Sonntag, 18. März 2012

Ich wünschte, der Tag hätte 48 Stunden!

Von Entspannung weit entfernt und trotzdem bin ich Energie geladen.
In der Karwoche treffen meine ersten Besucher ein! Ich habe zwar alle gewarnt, - hallo. es ist noch lange nicht fertig,- die Antwort war, wir kommen trotzdem, schlafen auch irgendwo am Boden!
Damit dem nicht so wird, arbeite ich rund um die Uhr, schaffe, mache organisiere und visualisiere immer, zumindest ein fertiges Schlafzimmer!
So wie es aussieht, bekomme ich das auch hin. Letzte Woche, nachdem ich dem Steinmetz Vollgas gegeben habe, die Granit Fensterbretter zu liefern, konnten die Fenster und Türen im Apartment eingebaut werden.
Jetzt muss nur mehr fertig ausgemalt werden, die restlichen Fliesen verfugen, Elektrik installieren und vielleicht wird sogar das Bad Fertig!


Doch Bad braucht dann auch heißes Wasser, das gibt es im Moment leider nicht, denn die alte Gastherme hat nun endgültig den Geist aufgegeben!
Also versuche ich seit Tagen den Tischler zu erreichen, der hat die Telefon Nummer von einem guten Gasmann, - welcher dann hoffentlich eine gute Therme zu einem leistbaren Preis für mich hat!
Aber ich habe nun noch 13 Tage Zeit,- man muss immer an Wunder glauben, sonst passieren sie nicht!
Irgendwie klappt das mit den Wundern und Wünschen ohnehin immer besser!
 Ich habe ja hier kaum Kontakte, meine Nachbarschaft hat sich zwar voll bemüht, mich zu den örtlichen Treffen, der "Zuwanderer" einzuladen, doch ich dachte nur, - Hilfe, ich bin im falschen Film!!!!
Lauter alte Leute, Grufties, Mumien, - ich wusste echt nicht was ich mit denen reden sollte, kam mir vor, wie beim Besuch meines Vaters im Seniorenheim! Dazu sei aber bemerkt, dass mein Vater der einzige "Jugendliche" in diesem Etablisment war, nicht den Jahren nach, aber im Kopf!
So bin ich wohl Vaters Tochter, meine Freunde sind alle zwischen 15 und 45 Jahre alt und ich vermisste das hier sehr!
Doch über meine Hobby Malertruppe, habe ich nun wieder viele "lebendige" Menschen um mich. Egli aus Lettland, abgeschlossenes Philosophie Studium, irgendwie hier gelandet, Nico, ein zukünftiger Öko Haus bauer und Gordon mit Rasterzöpfen, toller Visitenkarte für Maler Unternehmen und der Pinselführung eines Sechsjährigen!

Aber wir haben viel Spaß , pinseln herum und sind alle der Meinung das es viel schöner ist, hier in der Sonne Wände zu kalken als in Mitteleuropa in einem Büro zu sitzen.
Meisterwerk wird mein Häusel keines, aber es wird ein lebenswerter Platz.
Bei der vielen Arbeit, müssen natürlich auch kleine Belohnungen eingebaut werden, und ich belohne mich immer mit Pflanzen einkaufen, was dann wieder Mega Arbeit bedeutet!



Als ich letzte Woche nach Quatro Estradas fahren musste um Türschnallen zu kaufen, dachte ich, komm, nur 5km weiter und du bist in dem super Pflanzenmarkt. Eine weise Stimme in mir sagte gleich, - Helga kaufe nicht zuviel, am Rückweg musst du noch 20m2 Fliesen, 5 Säcke Kleber und ein Keramik WZ einladen!
Im Pflanzenmarkt füllte ich zuerst mein Schächtelchen mit 4 kleinen Salbei Pflanzen, doch dann sah ich dies und jenes und besorgte einen Einkaufswagen. Doch es gab noch so viele herrliche Blumen, also besorgte ich eine riesen Gärtner Karre, die war riesig und so hatte das noch Platz und jenes sollte auch noch mit!
Beim beladen des Autos dachte ich dann schon, oh, oh, wo soll jetzt bitte der Hund sitzen?
Fliesen holen, unmöglich, doch ich muss zumindest vorbei fahren, bezahlen und sagen, dass ich morgen nochmals komme.
Im Fliesengeschäft sagte ich dem Verkäufer, leider, mein Auto ist schon voll mit Pflanzen, ich komme morgen oder Montag wieder. Der Mann warf einen kurzen Blick in mein Auto, - ach das geht schon, darf ich ihre Pflanzen ausladen, ich stelle sie dann obenauf.
Ok, - ich lud Cid aus hielt ihn am Halsband und sah von ferne zu wie mein Pajero in die Knie ging, als der Hubstapler die Fliesen einlud. Sind sie auch sicher, dass ich das mit meinem Auto fahren kann?
Kein Problem, das ist ein guter Jeep!
Ok, alles war verstaut, Cid musste irgendwo auf den Fliesen mitten im Pflanzengestrüpp sitzen, doch wir schafften die 15km nach hause problemlos.
Nun noch alles ausladen, aber ich weiß nun wenigstens was ich am Sonntag mache, - Löcher in die beton harte Erde buddeln, meinen Einkauf eingraben und bewässern.
Das frustrierende an dieser Arbeit ist, dass man den ganzen Tag hart arbeitet, die Finger sind rau und verkrustet, der Rücken schmerzt, man richtet sich auf und blickt in die Runde, - das Ergebnis sieht jämmerlich aus. War es im Auto noch der reinste Dschungel, wirken die Pflanzen, nun übers Land verteilt, äußerst mickrig! Der aha Effekt bleibt aus!
Doch Gott sei Dank, weiß ich aus meinen gärtnerischen Erfahrungen in Escaroupim, das hier in Portugal, reichliche Bewässerung vorausgesetzt, alles wahnsinnig schnell wächst.
Das erste Jahr ist hart, man muss wirklich täglich gießen, Unmengen von Unkraut jäten, das Dank der reichlichen Bewässerung, ebenfalls kräftig sprießt, doch im zweiten Jahr sind die Pflanzen dann schon über den Berg. Bereits im dritten Jahr ist alles so üppig, dass man schon mit der Schere unterwegs ist um die Büsche in Form zu halten!
Also freue ich mich jetzt schon auf meinen üppig blühenden Dschungel im Jahr 2014.



Fortsetzung folgt.....

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen