem Etablisment war, nicht den Jahren nach, aber im Kopf!
So bin ich wohl Vaters Tochter, meine Freunde sind alle zwischen 15 und 45 Jahre alt und ich vermisste das hier sehr!
Doch über meine Hobby Malertruppe, habe ich nun wieder viele "lebendige" Menschen um mich. Egli aus Lettland, abgeschlossenes Philosophie Studium, irgendwie hier gelandet, Nico, ein zukünftiger Öko Haus bauer und Gordon mit Rasterzöpfen, toller Visitenkarte für Maler Unternehmen und der Pinselführung eines Sechsjährigen!

Aber wir haben viel Spaß , pinseln herum und sind alle der Meinung das es viel schöner ist, hier in der Sonne Wände zu kalken als in Mitteleuropa in einem Büro zu sitzen.
Meisterwerk wird mein Häusel keines, aber es wird ein lebenswerter Platz.
Bei der vielen Arbeit, müssen natürlich auch kleine Belohnungen eingebaut werden, und ich belohne mich immer mit Pflanzen einkaufen, was dann wieder Mega Arbeit bedeutet!



Als ich letzte Woche nach Quatro Estradas fahren musste um Türschnallen zu kaufen, dachte ich, komm, nur 5km weiter und du bist in dem super Pflanzenmarkt. Eine weise Stimme in mir sagte gleich, - Helga kaufe nicht zuviel, am Rückweg musst du noch 20m2 Fliesen, 5 Säcke Kleber und ein Keramik WZ einladen!
Im Pflanzenmarkt füllte ich zuerst mein Schächtelchen mit 4 kleinen Salbei Pflanzen, doch dann sah ich dies und jenes und besorgte einen Einkaufswagen. Doch es gab noch so viele herrliche Blumen, also besorgte ich eine riesen Gärtner Karre, die war riesig und so hatte das noch Platz und jenes sollte auch noch mit!
Beim beladen des Autos dachte ich dann schon, oh, oh, wo soll jetzt bitte der Hund sitzen?
Fliesen holen, unmöglich, doch ich muss zumindest vorbei fahren, bezahlen und sagen, dass ich morgen nochmals komme.
Im Fliesengeschäft sagte ich dem Verkäufer, leider, mein Auto ist schon voll mit Pflanzen, ich komme morgen oder Montag wieder. Der Mann warf einen kurzen Blick in mein Auto, - ach das geht schon, darf ich ihre Pflanzen ausladen, ich stelle sie dann obenauf.
Ok, - ich lud Cid aus hielt ihn am Halsband und sah von ferne zu wie mein Pajero in die Knie ging, als der Hubstapler die Fliesen einlud. Sind sie auch sicher, dass ich das mit meinem Auto fahren kann?
Kein Problem, das ist ein guter Jeep!
Ok, alles war verstaut, Cid musste irgendwo auf den Fliesen mitten im Pflanzengestrüpp sitzen, doch wir schafften die 15km nach hause problemlos.
Nun noch alles ausladen, aber ich weiß nun wenigstens was ich am Sonntag mache, - Löcher in die beton harte Erde buddeln, meinen Einkauf eingraben und bewässern.
Das frustrierende an dieser Arbeit ist, dass man den ganzen Tag hart arbeitet, die Finger sind rau und verkrustet, der Rücken schmerzt, man richtet sich auf und blickt in die Runde, - das Ergebnis sieht jämmerlich aus. War es im Auto noch der reinste Dschungel, wirken die Pflanzen, nun übers Land verteilt, äußerst mickrig! Der aha Effekt bleibt aus!
Doch Gott sei Dank, weiß ich aus meinen gärtnerischen Erfahrungen in Escaroupim, das hier in Portugal, reichliche Bewässerung vorausgesetzt, alles wahnsinnig schnell wächst.
Das erste Jahr ist hart, man muss wirklich täglich gießen, Unmengen von Unkraut jäten, das Dank der reichlichen Bewässerung, ebenfalls kräftig sprießt, doch im zweiten Jahr sind die Pflanzen dann schon über den Berg. Bereits im dritten Jahr ist alles so üppig, dass man schon mit der Schere unterwegs ist um die Büsche in Form zu halten!
Also freue ich mich jetzt schon auf meinen üppig blühenden Dschungel im Jahr 2014.



Fortsetzung folgt.....

Donnerstag, 15. März 2012

Wer hat die besseren Nerven?

Nach vier Tagen, in denen Filho hartnäckig den ganzen Tag wiehernd am Zaun entlang marschierte, weder Heu noch seinen Vater daneben eines Blickes würdigte, gab ich auf! Wenn sich meine Pferde nicht rundherum wohl fühlen, bin ich selbst nur ein halber Mensch! Ich kann mich weder auf meine Arbeit noch auf sonst etwas konzentrieren.
Ich habe wieder einmal erkennen müssen, wie sehr mein eigenes glücklich sein, vom Glück meiner Tiere abhängt!
Also noch einmal alles umkrempeln, Filho geht wieder zurück zu den Stuten!


Jetzt sind zumindest diese Drei zufrieden,- der leidtragende ist Unico, der nun wieder alleine auf der Weide steht und den ganzen Tag sehnsüchtig zu den Dreien hinüberspäht!
Ich schneide den ganzen Tag wie wild die Äste der Bäume ab, um Unico möglichst viel Sicht zu ermöglichen.
Nächsten Samstag kommt hoffentlich der Ukrainer Mikele wieder, er muss neue Zaunpfähle eingraben. Dann wird Unicos Koppel weitere 20m Richtung Stuten verlängert, damit er wenigstens seine Frauen immer in Sichtweite hat.
Ventania ist voll rossig und Unico ist der alte Hengst wie eh und je. Das positive an der Situation ist, dass Ventania Filho anscheinend nicht als geeigneten Liebhaber betrachtet, sie himmelt nur Unico an, Filho muss Abstand halten!



Langsam. langsam, wird es jeden Tag besser und ich bekomme keine Schweißausbrüche mehr, wenn ich nur daran denke, jetzt musst du die Pferde auf die Koppel stellen.
Mit meinen Männern ging es ja halbwegs, doch die beiden Stuten waren eine echte Herausforderung.

Da sie zuhause immer frei von der Koppel in den Stall liefen, haben beide in dieser Hinsicht keinerlei Manieren. Meine Unterstände sind nur mit schweren Schubstangen und Ketten gesichert. Es ist schon ein kleines Kunststück Ventania aus der Box zu holen, dann mit der zappeligen Stute an der Leine, die auf den Hinterbeinen stehende Cleo zu halftern,-  sie möchte natürlich auch sofort hinaus, sobald Ventania draußen ist!
Wenn ich dann beide Stuten an der Leine habe, muss es mir nur mehr gelingen Cleo auf Abstand zu halten um Stangen und Kette zu entfernen.
Sind dann beide endlich draußen, ist es noch immer nicht geschafft. Wir marschieren zur Koppel und dann müssen beide nebeneinander still stehen, bis ich die Weide geschlossen habe. Keine leichte Aufgabe, da beide in Erwartung von Leckerlis und Karotten ständig an meinen Taschen zupfen und aufeinander losgehen!
Falls ich sie vorzeitig loslasse, was ich einmal versuchte, in der Meinung, die Stuten gehen jetzt ohnehin grasen, galoppierte Ventania umgehend wieder aus der Weide hinaus, um ihrem Herzallerliebsten Unico einen Besuch abzustatten!
Doch wir wachsen alle täglich und ich denke in einiger Zeit werde ich eine gut trainierte Mannschaft haben, vielleicht habe ich dann auch schon ordentliche Boxentüren, die den täglichen Ablauf wesentlich erleichtern würden!
Ja, und dann kommt das, worauf ich mich schon seit unendlicher Zeit freue, ich kann endlich beginnen ungestört mit meinen Pferden zu arbeiten!
Ohne Hektik, ohne Bauarbeiten, ohne jemanden der fragt, - Helga, hättest du nicht schnell Zeit?
Ohne schlechtes Gewissen, weil ich am Pferd sitze und eigentlich schon in der Küche stehen müsste um Abendessen zu kochen.
 Nein , nun bin ich nur für meine Tiere und mich verantwortlich und mein Abendessen kann warten.
Einfach herrlich, darauf freue ich mich unendlich!

Fortsetzung folgt.....

Freitag, 9. März 2012

Klösterlich getrennt!

Ruhe? Nein Ruhe ist noch lange nicht eingekehrt, doch jetzt steht zumindest die Struktur! So viele Leute wollten mich immer schon davon überzeugen, dass es wunderbar ist, Herden in gemischten Verbänden zusammen zustellen. Ich habe nie etwas davon gehalten, denn in freier Natur kommt diese Konstellation niemals vor, es gibt eine Stutenherde, mit einem Deckhengst, der eigentlich ein armer Teufel ist, weil ihn die Stuten, wenn sie nicht gerade rossig sind, aus dem Verband ausschließen. Noch dazu muss der arme Kerl ständig aufpassen, dass ihm sein Harem nicht von einem anderen Hengst gestohlen wird! Ein hartes Leben für ein bißchen Sex!!!
Die Hengste leben in Junggesellen Verbänden zusammen, haben ein friedliches Leben, solange eben keine Stute ins Spiel kommt!
Ich vergleiche das immer mit Männern, - zwanzig Mann auf einem Segelboot sind die besten Kumpels, - gib eine Frau dazu an Bord und es herrscht Mord und Totschlag!
Es wäre ein Traum gewesen, alle meine vier Pferde auf einer großen Koppel zu haben, intuitiv wusste ich schon im vorhinein, dass es nicht klappt, aber ich startete zumindest einen Versuch, - nun bin ich mir wenigstens sicher, - klösterliche Trennung, wie gehabt, Weiblein mit Weiblein und Männlein mit Männlein!
Es mag vielleicht mit irgend welchen Pferden funktionieren, - mit meinen beiden Machos sicher nicht!


Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm und so ist Filho nicht nur ein Kind von meiner sanften Stute Fly, er ist auch Unicos Sohn!
Die Tage im Transporter haben schon gereicht, dass Filho nun die Stuten als SEINE betrachtet, er ist kein Fohlen mehr und obwohl Wallach, denkt er momentan nur mehr, Frauen, Frauen, Frauen!
Heute haben Jack und ich zuerst die Stuten auf die Koppel gebracht, dann gingen wir mit den beiden Burschen Richtung Westweide. Kein einziger grüner Grashalm erregte ihre Aufmerksamkeit, nur gezappel, wo sind die Stuten?
Wir ließen uns eine Stunde Zeit, trennten dann die Koppel in zwei Teile und hatten nun zwei Männer auf Abmagerungskur!
Unico stellte sich zumindest ab Mittag in den Schatten eines Olivenbaumes und fraß sein Heu.
Filho hingegen marschierte den ganzen Tag auf und ab, rührte weder Heu noch Wasser an, er war nur am gucken, was seine Frauen gerade machen!




Da die Abteile auf Dauer für die beiden Pferde zu klein sind, war ich heute schon wieder emsig dabei, das nächste Stückchen Land zu roden. Eigentlich wollte ich mir diese Arbeit für nächstes Jahr aufheben, momentan habe ich die Nase voll vom Büsche und Dornengestrüpp schneiden!
Doch die Pferde gehen vor,- mit vollem Einsatz werde ich es wohl schaffen in einer Woche, eine große Koppel für Filho fertig zu haben.
Dann leben meine zwei Machos erst mal Zaun an Zaun, ich bin gespannt wann sie das erste mal Notiz voneinander nehmen, momentan behandeln sie sich Gegenseitig wie Luft!
Irgendwann in ferner Zukunft, hoffe ich den Zwischenzaun entfernen zu können und Vater und Sohn zu vereinen!


Die coolste von meiner Truppe ist Cleopatra! Sie findet alles ganz normal, regt sich über rein gar nichts auf, frisst wie ein Drescher, macht nach dem Frühstück ein weiteres Schläfchen in ihren Sägespähnen und benimmt sich, als würde sie schon viele Jahre hier wohnen!




Ventania fühlt sich auf der Weide sehr wohl, doch im Stall beachtet sie nicht einmal ihr Müsli! Doch ich kenne meine Grand Dam nun schon einige Jahre, Madam braucht Zeit um sich an Neues zu gewöhnen.
Aus diesem Grund ist es auch sehr wichtig, dass möglichst schnell ein geordneter Tagesablauf entsteht, Pferde brauchen das!
Vielen Menschen, die ihre Pferde in Sportställen eingestellt haben, wird das niemals klar! Hier kommen und gehen die Pferde, die Boxen sind hermetisch abgetrennt, jedes Pferd wird zur X beliebigen Stunde einfach heraus geholt, die Pferde dürfen keine Freundschaften entwickeln, sie werden zu "Dingen" degradiert!
Leider entgeht dabei auch den Menschen, wie wunderbar Pferde in einer harmonischen Struktur zusammen leben, wie jedes Mitglied dieser Pferdefamilie Anteil am Leben des anderen hat, - ein Traum für uns Menschen, die Pferde könnten unser großes Vorbild sein!
In diesem Sinne arbeite ich nun daran, dass in meiner kleinen Pferdefamilie, jeder seinen gesicherten Platz hat, sie zwar getrennt, aber trotzdem ein Team sind.
Das schönste an der Situation ist, dass es nun über viele Jahre so bestehen bleiben darf, jedes Pferd hat seinen Platz und wird geschätzt und geliebt!



Fortsetzung folgt......

Donnerstag, 8. März 2012

Ende gut, gar nichts gut!

Endlich hatte das warten ein Ende, - das Telefon läutet, - Hallo Frau Auerbach, wir finden den Weg nicht, hier gibt es keinen Kreisverkehr, aber wir stehen da mitten im Nirgendwo vor einem riesen Gebäude, das sieht fast so aus wie die von ihnen beschriebene Korkeichen Fabrik. Bleiben sie stehen, falls es das richtige Gebäude ist, bin ich in 2 Minuten bei ihnen!
Ich ließ alles fallen und rannte los, bog um die Ecke und sah schon den riesigen Pferdetransporter, sie sind da, welch ein Zufall, dass sie mich, obwohl sie die falsche Strasse nahmen, sofort gefunden hatten.


Ganze sieben Tage waren meine Pferde nun mit dem Zwischenstopp in München unterwegs, nun nichts wie raus aus dem Transporter.
Ich rief sofort Jack an, der uns beim Ausladen helfen sollte und auch binnen 2 Minuten hier war, - Gott seis gedankt!




Herr Lösel der Transporteur, meinte gleich, passen sie auf mit ihrem Kleinen, der hat die Ohren flach hinten und schnappt wie ein Krokodil! Ich sah ihn entgeistert an, - Filho, mein kleiner sanfter Filho, so etwas hat der noch nie gemacht!
Kurz darauf stellte sich heraus, dass er mit meinem Kleinen, meine Stute Cleopatra gemeint hatte. Ach Herr Lösel, die ist so, das ist auch der Grund warum sie bei mir ist! Einige Leute wollten sie schon kaufen, doch Cleo ist sehr speziell. Ich denke wenn ich sie verkaufen würde, bringt sie irgendwann den Menschen um der sie gekauft hat, oder der Mensch bekommt so eine Wut auf das Pferd, dass er das Pferd umbringt. Aus diesem Grund haben sie Cleopatra vor 3 Jahren nach Österreich gefahren und jetzt wieder nach Portugal transportiert, sie gehört einfach zu mir!
Als erstes führte ich Ventania vom LKW, sie war natürlich nervös und tanzte neben der befahrenen Strasse um mich herum, doch wir mussten geduldig auf die anderen zwei warten. Der Beifahrer nahm als nächstes Filho, der vorsichtig die Rampe herunter kletterte. Nun hatten Jack und Herr Lösel alle Hände voll zu tun, Cleopatra an die Führleine zu nehmen! Die wendige Stute schaffte es, sich auf dem engen Stand umzudrehen und ich betete zum Himmel, dass sie sich nicht noch die Beine bricht, bevor sie wieder Portugiesischen Boden betritt!
Endlich war es geschafft, alle drei Pferde standen auf der Strasse und in diesem Tohuwabohu, tanzte dann noch der kläffende Hund des Transporteurs dazwischen, Ventania keilte voll aus und traf den gerade am falschen Platz stehenden Herr Lösel voll auf der Hüfte.
Der arme Mann, lag schmerzgekrümmt am Boden, jetzt galt es Ruhe zu bewahren, - ich übernahm das Kommando und sagte los, - wir gehen jetzt mal mit den Pferden, weg von der Strasse, bleiben sie liegen Herr Lösel, ich bin gleich mit Arnika Globuli zurück!
Tänzelnd, aber an der losen Leine, folgten alle Pferde brav, ich voran mit Ventania. Jetzt galt es noch am Weg die Koppel mit Unico zu passieren, der natürlich schon aufgeregt mit Cirio im Schlepptau, auf und ab galoppierte.
Geschafft, - nun am Besten alle drei gleich auf die Weide, - ich hatte das Gefühl, die Boxen, obwohl schön mit Futter ausgestattet, sind im Moment nicht das Richtige!

Gut wenn man mit Profis zusammen arbeitet, wir brachten alle drei Pferde hinter den Zaun, sahen uns in die Augen und nahmen dann gleichzeitig die Halfter ab.
Das war es dann auch, die Pferde wälzten sich und begannen friedlich zu grasen!
Unico und Cirio hatten sich auch rasch beruhigt, obwohl sie natürlich neugierig am Zaun standen, um durch die Büsche einen Blick auf die Neuankömmlinge zu erhaschen.





Ich beschloss meine Drei über Nacht auf der Weide zu lassen, verteilte noch Heu, dem sie angesichts des grünen Grases wenig Aufmerksamkeit schenkten, der Wasserbottich war frisch gefüllt, alles war friedlich!











Doch dann kam Tag Zwei!
Der Mensch denkt, doch das Pferd lenkt!



