Montag, 10. November 2014

Klarheit

Habt ihr schon einmal vom " Fluss des Lebens " gehört? Falls nicht, dann habt ihr ihn sicher schon erlebt! Wenn dieser Fluß frei fließt ist alles easy, - du triffst genau die richtigen Menschen, genau zur richtigen Zeit, du denkst gerade an etwas, - schon steht die perfekte Lösung vor der Tür, - alle deine Pläne gehen auf, es bedarf keinerlei Anstrengung, das Leben läuft leicht, manchmal denkt man, das grenzt nun fast an ein Wunder.
Hier kannst du ganz sicher sein, du befindest dich auf dem richtigen Weg, du folgst dem "Fluß des Lebens".
Doch dann gibt es auch andere Zeiten, es läuft so quasi alles schief! Du planst und organisierst mit deinem logischen Verstand, - alles müsste eigentlich perfekt sein, doch absolut nichts funktioniert!
Heute sage ich dazu, das sind die "Stopp Schilder", die dir das Leben aufstellt.
Sobald du den Weg verlässt, den du eigentlich gehen solltest. tauchen die "Stopp Schilder" auf.
Ja, ich hab genug Kraft, mich auch gegen Stopps durchzubeißen, doch im Endefeckt haben mich diese Aktionen meine Zähne und viel Energie gekostet.
Wohl wissend, was diese Stops im Leben bedeuten, brauche auch ich immer einige davon, bis ich auch endlich einsehe, - OK Helga, - so läuft es nicht!
Ich dachte es sei eine super Idee Praktikantinnen hier aufzunehmen, renovierte liebevoll das alte Ziegenhaus und setzte ein Inserat auf Reiten Weltweit, - Biete kostenlosen Aufenthalt und Weiterbildung mit Pferden, feines Reiten, Bodenarbeit, APM am Pferd und Homöopathie, - gegen 2 Stunden täglicher Mithilfe in Stall und Garten.
Ich war ganz platt, meine Mail Box ging über und ich musste täglich zig Anfragen bearbeiten und beantworten.
Das Inserat habe ich nun entfernt, 3 Praktikanntinen waren hier, sie haben mir zu vielen neuen Einsichten verholfen,....
Alle waren nette Mädchen, alle haben sich bemüht, alle wollten Reiten und Spass haben, dagegen ist auch absolut nichts einzuwenden, - doch keine wollte wirklich etwas über Pferde lernen.
Meine Erkenntnis und Klarheit, brauchte eine dreimalige Wiederholung, - nun habe ich es endlich begriffen, - es ist nicht mein Weg anderen Reiten beizubringen, denn Reiten bedeutet für mich so viel mehr. Ich beziehe das ganze Wesen Pferd darin ein, sein Sozialleben, sein Wohlbefinden rund um die Uhr, sein Wesen und seine Seele. Dies hat nichts mit Pferde betüdeln zu tun, ich betrachte Pferde, sowie auch andere Tiere, als gleichberechtigte Lebewesen dieser Erde.
Nun mit dieser Einstellung stehe ich manchmal sehr alleine auf weiter Flur, - ich kann sie trotzdem nicht ändern, sie ist ein Ausdruck meines Wesens.
Also gibt es in Zukunft keine Praktikantinen mehr, ich liebe es meine Pferde selbst zu versorgen, - wenn ich nicht selbst ausmiste, fühlt es sich an wie gestohlene Zeit, die ich nicht mit meinen Vierbeinern verbringen darf!
Klar werde ich mein Ziegenhaus weiter vermieten, doch in Zukunft nur gegen 2 Stunden Mithilfe im Garten.
Der Text geht aber noch weiter, ... 4 Pferde versorgen ist kein Problem, doch 4 Pferde täglich zu arbeiten, das ist schon eine andere Sache. Ich war schon sooo müde, gesundheitliche Probleme meldeten sich, nach langem Ringen mit mir selbst, habe ich mich diesen Sommer entschlossen, meine 2 Stuten nach Österreich zurück zu bringen. Es hat mich viele Tränen gekostet Ventania und Cleopatra gehen zu lassen. All die schönen Vorstellungen, 4 Pferde zu arbeiten und mit Hilfe der Praktikantinen weiter auszubilden, sie haben sich aufgelöst, wie Zeichnungen im Sand, die von der nächsten mächtigen Welle des Atlantiks vortgespühlt werden.
Das sind die "Stops" im Leben, manche sind schmerzlich, doch sie alle bringen uns weiter, weisen uns die Richtung, bringen Klarheit und zeigen auf welche Wege man eigentlich gehen sollte.
Ich weiß nun auch schon seit längerem warum ich hierher an diesen Ort musste, - es war höchste Zeit für mich zu lernen, diejenige zu sein die ich bin und nicht diejenige zu sein, die den Vorstellungen anderer entspricht.
Ja, das erfordert wirklich viel Mut, man eckt an in der Gesellschaft, man entspricht nicht mehr der gängigen Vorstellung, es gibt kein allgemeines Schulterklopfen mehr.
Aber es ist auch eine unendliche Befreiung, - ich darf die sein, die ich bin, ich darf alles um mich herum lieben, die Tiere, die Pflanzen und auch die Menschen die mich manchmal etwas verrückt empfinden, - keiner hindert mich meinen Weg zu gehen und alles so zu lieben wie es halt gerade ist.
Dies ist eine neue Klarheit für mich über die ich sehr dankbar bin.
Alles beeinflusst Alles, so hat auch meine letzte Praktikantin völlig unbewusst entscheidenden Einfluss auf mein Leben genommen, - jetzt wird es wieder tierisch, doch davon mehr im nächsten Blog!



Fortsetzung folgt,.......


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen