Donnerstag, 27. November 2014

Natur im Chaos?

Ich lebe seit vielen Jahren in und mit der Natur. Schon lange in Österreich und natürlich auch hier in Portugal. Beobachte den Kreislauf des Jahres, sehe die ersten Knospen und Blüten, sehe das Welken und Vergehen,..
Hier in Portugal brauchte es einige Zeit, bis ich den Rhytmus der Pflanzen verstand.
Wann blüht etwas, wann sind die Früchte reif, wann treibt eine Pflanze aus, wann hat sie ihre Ruhepause?
Doch kaum glaubte ich die Vegetation hier zu verstehen, erlebte ich, und erlebe es immer noch, - das totale Chaos in der Natur.
Das letzte halbe Jahr war und ist noch immer verrückt!
Meine Platane verlor im August alle Blätter, - nanu? - ist jetzt schon Herbst?, Nein 2 Wochen später treibt sie aus wie im Frühling und wächst munter weiter.
Strelizien beginnen im Dezember zu blühen, genau so die Fackellilie, - komisch, wir haben erst September und beide Sträucher blühen? Es ist November, die riesengroßen Weihnachtssterne in den Gärten stehen in voller Blüte, - aber das ist normalerwise erst im Januar!
Manche Pflanzen verhalten sich normal, manche sind in einer Art Schlaf, - wachsen nicht und sterben nicht, und manche tragen Früchte und Blüten zu einer Zeit in der sie eigentlich ruhen sollten.
Das Klima in diesem Jahr war eigentlich nicht außergewöhnlich, der Sommer eher zu kalt und zu windig, Wasser gab es genug, - also eigentlich kein absolut ersichtlicher Grund warum so viele Pflanzen plötzlich "verrückt" spielen.

Ein Bild das es eigentlich nicht geben dürfte, ...
Die Orangen werden im Februar reif, die Bleiwurz blüht im August.
Nun ist November, die Orangen sind reif und die Bleiwurz blüht wie verrückt!!!










Kürzlich dachte ich noch, wenn jetzt noch die Mandelbäume zu blühen beginnen, - dann weiß ich wirklich, die Welt krempelt sich um!
Doch anstatt blühender Mandelbäume hatte ich eine sehr komische Beobachtung.
Kürzlich musste ich zu einem 3D Röntgen. War schon eine große Herausforderung für mich, hier in Portugal das passende Institut zu finden. Gefunden und angerufen, - leider sprach man kein Wort Englisch, nur Portugiesisch. Ich war mega stolz auf mich, mit meinem schlechten Portugiesisch, meine Wünsche zu erklären und einen Termin zu vereinbaren.
Anscheinend war mein Portugiesisch aber doch zu schlecht,denn als ich zum vereinbarten Termin in dem Institut erschien, war alles auf Mittagspause, Neuer Termin wurde vereinbart, 3 Tage später,...
Auf dem Rückweg, war ich sehr Gedanken verloren, - doch auf halber Strecke dachte ich, - irgend etwas stimmt hier nicht, - die Bilder der Landschaft passten irgendwie nicht zur Jahreszeit?
Egal, ich fand die Ursache nicht heraus, - 3 Tage später war ich wieder auf dem Weg nach Tavira, - dieses helle Grün, das gibt es doch normalerweise nur im März??
Mandelbäume blühen hier Ende Jänner und Anfang Februar, - im März kommen dann die jungen Blätter und verzaubern die Landschaft mit ihrem leuchtenden Grün.
Genau das war es, was mir so merkwürdig erschien, riesige Mandelbaum Haine, alles voller frischer grüner Blätter.
Nanu? - was geht hier vor?
Irgendwann begann ich mit Einheimischen darüber zu sprechen, - ist das normal hier in Portugal?
Nein absolut nicht, schau auf die Oliven, die Haupternte ist im November und die Ölmühlen  müssen jetzt schon schließen,-  normalerweise arbeiten sie bis Ende Jänner! Alle Oliven sind schon im September vom Baum gefallen, das ist wirklich nicht normal.
Schau auf die Alfaroba, die Früchte sind jetzt schon grün und fett, im Mai kannst du sie ernten, - das ist verrückt, denn Alfarobas werden in der Regel erst im August reif!
Auch Ausländer die schon 30 Jahre in Portugal leben, bestätigen mir, das die Natur sich alles andere als normal verhält.

Marie rief mich gestern früh an und meinte, Helga, ich werde jetzt verrückt, mein Mandelbaum blüht und es ist wirklich keine Fata Morgana, Ich kann es sehen und ich denke doch, das ich noch einen klaren Verstand habe!
Also irgend etwas tut sich hier, vielleicht auch auf der ganzen Erde????
Beobachtet ihr auch die Natur, könnt ihr auch Veränderungen feststellen?
Ich freue mich auf eure Rückmeldungen,..


Fackellilie, im November!!!!

Die Baugainvillia blüht normalerweise im Mai, - nun ist aber November!
Ich bleibe weiter ein stiller Beobachter und sehe mit staunenden Augen, wie sich anscheinendneue Veränderungen in der Pflanzenwelt manifestieren.












Fortsezuung folgt,......

Dienstag, 25. November 2014

Spirituell, aber geerdet!

Ja, ich bin ein sehr spiritueller Mensch, schon seit meiner Kindheit.
Lange Zeit war es fast unmöglich darüber zu sprechen, - ich wagte ja im Alter von Zwanzig schon einige schüchterne Versuche, doch schon bald stellte ich fest, das es besser ist den Mund zu halten, denn man erntet doch nur Verständnislosigkeit!
Trotzdem trage ich tiefes Wissen in mir und gehe meinen Weg.
Um die Jahrtausendwende begann sich alles zu verändern, - neue Bücher tauchten auf, plötzlich waren Engel hipp und immer mehr Menschen sprachen über "Aufstieg" und dergleichen!
Jetzt fast fünfzehn Jahre später, treibt die Esoterik wundersame Blüten.
Die suchenden Menschen rasen von einem Seminar zum anderen, heute ist es dieser Guru und morgen ein anderer und ohne die persönliche Energetikerin, die regelmäßig die Aura von allen Schadstoffen reinigt, geht schon mal gar nichts mehr.
Wenn man so richtig dazu gehören will, ist der Wohnraum zugemüllt mit Engelfiguren, Delphin Symbolen und Traumfängern. Die Luft wird mit synthetisch stinkendem "Engelspray" verpestet und regelmäßiges Räuchern ist obligatorisch.
Wenn es den Menschen nur weiter helfen würde, wäre ja dagegen gar nichts einzuwenden, doch die meisten laufen in ihrem Hamsterrad weiter, fühlen nur innere Unruhe und suchen verzweifelt einen Weg.
Hatte man vorher Stress mit Parties, Lifestyl und Events, man könnte ja etwas versäumen, - so hat man jetzt den Stress mit, sich pausenlos energetisch zu reinigen, zu schützen, ....das richtige Yoga zu praktizieren und möglichst heilversprechende Nahrung aus dem Regenwald zu sich zu nehmen.
So braucht auch jeder seinen "geistigen Helfer" aus dem Jenseits, damit er hier auf Erden überhaupt überleben kann.
Doch da es keine Zufälle im Leben gibt, traf ich vor 10 Jahren eine sehr " spirituelle Frau ", die täglich mit ihrem "geistigen Helfer" Kontakt hatte. Ich beneidete sie,-
whow, so was hätte ich auch gerne!
Bis ich nach einiger Zeit feststellte, das sie jede Bodenhaftung verlor, mehr und mehr ins Elend abschlitterte, nur weil ihr der "geistige Helfer" abgeraten hatte, dies oder jenes zu tun.
Jeder logische Verstand setzte aus, sie befand sich erschreckender Weise, in einer totalen Abhängigkeit von ihrem geistigen Botschafter!
Das war für mich eine der lehrreichsten Begegnungen, die ich im letzten Jahrzehnt haben durfte!
Spiritualität ja, aber trotzdem dürfen wir den Kontakt zur Erde nicht verlieren, wir leben derzeit auf ihr und daran lässt sich nicht rütteln.
Ich muss oft total schmunzeln, wenn mich sehr spirituelle Freunde besuchen. Einige kennen die Farm von früher, einige nicht, doch irgendwie stellt jeder fest, wie sich die Energie hier zum positiven verändert hat.
Manche sagen, hier kann ich endlich frei atmen, mein Herz schlägt ruhiger, andere wieder meinen, noch vor einigen Jahren hab ich den Ort hier gemieden, jetzt möchte ich einfach nur hier bleiben,...
Klar, werde ich nun gefragt, - Helga, wie hast du das gemacht, verrate mir das Geheimnis!
Hast du geräuchert, hast du Anker für universelle Energie gesetzt, hast du die Engel gebeten diesen Ort zu erlösen, sag mir genau, welche Zeremonien hast du gemacht um das hier zu schaffen????
Ich lache und muss sie alle enttäuschen, ... gar nichts dergleichen habe ich gemacht!
Ich habe geschuftet wie verrückt, hab Berge von Müll beseitigt, geputzt und gereinigt, aber auf sehr irdischem Weg.
Hab neue Pflanzen gekauft, sie gefragt wo sie gerne leben möchten, mit den Naturgeistern gesprochen und sie um Unterstützung für die Pflanzen gebeten.
Hab meine innere Liebe zur Erde und zu allem was lebt, auf dieser Farm ausgebreitet und das bleibt nicht ohne Ergebnis.
Alles beeinflusst alles, heute Gott sei Dank schon mittels Quanten Physik belegbar.
Diese höheren Zusammenhänge zu verstehen und zu begreifen, - das bringe ich anderen Menschen gerne bei.
 Ursache und Wirkung zu verstehen, nimmt die Angst und befähigt jeden Menschen ein selbstbestimmtes und bewusstes Leben zu leben.
Seit ich geboren bin, habe ich ein unheimliches Bedürfnis nach Harmonie und Frieden.
Allem in meiner Umgebung soll es gut gehen. Dürstende Pflanzen, leidende Tiere, unglückliche Menschen, werfen mich aus meiner Balance.
Mir geht es nur wirklich gut, wenn alle meine Pflanzen vor Vitalität strotzen, alle meine Tiere mit strahlenden Augen herum laufen, und Menschen zufrieden und entspannt schnurren, wie glückliche Katzen.
Das ist die Triebfeder meines Lebens, das gibt mir immer wieder Kraft.
In diesem Sinne gebe ich mein Wissen gerne weiter, auf das ALLES heil werde und in Harmonie leben darf.
Eine unrealistische Illusion? Nein ganz gewiss nicht, jede Seele trägt das tiefe Wissen in sich, das dies Realität sein darf und kann.
Wie du an dieses Wissen tief in deinem Inneren kommst, erkläre ich dir von Herzen gerne, deinen Weg musst du allerdings ganz für dich alleine gehen.
Jeder Weg ist anders, genau so wie jedes Induvidium einzigartig in diesem Universum ist!
Doch gemeinsam bilden wir das große Ganze, fühlend, lebend, dem Geistigen aufgeschlossen und dennoch mit beiden Beinen auf unserer Erde stehend.
Faszienierender Weise funktioniert das alles ohne jeden Hokuspokus, ohne Spray und großem Getue, wir müssen lediglich den Spagat zwischen Himmel und Erde schaffen!



Ob du es nun lesen möchtest, oder nicht, sei gewiss,


Fortsetzung folgt,...................


Dienstag, 18. November 2014

Fee

Die Zeit zog ins Land, Xenia holte den goldgelben Hund Andy zu uns ins Haus und beiläufig fragte ich Marie, was den nun mit der Hündinn sei, ob sie ihren Besitzer gefunden hätte?
Leider nein, - die Hündin hat zwar einen Chip, aber unter dieser Nummer ist kein Besitzer eingetragen, der Hund sitzt nun in Goldra, Zukunft ungewiss,.....?
Anbei kam noch ein kleines Bild, die klapperdürre Hündin, flehende gelbe Augen hinter dicken Eisenstäben.
Also nochmals auf nach Goldra um einen weiteren Blick auf den Hund zu werfen. Ein Jammer, sie sah zwar etwas besser aus, als noch vor 3 Wochen, doch immer noch ein erbärmliches Bild.
Also OK Leute, ich hab jetzt einen kleinen Zwinger eingezäunt und das Grundstück ist mit Elektro Pferdezaun gesichert, darf ich den Hund nun zu mir nehmen?
Ich bekam die Zusage, bunkerte noch Lebensmittel und Hundefutter, wohl ahnend das dieser Hund keine leichte Aufgabe für mich werden würde.
Samstag, vor 2 Wochen, war es dann so weit, - ich fuhr nochmals nach Goldra um " Fee" abzuholen.
Eigentlich hatten sie die Hündin dort Pipa getauft, doch ich hatte spontan den Namen "Fee" im Kopf.
Ich denke der Name kam nicht von ungefähr in meinen Kopf, - ein Portugiese erklärte mir, Fe nur mit einem E geschrieben, aber gleich ausgesprochen, bedeutet in Portugal, - Glauben und Vertrauen,...
Ja, und dieses Glauben und Vertrauen, das brauche ich mit Fee wirklich, - nach der Ankunft der Hündin, war ich wirklich kurz davor, meine Nerven und alle Tierliebe über Bord zu schmeißen!!!
Fee im Hundezwinger war absolut unmöglich! Sie jaulte und bellte stundenlang und sie hatte unheimliche Angst vor Menschen.
Wenn ich versuchte sie an die Leine zu nehmen, zog sie sich in die letzte Ecke des Zwingers zurück, um mich dann dort mit gefletschten Zähnen zu bedrohen. Ich musste sie trotzdem anleinen um sie heraus zu holen, dabei hat sie mich 2mal, zwar sanft, doch trotzdem sehr unmißverständlich, in den Arm gebissen!
Also, so funktioniert es garantiert nicht, - Fee muss ins Haus, sie muss rund um die Uhr Menschen um sich haben, - nur so kann sie vielleicht einmal lernen das wir Zweibeiner keine Monster sind.
Cid war ein Gentleman und ließ Fee anstandslos ins Haus, - beide Hunde lagen friedlich auf ihren Betten, - aufatmen, alles gut, es wird schon werden.
Den folgenden Morgen werde ich wohl nie vergessen!
Ich öffnette meine Schlafzimmertüre, sah mich um, - dachte nur noch, - Helga, geh wieder ins Bett, das ist nur ein Alptraum, - das darf einfach nicht Wirklichkeit sein!!!
Vorsichtig öffnete ich meine Türe nochmals, ... alles ist real,... das Haus ist angefüllt mit Hunde Durchfall, Teppiche, Möbel, Wände, .. alles voll mit schwarzer Stinke, .. getoppt mit 3 zerlegten Polstern, die Kissenfüllung harmonisch auf der Scheiße verteilt, 2 meiner besten Jacken in tausend Schnipsel verwandelt, die neue Armani Jean die im Badezimmer lag, hatte nur mehr ein Bein,....,
ich kann gar nicht alles aufzählen was in dieser Nacht zerstört wurde!!!!! Angekaute Bücher und zerbrochene Lieblingslampen rundeten das Bild perfekt ab.
Was tun? Hunde erstmals wieder zurück in den Zwinger bringen, jaulen hin oder her und 8 Stunden putzen. Doch wie soll es weiter gehen?


Egal ob Innen oder Außen, jedes Textil wird in Sekunden in Fetzen zerlegt! 


Meine Hilferufe hatten ein schwaches Echo, - OK, kein Problem, bring den Hund zurück nach Goldra.
Ja, das ist eine Alternative, aber keine Alternative für mich. Fee zurück in Goldra, - das ist das langsame Ende für diesen Hund. Wer nimmt schon einen Hund, der Menschen fürchtet wie die Pest, nicht lieb und handlich ist, knurrt und beißt und obendrein samt seiner Magerkeit, eigentlich ein riesengroßer Hund ist?????
Nein so geht das nicht, - also bin ich wieder einmal verrückt genug, mich eines Tieres anzunehmen,..., dabei sagt mein logischer Verstand, - Helga gehts denn jetzt noch? Du sollst Ruhe haben, dich auf deine Gesundung konzentrieren, endlich einmal auf dich und deinen Körper achten,...
aber ja, da ist nun mal ein Tier, wo wird es wohl landen, die gelben Augen sehen mich so hoffnungsvoll an, auch wenn sie mich bedroht, - die Augen sind ein einziges "BITTE", - , also werde ich meinen Weg mit Fee weiter beschreiten,...
Mit gemischten Gefühlen sehe ich täglich, wie ein weiterer Bestandteil meines Hauses in "Fetzen" aufgelöst wird, doch es ist nur "Material" , kostet zwar Geld, aber irgendwann wird die Psyche dieser Hündin heilen, - Glaube und Vertrauen, das soll mein Weg sein!


Fortsetzung folgt,....................

Donnerstag, 13. November 2014

Xenia, ihre Hunde und die Folgen

Als Praktikantin Nr.3 kam Xenia zu mir und sie wollte ihre beiden Hunde mitbringen. Anfänglich war ich sehr skeptisch, Cid und Annie die Katze, wird das wohl gut gehen? Meine Bedenken wurden noch verstärkt, als Cid im Mai sogar einen 3 Monate alten Welpen auf meiner Terasse attackierte.
Doch Xenia war fest entschlossen es zu probieren und versprach auch bei eventuellen Schwierigkeiten wieder abzureisen.
Also OK, - wir starteten das Abenteuer und gingen alles sehr vorsichtig an. Cid war im Haus eingesperrt, ich holte Xenia samt Hunden am Flughafen ab und ließ sie erst einmal mit ihren Hunden auf einer neutralen Wiese in der Nähe meines Hauses aussteigen. Anschließend fuhr ich mit dem Gepäck zur Farm und ließ Cid aus dem Haus.
Nun begab ich mich mit Cid zur Wiese auf der Xenia mit ihren Hunden wartete. Cid erblickte "Eliot" den schönen Weimaraner Rüden, gab Vollgas und hing im nächsten Moment an Eliots Gurgel.
Xenia wollte ihn mit sanftem "Schhhh, Schhh" wegziehen, - doch Cid hing schon wieder an Eliot.
Shit, - da helfen nur mehr massive Fußtritte, - zögernd ließ Cid von Eliot ab und ich zog ihn mit Mühe zurück zu unserer Farm. Xenias zweiter Hund, eine winzig kleine, weiße wuschelige Hündin, hilt sich ganz dezent aus der Rauferei der Männer heraus.
Nun ja, - ein schönes Schlamassel, - ich sperrte Cid wieder ins Haus, zeigte Xenia ihr Zimmer und versorgte sie mit dem Nötigsten, - jetzt nur mehr schlafen, - morgen ist ein neuer Tag.
In der Nacht hatte ich eine Art Halbtraum, da fiel mir ein das Cid immer davon ging wenn ich mit dem Schlauch die Blumen goss. Wasserschlauch, Wasserpistole, - gibt es so etwas heute noch?
Am nächsten Morgen nahm ich Cid an die Leine, in der anderen Hand den Wasserschlauch mit der spritzbereiten Düse. Nun bat ich Xenia mit Eliot an der Leine ihr Haus zu verlassen und Cid startete mit solcher Wucht los, das ich fast hinterher geflogen wäre, aber genau so schnell traf ihn mein Wasserstrahl.
Nach 3 weiteren Attacken von Cid, die ihm jeweils eine kalte Dusche eingebracht hatten, konnte Xenia mit ihren Hunden problemlos vorbei spazieren. Juhuu, das war die Lösung.
Wir versorgten schnell die Pferde und fuhren nach Sao Bras um im Chinesischen Shop eine Wasserpistole zu suchen.
Die Wasserpistolen meiner Kindheit gab es leider nicht mehr zu kaufen, doch wir erstanden ein sehr stylisches Maschinengewehr, das genau so wunderbar spritzte. So war Xenia in den nächsten Tagen mit ihren Hunden und der MP bewaffnet unterwegs.
Es dauerte gerade einmal 3 Tage und unsere Hunde wurden "best friends", tranken aus der gleichen Schüssel und tobten im Spiel über den Reitplatz.
Cid gefiel natürlich besonders, das Xenia mit den Hunden täglich 3 bis 4 Stunden spazieren ging, Cid war in seinem Element, durchstreifte das Land, hatte endlich sein Rudel und seine Augen strahlten, wenn er von den Ausflügen zurück kam.



Unser " Hunderudel" friedlich vereint!












Als Xenia im August einmal alleine mit ihren Hunden weg ging, saß Cid stundenlang heulend, winselnd und bellend im Haus.
Mir kamen mehr und mehr Bedenken, Eliot jagte meine Katze Anny, sie kam fast nicht mehr zum Haus, - Xenia wird irgendwann wieder weg sein, - wie wird das mit meinen Tieren weiter gehen?
Eines stand nun fest, ich brauchte einen zweiten Hund, - nein falsch, ich brauche keinen zweiten Hund, aber Cid braucht einen! Und Eliot muss auf dem Grundstück an die Leine, ich will meine Anny nicht verlieren!
So begann ich etwas halbherzig mit der Suche, - die Kunde verbreitete sich im Nu und von allen Seiten wurden mir Hundewelpen angetragen. Es gab ja hunderte Hunde in der Umgebung die verzweifelt einen Platz suchten, - alle sind sie lieb, doch keiner sprang in mein Herz.
Helga, mach dir keinen Stress, der richtige Hund wird einfach eines Tages da stehen, ganz unvermittelt, einfach so. Das sich dieser Gedanke in meinem Kopf so wörtlich erfüllen sollte, ahnte ich damals noch nicht!
Xenia ging 2x die Woche in das Tierheim in Goldra um dort zu helfen. Ich bezeichne Goldra ja nicht als "Tierheim", sondern als "Sammelstelle" für Hunde. Ja, vielleicht besser als gar nichts, - hier gibt es zumindest Wasser und Futter für die Hunde, - doch über hundert Hunde in mehr oder weniger kleine Zwinger eingesperrt,....ein Gebell, Geheul und Gewinsle! Ich meide diesen Ort so gut es geht, Jeder einzelne dieser Hunde hofft auf ein Zuhause, Streicheleinheiten und ein Hundewürdiges Leben.
Was soll ich machen, ich bin so hilflos Angesichts dieses Elends, - dabei ist Goldra auch noch ein Paradies im Vergleich zu den staatlichen "Tierheimen".
Ich habe auch großen Respekt vor den Menschen, die diese Hunde Tag für Tag betreuen, - ich weiß auch sie würden den Tieren gerne bessere Umstände gönnen, man tut halt was man kann,...
Xenia überredete mich eines Tages mit ihr nach Goldra zu fahren, dort sei ein junger Rüde, so süß, sie sei total verliebt in ihn, ob ich den nicht nehmen könnte?
Also fuhren wir Freitag Nachmittag, völlig ungeplant nach Goldra um Andy den goldgelben Rüden zu besichtigen.
Dort angekommen, stellte ich enttäuscht fest, der Parkplatz war leer, Jan die Betreiberin des Asyls, war offenbar nicht zu hause. Ich parkte den Pajero vorsichtig neben einigen Kisten die mit Plastikplanen bedeckt waren. Wir wanderten hinunter zu den Zwingern, wo mir Xenia ganz stolz ihren Andy präsentierte. Ein wunderschöner Hund, liebes Gesicht und himmlische Augen, doch ich erkannte zugleich, er ist ein "Hosenscheißer" durch und durch. Ich verstehe ja nichts von Hunden, bin eine Pferdefrau, doch ein gutes Gespür habe ich trotzdem für alle Tiere, ihr Wesen erkenne ich binnen Sekunden.
"Xenia, leider nein, das ist kein Hund der zu mir passt, aber nimm ihn doch für dich, du liebst ihn doch von Herzen!" Ich brauche einen souveränen Hund, selbständig, klar in seinen Entscheidungen, - er soll auch ohne mich, als Beschützer an seiner Seite, eigenständig Entscheidungen treffen können.
Ich lebe gerne im Team mit meinen Tieren, manchmal treffe ich die Entscheidungen, aber manchmal höre ich auch auf ihre Entscheidungen! Keine Sorge, - mein Hund steht schon irgendwo.
So wanderten wir zurück zum Auto, dort erwartete uns nun der Partner von Jan, der gerade die Plane von den Kisten weg zog.
Ja, was ist den das? Eine große Hundebox, 2 gelbe Augen, Zottelfell, drohendes Geknurre und daneben ein kleiner Drahtkäfig mit einer winzigen weißen Katze die kläglich miaute!
Der Mann meinte, das sind wirklich verrückte Geschichten, die Katze hat gerade jemand hier abgestellt, wir haben aber keinen Platz für Katzen und den Hund da. hat eine Tierfreundin aus dem staatlichen Tierheim in Albufeira geklaut, weil er dort angeblich getötet werden sollte. Wir haben aber festgestellt das die Hündin frisch kastriert ist und einen Chip hat, - also muss sie zurück nach Albufeira, ich hab das der Frau auch gesagt, wir haben ohnehin keinen Platz!
Da krampfte sich mein Herz zusammen, die Hündinn, gerade operiert, nur mehr Haut und Knochen, teilweise ohne Fell in der winzigen Box unter der Plastikplane, - wie nun, zurück nach Albufeira, wo man einen Hund in so einem Zustand lässt?????
Nein, nein, das geht einfach nicht, - die Hündin geht auf keinen Fall dorthin zurück, die Katze nehme ich auch und Xenia nimmt den gelben Rüden!
Tja so einfach ist das alles nicht, wir müssten mit den zuständigen Personen sprechen und dann vielleicht, aber nur vielleicht, würden wir die Tiere bekommen.
Zuhause angekommen klemmte ich mich gleich ans Telefon, rief Marie, die zweite Leiterin von Goldra an, - ja sie werde sich erkundigen und Bescheid geben,...
Samstag kam dann eine eiskalte Abfuhr, - ja Helga, wo denkst du den hin? Dein Grundstück hat keinen Zaun, wir können dir keine Hunde geben, das wäre unverantwortlich!
Ich schluckte wirklich hart an dieser bitteren Pille, - ein kleiner Käfig in dem die Hunde oft in ihren Excrementen sitzen, ist anscheinend die bessere Lösung?
Egal wie es dem Hund geht, Hauptsache sicher eingesperrt?????
Ich wartete erst einmal ab, sendete den Tieren gute Gedanken und dachte wenn die Tierärztin am Montag den Chip der Hündin checkt, stellt sich vielleicht heraus, das es bereits einen liebevollen neuen Besitzer gab.
Am darauffolgenden Montag erledigte Xenia wie üblich ihren Dienst in Goldra und kam grinsend zurück. In ihrer Hand schwenkte sie den winzigen Drahtkäfig mit der kleinen weißen Katze.
Kein Hund, aber eine neue Katze, - so kam Emil in mein Haus.


Emil ist ein starker kleiner Kater, spricht den ganzen Tag mit mir, ist einmal ein kleines Baby, mal ein pfauchendes Monster, das weiße Gegenstück zu meiner schwarzen Anny.
Er ist so mutig und energisch, das ich oft vergesse, wie klein er noch ist. Erst wenn er sich in den Steinmauern verläuft und dann kläglich miauend darauf wartet das ich ihn hole, wird mir bewusst das er erst wenige Wochen alt ist.


Von der Hündin habe ich nichts mehr gehört, Marie war im Ausland, Jan konnte keine Auskunft geben, zwei Wochen vergingen. Ich besichtigte weitere Welpen, doch tief im Inneren wusste ich, irgendwo steht schon der Hund der auf mich wartet.


Fortsetzung folgt,........