Cirio sollte heute abgeholt werden, im Gegenzug wollte ich Filho zu Unico stellen. Alles verlief reibungslos, Miguell der Cirio abholte kam um ca 18h, ich stellte wie gewohnt Unico in sein Holzhäuschen, doch statt Cirio neben ihn zu stellen, holte ich Filho, stellte ihn in die Box neben Unico und half Migell Cirio zu verladen.
Soweit ging alles reibungslos, doch Unico und Filho rebellierten in ihren Boxen!
Meine zwei Damen, Ventania und Cleopatra, riefen auf einmal herzzereißend nach ihrem Filho! Den ganzen Tag hatten sie ihn nur verjagt, doch jetzt fehlte er! So eine gemeinsame Reise schweißt die Pferde richtig zusammen! Und Unico wollte sowieso nur eines, endlich zu den Stuten, Wallach hin oder her!
So stand ich nun verzweifelt vor den Boxen meiner tobenden Männer, die weder an ihrem Müsli noch an den Karotten interessiert waren, sie wollten beide nur Eines, - raus und hin zu den Stuten!
Ich rief Jacks Frau an, - bitte, bitte liebe Annelie, schick mir Jack, ich kann nicht beide tobenden Pferde gleichzeitig führen, und wenn ich nur einen nehme, bringt sich der Andere inzwischen um !
Jack war in fünf Minuten da, wir halfterten beide Pferde und marschierten zurück zu den hinteren Stallungen.
Zuerst brachte ich Filho wieder in die Weide mit den Stuten, Jack wollte lieber an einer Longe mit Unico in die Koppel gehen, doch ich sagte, lass ihn lieber los, da kann er sich wenigstens vor den Tritten der Stuten retten!
Sprung ins kalte Wasser, entweder geht es gut und die vier vertragen sich, oder nicht!
Leider ging es nicht gut!!!!
Unico vergaß komplett, dass er nun schon fast auf den Tag genau seit einem Jahr Wallach ist, er war der alte Hengst wie eh und je! In Höllentempo jagte und biß er die Stuten, die Huftritte der beiden Damen ignorierte er komplett, ein Indianer kennt keinen Schmerz, wenn man zeigen will, wer hier der Boss ist!
Zwischendurch fand er noch Zeit mit gefletschten Zähnen auf Filho los zugehen, wenn ihm dieser gerade in die Quere kam!
Nach ca 20 Minuten beendeten Jack und ich die wilde Jagd und fingen Unico ein, - er topfte vor Schweiß, doch Ruhe geben, - kein daran denken!
Zuerst verstaute ich Unico in seiner alten gemauerten Box, doch er rannte nur nervös im Kreis!
Nun holte ich Filho aus der Weide und stellte ihn gegenüber von Unico in den Unterstand, - immer noch keine Ruhe, .....
Schlußendlich halfterten wir noch die beiden Stuten und brachten sie ebenfalls in den Unterstand.
Selbst hier, wo alles offen ist und die Pferde nur durch 2 Holzstangen getrennt sind, herrschte Anfangs noch große Unruhe, das Futter wurde kaum beachtet!
Unico war nun eigentlich der ruhigste, nun hatte er alles im Überblick und begann genüßlich sein Heu zu mampfen, immer noch schweißnass und dampfend!
Wie soll es morgen weitergehen, - ich habe keine Ahnung!
Meine vier Pferde zusammen, - das ist eine Illusion, das wurde mir heute klar! Unico alleine auf die Westkoppel stellen? Da wird er wahrscheinlich nur wiehernd herum laufen und täglich 50kg verlieren!
Filho zu ihm stellen ? Vielleicht macht er Gulasch aus Filho, oder auch nicht?
Filho mit den Stuten auf die Weide zu stellen, ist auch nicht gut, er braucht einen männlichen Partner zum spielen, von den Stuten wird er nur verjagt!
Ok, morgen ist ein neuer Tag, ich weiß, meine Pferde sind schon sehr spezielle Persönlichkeiten, doch ich werde eine Möglichkeit finden, wie sich alle wohl fühlen, in einer Woche weiß ich mehr!





Fortsetzung folgt.....

Samstag, 3. März 2012

Klimawandel

Nein, falsch gedacht, ich meine nicht den globalen Klimawandel, sondern meinen persönlichen! Habe mich gerade daran gewöhnt den Kamin abends einzuheizen, meine ganz warmen Pullover und wunderschönen Schals liegen unbenutzt im Schrank,- die brauche ich erst wenn es richtig kalt wird, doch da höre ich Abends eine einsame Zikade zirpen! Zuerst denke ich, das ist wohl eine Fatamorgana, doch nächsten Abend waren es schon drei dieser Tiere, die zum abendlichen Konzert anstimmten, - es ist nicht zu glauben, der Sommer kommt!
Kaum dachte ich, ich muss mich wohl auch hier auf den Winter einstimmen, ist die Sache auch schon gelaufen und ein weiterer langer Sommer in Sandalen und Shirt steht bevor!
Rein körperlich, tut einem der Winter in diesen Breiten sehr wohl. Vor vielen Jahren, war ich des öfteren im Januar in Irland, besuchte meine schwedische Freundin Anne, die nun in der Connemara lebte. Ich fand das Klima in Irland damals sehr unwirtlich, draußen kalt und feucht, und drinnen auch nicht viel wärmer! Anne meinte, das ist total zum Wohlfühlen, sie halte es nicht mehr aus, wenn sie ihre Familie in Schweden besuche, draußen ist es bitterkalt und in den Häusern glaubt man vor Hitze zu ersticken, - ich konnte das nicht verstehen, ein warm beheiztes Haus ist doch im Winter großartig! Ja damals lebte ich noch in Österreich, doch nun verstehe ich Anne.
Eines meiner Kinder, ich glaube es war Marco, gebrauchte einige Jahre für seine gefühlten Zustände, besondere Worte. Es war ihm entweder Hitzeheiß oder Zitterkalt. Ähnliches empfand ich bei meinem letzten Österreich besuch, draußen war es Zitterkalt und drinnen war es Hitzeheiß, irgendwie hatte ich immer zuviel oder zuwenig Kleider am Leib!
Hier an der Algarve habe ich draußen 15 Grad und im Haus 20, - mein sehr angenehmer positiver Klimawandel!
Doch jetzt steht schon wieder der nächste Sommer bevor, die Zeit der warmen Nächte, die ersten Freunde kommen bald, ein großer Gartentisch steht bereit, - ich brauche eine Terrasse!
 Eigentlich wollte ich die Umgebung des Hauses später einmal mit schönen St. Katharina Steinen pflastern. Diese Katharinas, die hier in nächster Umgebung hergestellt werden, sind handgeformte Lehmziegel, wunderschön und traditionell, aber leider auch sehr teuer und für mich derzeit nicht leistbar.
Ein Arbeiter empfahl mir einen alten Portugiesen, der aus örtlichen Steinen sehr günstige schöne Terrassen
baut.

 Ich vereinbarte einen Termin und schon ging es los. Material wurde geliefert, und schon klopfte Joao seine Steine in den Mörtel.
Ich betrachtete die Palette mit den Steinen näher und entdeckte in einer Platte eine wunderschöne Kristall Druse. Neugierig fragte ich Joao, was sind das für Steine, ist das Kalk? Nein, nein, das ist nicht Kalk! In der Annahme vielleicht das falsche Portugiesische Wort gewählt zu haben, fragte ich, - ist es Marmor? Nein, nein, kein Marmor, der ist ganz schlecht, da rutscht man aus, wenn es feucht ist. Ich sagte zu ihm, also eines weiß ich sicher, das ist kein Granit, da kenne ich mich aus, - aber was ist es dann?
Das sind Pedras, (Steine), verstehst du, kein Granit, kein Marmor, das sind Pedras!
Also, dass dies Steine und keine Schaumgummiplatten sind, das hätte ich auch ohne meinen schlauen Portugiesen gewusst!
Jedenfalls ist nun zumindest ein Teil der Terrasse fertig, aus welchem Material, das wird vorerst noch ein Geheimnis bleiben, und unter meiner Fußmatte verborgen, liegt ganz geheimnisvoll der Stein mit der Kristall Druse!

Mein Portugieser Steineklopfer hatte zwar keine Ahnung über die heimischen Steine, doch in der Biologie kennt er sich aus! Allabendlich in der Dämmerung hörte ich bestimmte Vogelrufe und dachte immer, das sind Käutzchen. Doch plötzlich hörte ich diese Nachtvögel auch am frühen Nachmittag schreien, also doch keine Käutzchen, vielleicht Falken, Tag und Nacht Falken, wer weiß was es hier gibt!
Vorsichtig fragte ich meinen Steinemann und erwartete schon eine Antwort, wie, - das sind Vögel, verstehst du, - keine Tauben, keine Storche, das sind Vögel!
Doch man höre und staune, er erklärte mir, diese Tiere sind kleine Eulen, jetzt haben sie gerade Hochzeitsflug, sie möchten Babies machen und da schreien sie auch am Tag wie verrückt um eine Frau zu finden!



Da sind wohl alle Männer gleich, brummelte der Alte noch vor sich hin und klopfte wieder seine No Name Steine.

Fortsetzung folgt......

Fortsetzung folgt.....