Dienstag, 18. November 2014

Fee

Die Zeit zog ins Land, Xenia holte den goldgelben Hund Andy zu uns ins Haus und beiläufig fragte ich Marie, was den nun mit der Hündinn sei, ob sie ihren Besitzer gefunden hätte?
Leider nein, - die Hündin hat zwar einen Chip, aber unter dieser Nummer ist kein Besitzer eingetragen, der Hund sitzt nun in Goldra, Zukunft ungewiss,.....?
Anbei kam noch ein kleines Bild, die klapperdürre Hündin, flehende gelbe Augen hinter dicken Eisenstäben.
Also nochmals auf nach Goldra um einen weiteren Blick auf den Hund zu werfen. Ein Jammer, sie sah zwar etwas besser aus, als noch vor 3 Wochen, doch immer noch ein erbärmliches Bild.
Also OK Leute, ich hab jetzt einen kleinen Zwinger eingezäunt und das Grundstück ist mit Elektro Pferdezaun gesichert, darf ich den Hund nun zu mir nehmen?
Ich bekam die Zusage, bunkerte noch Lebensmittel und Hundefutter, wohl ahnend das dieser Hund keine leichte Aufgabe für mich werden würde.
Samstag, vor 2 Wochen, war es dann so weit, - ich fuhr nochmals nach Goldra um " Fee" abzuholen.
Eigentlich hatten sie die Hündin dort Pipa getauft, doch ich hatte spontan den Namen "Fee" im Kopf.
Ich denke der Name kam nicht von ungefähr in meinen Kopf, - ein Portugiese erklärte mir, Fe nur mit einem E geschrieben, aber gleich ausgesprochen, bedeutet in Portugal, - Glauben und Vertrauen,...
Ja, und dieses Glauben und Vertrauen, das brauche ich mit Fee wirklich, - nach der Ankunft der Hündin, war ich wirklich kurz davor, meine Nerven und alle Tierliebe über Bord zu schmeißen!!!
Fee im Hundezwinger war absolut unmöglich! Sie jaulte und bellte stundenlang und sie hatte unheimliche Angst vor Menschen.
Wenn ich versuchte sie an die Leine zu nehmen, zog sie sich in die letzte Ecke des Zwingers zurück, um mich dann dort mit gefletschten Zähnen zu bedrohen. Ich musste sie trotzdem anleinen um sie heraus zu holen, dabei hat sie mich 2mal, zwar sanft, doch trotzdem sehr unmißverständlich, in den Arm gebissen!
Also, so funktioniert es garantiert nicht, - Fee muss ins Haus, sie muss rund um die Uhr Menschen um sich haben, - nur so kann sie vielleicht einmal lernen das wir Zweibeiner keine Monster sind.
Cid war ein Gentleman und ließ Fee anstandslos ins Haus, - beide Hunde lagen friedlich auf ihren Betten, - aufatmen, alles gut, es wird schon werden.
Den folgenden Morgen werde ich wohl nie vergessen!
Ich öffnette meine Schlafzimmertüre, sah mich um, - dachte nur noch, - Helga, geh wieder ins Bett, das ist nur ein Alptraum, - das darf einfach nicht Wirklichkeit sein!!!
Vorsichtig öffnete ich meine Türe nochmals, ... alles ist real,... das Haus ist angefüllt mit Hunde Durchfall, Teppiche, Möbel, Wände, .. alles voll mit schwarzer Stinke, .. getoppt mit 3 zerlegten Polstern, die Kissenfüllung harmonisch auf der Scheiße verteilt, 2 meiner besten Jacken in tausend Schnipsel verwandelt, die neue Armani Jean die im Badezimmer lag, hatte nur mehr ein Bein,....,
ich kann gar nicht alles aufzählen was in dieser Nacht zerstört wurde!!!!! Angekaute Bücher und zerbrochene Lieblingslampen rundeten das Bild perfekt ab.
Was tun? Hunde erstmals wieder zurück in den Zwinger bringen, jaulen hin oder her und 8 Stunden putzen. Doch wie soll es weiter gehen?


Egal ob Innen oder Außen, jedes Textil wird in Sekunden in Fetzen zerlegt! 


Meine Hilferufe hatten ein schwaches Echo, - OK, kein Problem, bring den Hund zurück nach Goldra.
Ja, das ist eine Alternative, aber keine Alternative für mich. Fee zurück in Goldra, - das ist das langsame Ende für diesen Hund. Wer nimmt schon einen Hund, der Menschen fürchtet wie die Pest, nicht lieb und handlich ist, knurrt und beißt und obendrein samt seiner Magerkeit, eigentlich ein riesengroßer Hund ist?????
Nein so geht das nicht, - also bin ich wieder einmal verrückt genug, mich eines Tieres anzunehmen,..., dabei sagt mein logischer Verstand, - Helga gehts denn jetzt noch? Du sollst Ruhe haben, dich auf deine Gesundung konzentrieren, endlich einmal auf dich und deinen Körper achten,...
aber ja, da ist nun mal ein Tier, wo wird es wohl landen, die gelben Augen sehen mich so hoffnungsvoll an, auch wenn sie mich bedroht, - die Augen sind ein einziges "BITTE", - , also werde ich meinen Weg mit Fee weiter beschreiten,...
Mit gemischten Gefühlen sehe ich täglich, wie ein weiterer Bestandteil meines Hauses in "Fetzen" aufgelöst wird, doch es ist nur "Material" , kostet zwar Geld, aber irgendwann wird die Psyche dieser Hündin heilen, - Glaube und Vertrauen, das soll mein Weg sein!


Fortsetzung folgt,....................

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