Montag, 10. November 2014

Klarheit

Habt ihr schon einmal vom " Fluss des Lebens " gehört? Falls nicht, dann habt ihr ihn sicher schon erlebt! Wenn dieser Fluß frei fließt ist alles easy, - du triffst genau die richtigen Menschen, genau zur richtigen Zeit, du denkst gerade an etwas, - schon steht die perfekte Lösung vor der Tür, - alle deine Pläne gehen auf, es bedarf keinerlei Anstrengung, das Leben läuft leicht, manchmal denkt man, das grenzt nun fast an ein Wunder.
Hier kannst du ganz sicher sein, du befindest dich auf dem richtigen Weg, du folgst dem "Fluß des Lebens".
Doch dann gibt es auch andere Zeiten, es läuft so quasi alles schief! Du planst und organisierst mit deinem logischen Verstand, - alles müsste eigentlich perfekt sein, doch absolut nichts funktioniert!
Heute sage ich dazu, das sind die "Stopp Schilder", die dir das Leben aufstellt.
Sobald du den Weg verlässt, den du eigentlich gehen solltest. tauchen die "Stopp Schilder" auf.
Ja, ich hab genug Kraft, mich auch gegen Stopps durchzubeißen, doch im Endefeckt haben mich diese Aktionen meine Zähne und viel Energie gekostet.
Wohl wissend, was diese Stops im Leben bedeuten, brauche auch ich immer einige davon, bis ich auch endlich einsehe, - OK Helga, - so läuft es nicht!
Ich dachte es sei eine super Idee Praktikantinnen hier aufzunehmen, renovierte liebevoll das alte Ziegenhaus und setzte ein Inserat auf Reiten Weltweit, - Biete kostenlosen Aufenthalt und Weiterbildung mit Pferden, feines Reiten, Bodenarbeit, APM am Pferd und Homöopathie, - gegen 2 Stunden täglicher Mithilfe in Stall und Garten.
Ich war ganz platt, meine Mail Box ging über und ich musste täglich zig Anfragen bearbeiten und beantworten.
Das Inserat habe ich nun entfernt, 3 Praktikanntinen waren hier, sie haben mir zu vielen neuen Einsichten verholfen,....
Alle waren nette Mädchen, alle haben sich bemüht, alle wollten Reiten und Spass haben, dagegen ist auch absolut nichts einzuwenden, - doch keine wollte wirklich etwas über Pferde lernen.
Meine Erkenntnis und Klarheit, brauchte eine dreimalige Wiederholung, - nun habe ich es endlich begriffen, - es ist nicht mein Weg anderen Reiten beizubringen, denn Reiten bedeutet für mich so viel mehr. Ich beziehe das ganze Wesen Pferd darin ein, sein Sozialleben, sein Wohlbefinden rund um die Uhr, sein Wesen und seine Seele. Dies hat nichts mit Pferde betüdeln zu tun, ich betrachte Pferde, sowie auch andere Tiere, als gleichberechtigte Lebewesen dieser Erde.
Nun mit dieser Einstellung stehe ich manchmal sehr alleine auf weiter Flur, - ich kann sie trotzdem nicht ändern, sie ist ein Ausdruck meines Wesens.
Also gibt es in Zukunft keine Praktikantinen mehr, ich liebe es meine Pferde selbst zu versorgen, - wenn ich nicht selbst ausmiste, fühlt es sich an wie gestohlene Zeit, die ich nicht mit meinen Vierbeinern verbringen darf!
Klar werde ich mein Ziegenhaus weiter vermieten, doch in Zukunft nur gegen 2 Stunden Mithilfe im Garten.
Der Text geht aber noch weiter, ... 4 Pferde versorgen ist kein Problem, doch 4 Pferde täglich zu arbeiten, das ist schon eine andere Sache. Ich war schon sooo müde, gesundheitliche Probleme meldeten sich, nach langem Ringen mit mir selbst, habe ich mich diesen Sommer entschlossen, meine 2 Stuten nach Österreich zurück zu bringen. Es hat mich viele Tränen gekostet Ventania und Cleopatra gehen zu lassen. All die schönen Vorstellungen, 4 Pferde zu arbeiten und mit Hilfe der Praktikantinen weiter auszubilden, sie haben sich aufgelöst, wie Zeichnungen im Sand, die von der nächsten mächtigen Welle des Atlantiks vortgespühlt werden.
Das sind die "Stops" im Leben, manche sind schmerzlich, doch sie alle bringen uns weiter, weisen uns die Richtung, bringen Klarheit und zeigen auf welche Wege man eigentlich gehen sollte.
Ich weiß nun auch schon seit längerem warum ich hierher an diesen Ort musste, - es war höchste Zeit für mich zu lernen, diejenige zu sein die ich bin und nicht diejenige zu sein, die den Vorstellungen anderer entspricht.
Ja, das erfordert wirklich viel Mut, man eckt an in der Gesellschaft, man entspricht nicht mehr der gängigen Vorstellung, es gibt kein allgemeines Schulterklopfen mehr.
Aber es ist auch eine unendliche Befreiung, - ich darf die sein, die ich bin, ich darf alles um mich herum lieben, die Tiere, die Pflanzen und auch die Menschen die mich manchmal etwas verrückt empfinden, - keiner hindert mich meinen Weg zu gehen und alles so zu lieben wie es halt gerade ist.
Dies ist eine neue Klarheit für mich über die ich sehr dankbar bin.
Alles beeinflusst Alles, so hat auch meine letzte Praktikantin völlig unbewusst entscheidenden Einfluss auf mein Leben genommen, - jetzt wird es wieder tierisch, doch davon mehr im nächsten Blog!



Fortsetzung folgt,.......


Sendepause

Ja, jetzt gab es lange Zeit keine neuen Posts mehr, - das hatte viele Gründe,....Für mich war dieser Blog mein "Baustellen Blog", - anstatt vielen Freunden Mails zu schreiben, dachte ich es ist etwas einfacher sie mit einem Blog am Laufenden zu halten. Nun ist meine "Baustelle", abgesehen von diversen Kleinigkeiten, eigentlich fertig und ich wollte den Blog  schlafen legen.
Allerdings hatte ich nicht mit den Reaktionen meiner Freunde gerechnet und schon gar nicht damit, wie viele Menschen weltweit meinen Blog lesen, - bis dato sind es mehr als 23 000 Seitenzugriffe.
Dies alleine hätte mich aber nicht motiviert weiter zu schreiben.
Doch als sich viele liebe Freunde meldeten,die meinten, dein Blog fehlt mir so, - es war immer das Erste was ich in der Früh las, du gibst  so viel Inspiration, du lebst das was ich eigentlich immer leben möchte, - nun ja, dann schreibe ich gerne weiter.
Da die Baustelle nun geschlossen ist, werde ich einfach über mich berichten, nicht wissend ob das auch jemand lesen möchte.
Ich warne euch gleich, es wird ein sehr spiritueller, geistiger Blog, abgesehen davon, spielen natürlich die Tiere und Pflanzen eine Hauptrolle.

