Samstag, 18. August 2012

Die Fülle des Sommers

Gleich vorneweg, mein Haus hat sich nicht mit weiteren Tieren gefüllt, lediglich das winzige Kätzchen Annie hielt Einzug. Der aus dem Feuer gerettete Hund hat einen guten Platz auf einem eingezäunten Gelände gefunden und Leo der rote Kater, hat sich so vor dem winzigen schwarzen Wirbelwind, Annie, so gefürchtet, dass er am nächsten Tag das Weite suchte. Ich hoffe er findet ein gutes Zuhause, zum futtern gibt es ja für Katzen in der Wildnis reichlich, also brauche ich mich wenigstens nicht um sein Überleben sorgen!
Ja und Annie, winzig klein, langbeinig und dünn, hält mich genug auf Trab.

Erst hatte ich furchtbare Angst, dass Cid sie verletzen könnte, denn er rast wie wild hinter jeder Katze her.
Doch Annie fauchte ihn tapfer an und nun möchte ich fast sagen, die beiden sind befreundet!
Manchmal denke ich, ich muss die Katze retten, wenn ihr winziger Kopf in Cids Maul verschwindet, das nächste Mal wird mir bang um Cid, wenn Annie mit ausgefahrenen Krallen mitten in seinem Gesicht landet.











Die beiden zu beobachten ist spannender als der Beste Film!





Im Haus muss ich mich kräftig auf die Beine stellen um meine Rechte zu waren. Das Bad gehört ohnehin schon Annie, alle Regale sind abgeräumt, sämtliche Klopapier Rollen in winzige Schnipsel zerfetzt!
Als nächstes machte sich Annie über meinen neuen Lehnsessel her, - man kann sich herrlich hinter dem Polster verstecken und zum Schlafen ist es auch sehr bequem!




Nächsten Morgen fand ich Cid grinsend fröhlich zusammengerollt auf dem Lehnsessel, - wenn die Katze darf, darf ich wohl auch!!!!
Er sah mich ganz entsetzt und nicht verstehend an, als ich ihn mit der Zeitung eins aufs Hinterteil prackte und ihn zu seinem Hundeplatz schickte.
Nun ist der Sessel Verbotszone für beide, gleiches Recht für alle!

Ansonsten genieße ich den Sommer in seiner ganzen Fülle. Mein Garten quillt über mit Bio Gemüse, Tomaten, Zuchini, Gurken, Melanzane, Fisolen, Kürbis, Kartoffel, Melonen, alles wächst so reichlich, dass ich großzügig, säckeweise die Nachbarschaft versorge.


Die Arbeit ruht, es ist zu heiß, die Pferde werden langsam rund, dösen im Schatten und schlagen sich die Bäuche mit Alfarobas voll.
Die kühlen Stunden reichen gerade zum Ausmisten, Füttern, Garten gießen und gelegentliches Longieren,
der Rest des Tages gehört der Hängematte oder dem Strand!
Langsam freue ich mich schon auf den Herbst, - wieder täglich reiten, weiter am Haus basteln und neue Pflanzen setzen, doch momentan ist Pause!




Abwechslung gibt es genug, der August ist das Monat der Feste an der Algarve. Jedes noch so kleine Nest veranstaltet sein Sommerfest und man hat die Qual der Wahl, was man zuerst besuchen sollte.
Das Festival de Serra, mit seinen Ständen voll Kräuter, Honig, Käsen und süßen Leckereien, oder das Festival de Marisco in Olhao, einer kleinen Hafenstadt.









Ich besuche sie alle und mir gehen die Augen über, ob dieser Fülle. Ich glaube ich habe noch nie im Leben solche Berge von Shrimps, Langusten und Austern gesehen, wie auf dem Festival de Marisco.



Gegrillt, gesotten und gebraten, mit Reis und Gemüsen, in urigen Tontöpfen, alles um 7 bis 8 Euro pro Portion, es ist einfach jammerschade, dass man so schnell satt wird.


Gott sei Dank reicht hier das sommerliche Angebot bis weit in den Herbst hinein. So darf ich mich bis Ende November über süße Trauben, Melonen, Erdbeeren (zweite Ernte), Pfirsiche und Khaki freuen, das Meer wird erst jetzt so richtig warm und lädt bis Dezember zum Schwimmen ein und dann ist es eigentlich nur ein klinzekleiner Sprung, bis im Januar schon wieder die Mandelbäume blühen.


Eigentlich lebt es sich wirklich gut in einem Land mit so viel Sonnenschein, - ich hoffe nur inbrünstig, dass mein Brunnen auch weiterhin genug Wasser hat um all den Überfluss zu ermöglichen.








Fortsetzung folgt...............