Eine Frage die ich mir selbst immer wieder stellte, seit ich meine verrückte Reise nach Portugal angetreten hatte, war der Sinn dieses Unternehmens. Ja, ich liebe den Süden, das Meer, die Wärme, das Licht, - doch desshalb eine gesicherte Existenz in Österreich aufgeben?
Ich hatte gerade einen riesigen Vierkanter renoviert, mit unheimlichem Einsatz, Stallungen, 15ha Weide, Reitplatz, Halle, Garten und 3 Wohnungen adaptiert.
Doch plötzlich musste ich meine Koffer packen und nach Portugal? Das klingt doch alles ziemlich verrückt  für eine bodenständige, durch und durch geerdedte Frau?
Ich hatte ein gutes Team zuhause, - verläßliche Pferdepfleger, hilfreiche Freunde, ich hätte jederzeit in den Süden auf Urlaub fahren können, wie jeder normale Mensch auch.
Aber nein, - da war eine innere Stimme in mir, - Helga geh, pack deine Sachen, du brauchst das jetzt und nicht irgendwann.
Tausend Argumente kamen von Familie und Freunden, - du bist verrückt, das kannst du nicht machen, - warum Portugal?, - wäre nicht die Toskana viel netter, das ist nicht ganz so weit?
Es gab wirklich keinen einzigen Menschen, der mir den Rücken stärkte, - verständnisloses Kopfschütteln, Prophezeiungen wie ich blind ins Unglück renne und vieles mehr.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich keine einzige Antwort parat, das einzige was ich wusste war, diesen Weg muss ich gehen.
So begab ich mich ängstlich, aber doch voller Vertrauen auf diese Reise, - wo werde ich wohl landen? - war ein Titel meines Blogs, ich wusste wirklich nicht wohin mich das Leben führen würde, ich bin einfach gegangen.
Jetzt 3 Jahre später, habe ich so viele neue Erkentnisse, weiß um den Sinn meiner Reise,....


Doch darüber mehr in den nächsten Blogs, - kaum beginne ich zu schreiben, quelle ich plötzlich über mit Texten.



Wie üblich, - Fortsetzung folgt,.........

Donnerstag, 3. April 2014

Die Autowerkstätte

Soll man Lachen, soll man Weinen,- was ich hier mit meinem Auto erlebe ist schon sehr speziell.
Werkstätten gibt es hier an allen Ecken, von Stylisch bis ländlich Idyllisch, - sprich der Mechaniker arbeitet unter einer Plane im Vorgarten seines Hauses.
Da mein Vertrauen in diese Art von Wekstätte naturgemäß nicht sehr groß ist, war ich sehr glücklich eine Fachwerkstätte von Mitsubishi Motors in Faro zu entdecken.
Alles vom Feinsten, computergesteuerte Diagnose, - für meinen treuen Pajero ist mir das Beste gerade gut genug.
Schon mein erster Besuch vor einem Jahr verlief sehr witzig. Ich vereinbarte mit dem Werkstättenleiter eine komplette Inspektion des Autos, er sollte alles überprüfen und falls nötig reparieren.
Hier ist das Service Buch, meinte ich und griff in das Ablagefach. Erschrocken zog ich meine Hand zurück, alles war voller Wollschnitzel, da hatte wohl eine Maus ihr trautes Heim gebaut.
No Problem, no Problem, meinte der nette Meister, füllte seine Auftragliste aus und ging dann mit mir Punkt für Punkt alles durch.
Als er mir seine Liste vorlas, platzte ich fast vor Lachen, - der erste Punkt hieß, - "Mäuse checken!"

Voller Zuversicht holte ich mein Auto einige Tage später wieder ab, alles war in Ordnung, no Problems!
Der Pajero lief auch brav den ganzen Sommer lang, doch plötzlich im Herbst, hörte ich ein komisches Quietschen aus der Motorhaube. Da ich gerade Gäste hatte, versuchte ich das Geräusch zu negieren und nach einigen Kilometern lief der Pajero auch ruhig wie gewohnt.
Nur noch 3 Tage Gäste,- halt durch liebes Auto,- dann fahren wir sofort in die Werkstätte.
Leider hat es nicht gereicht, - am Weg zu einem Jazzkonzert verschwand das quietschende Geräusch urplötzlich, doch dafür leuchteten sämtliche Warnlichter gleichzeitig auf!!!!
Öllampe, klar, da kann nur Öl fehlen! Also parkte ich die Gäste beim Konzert und stöckelte auf meinen High Heels 2 km zum nächsten Supermarkt in der Hoffnung, das dieser, Erstens, noch offen hätte und Zweitens, Motoröl im Sortiment hätte.
Beides war der Fall, ich kaufte noch Trichter und Küchenrolle und stöckelte wieder über das Kopfsteinpflaster zurück.
Uffhh, 2 Liter Öl eingefüllt, wieder starten, doch leider, alles blinkte und leuchtete nach wie vor.
Vorsichtig fuhr ich mit den Gästen zurück zur Farm, vielleicht musste sich ja das Öl erst im Motor verteilen, - wieder Fehlanzeige!
Jetzt hatte ich wirklich ein Problem! Die Gäste wurden per Taxi zum Flughafen gebracht und ich bestellte den Abschleppdienst.
Dieser kam auch in Kürze und ich bat ihn das Auto zur Fachwerkstätte nach Faro zu bringen.
Ja, wenn sie meinen, gerne, sagte der nette Fahrer, - es gibt aber auch eine gute Werkstätte nur 1 km von ihnen entfernt.  Also gut, probieren wir einmal eine ländliche Portugiesische Werkstätte, mir war schon alles recht.
Der alte Mechaniker lachte als er die Motorhaube öffnete, - da sehen sie, alle Keilriemen gerissen, die hätte man schon längst wechseln müssen!!!! Ihr Ölstand ist leider viel zu hoch, das eingefüllte Öl müssen wir wieder ablassen, denn auch ein zuviel an Öl ist ungesund. Na super!!!!
Am nächsten Tag war mein Auto fertig, Kostenpunkt 65.- Euro, obwohl die original Teile per Express von Lissabon kamen.
Mein Vertrauen in die Pajero Fachwerkstätte war jedoch immer noch nicht gebrochen und so stellte ich das Auto im Februar wieder nach Faro, - alles durchsehen, Ölwechsel falls nötig und das "Pickerl" für den Tüff brauche ich auch, - also fahren sie das Auto bitte für mich zur staatlichen Portugiesischen Inspektion.
Nach 2 Tagen erhilt ich den Anruf, - Auto ist abholbereit, alles fertig, no Problems.
Der Pajero war super sauber geputzt und gesaugt, man überreichte mir den Schlüssel, alles Bestens auch beim Tüv ohne Beanstandung, lediglich die Reifen sind grenzwertig, - im kommenden Herbst sollte ich den Kauf neuer Reifen überlegen.
Nun ja, kein Wunder, ich fahre immer noch mit den alten Winterreifen mit denen ich 2010 Österreich verlassen habe, aber bis zum Herbst ist ja noch Zeit!
Nun hatte ich im März meine erste Praktikantin hier und wollte mit ihr auch einige Ausflüge unternehmen.
Plötzlich spürte ich auf der Schnellstraße ein unangenehmes Ruckeln im Lenkrad, - es verschwand nicht!
Ist ein Reifen unwucht, ist die Spur verstellt? Jetzt war ich schon vorsichtig, vertraute auf mein Bauchgefühl und sagte zu Anna, sorry, wir verschieben unseren Strandausflug, ich fahre jetzt einmal zum nächsten Reifen Spezialisten.
Dort angekommen schilderte ich mein Problem, - der Mann lachte und sagte, kein Wunder ihr Hinterreifen ist fast geplatzt, bei der nächsten Fahrt auf der Autobahn wäre ihnen der Reifen um die Ohren geflogen!
Jetzt habe ich 4 wunderschöne neue Reifen, der Pajero schnurrt wieder leise über die Landstraßen, doch mein Vertrauen ist endgültig gebrochen!
Fachwerkstätte? Portugiesischer Tüv? Ich fahre nun doppelt so vorsichtig, wohl wissend das Hierzulande Fahrzeuge anstandslos ein "Pickerl" bekommen, bei denen jede Sekunde der Reifen platzen kann!

Fortsetzung folgt, .... aber hoffentlich nicht in Sachen Auto, für den Moment reicht es mir!

Freitag, 24. Januar 2014

Vegetarisch kochen?

Stellt sich schon einmal die Frage, warum überhaupt Vegetarisch oder gar Vegan?
Ich denke jeder hat zu diesem Thema seinen ganz persönlichen Zugang und es gibt weiß Gott viele Argumente die Ernährung umzustellen.
Bei mir war das ein sehr schleichender Prozess, der sich über viele Jahre hinzog!
Alle meine Freunde glauben, das ich eine leidenschaftliche Köchin bin, da ich meistens Stunden zum Kochen brauche, - das Ergebnis schmeckt dann auch dementsprechend köstlich!
Doch weit gefehlt, ich würde keine einzige Minute in der Küche verbringen, falls mir jemand anderer etwas wirklich gutes kochen würde!
Sollte nun die Meinung aufkommen, das ich sehr heikel bin, so ist auch dies ein Irrtum! Wenn ich Hunger habe esse ich fast alles! Die einzigen Ausnahmen sind lustiger Weise sehr exquisite Dinge, - Austern und Trüffel, - das schmeckt wirklich ekelig.
Ja, was ist nun mein Motor, der mich so leidenschaftlich kochen lässt? Ganz einfach, - ich esse leidenschaftlich gerne!
Warum Vegetarisch, - ? Auch ganz einfach, - es viel mir zunehmend schwerer, meine Freunde zu essen.
Schweinefleisch konnte ich ohnehin nie leiden und als ich eines Tages aus den Augen eines Kalbes, das geschlachtet werden sollte, wirklich dicke Tränen kullern sah, war es mit Rind und Kalbfleisch auch vorbei.
Solche Momente brennen sich unauslöschlich in mein Herz.
Dann gab es kurzzeitig nur mehr Geflügel, bis sich eines Tages ein verwaistes Perlhuhn in unseren Stall einschlich.
"Unser Henderl", war eine derart starke Persönlichkeit und in Kürze wurde auch jedes Geflügel vom Speiseplan gestrichen.
Anfangs brauchte ich riesige Portionen Gemüse und nach einer Stunde stellte sich schon wieder Hunger ein.
Doch dies normalisierte sich in Kürze und wenn ich heute gelegentlich ein kleines Stück Fisch esse, habe ich unangenehmes Drücken im Magen und das Gefühl einen riesigen Braten gegessen zu haben.
Nun hatte ich hier in Portugal auch manchmal Gäste die rein vegane Küche wünschten. Uhps, wie soll den das gehen,- keine Eier, kein Käse, keine Sahne, keine Butter? Irgendwie müssen doch auch Proteine auf dem Speiseplan stehen?
Nun ja, Gott sei Dank, gibt es Google, und ich machte mich schlau.
Ohh, sieh an, da gibt es sogar Gemüse und Früchte, die fast mehr Protein als Fleisch enthalten, wer hätte das gedacht!
Nun koche ich leidenschaftlich Vegan oder zumindest Vegetarisch, - einfach weil es besser schmeckt und bekommt.
Womit ich allerdings auf Kriegsfuß stehe, ist diese "pseudo Küche", wie vegane Würstel oder veganes Gulasch!
Ganz ehrlich, wenn ich das Gefühl habe, ich möchte jetzt ein Würstel essen, dann esse ich ein "richtiges Würstel" und keine vegane Kopie!
Aber das braucht es nicht, - es läßt sich herrlich 5 Sterne vegetarisch kochen. Meine Gäste sagen oft, - Helga, du solltest ein Restaurant aufmachen! Nein, ganz sicher nicht, das wäre Stress pur.
Doch in Zukunft würde ich gerne vegetarische Kochkurse anbieten, damit jeder lernt wie einfach man Köstlichkeiten zubereiten kann.
Es braucht ganz wenig, - sonnengereifte Zutaten, viele Gewürze und Kräuter, etwas Phantasie und vor allem Zeit und Liebe um alles zu schnipseln, zu rösten und am Punkt zu dünsten.
Diese Art von Küche tut uns gut, schmeckt köstlich, hält uns gesund und erspart unseren Tieren unermeßliches Leid.
Was gibt es schöneres als im Freundeskreis ein Essen zu genießen, das all unsere Geschmacksnerven jubeln lässt.


Für diese Momente koche ich wirklich leidenschaftlich gerne!

Fortsetzung folgt, .........