Freitag, 14. September 2018

Noch ist es nicht soweit!

Bitte Warten, bitte Warten, bitte Warten,.... das ist anscheinend die einzige Botschaft, die ich vom Universum derzeit erhalte!
Da gibt es zwar potentielle Käufer, doch ich möchte meine Farm ja nicht irgend jemandem verkaufen. Wenn dann so Leute kommen, die meinen schönen Schwimmteich in ein Chlorbecken verwandeln wollen, absolut kein Interesse an meinen exotischen Bäumen zeigen, sondern nur fragen, ob es denn da auch einen Gärtner gibt, der das alles schön in Schuß hält?
Nein Danke, ich möchte an jemanden verkaufen, der meinen Garten und das Öko Haus liebt und wertschätzt.
In Österreich hat sich auch noch nichts Richtiges gefunden, - also genieße ich weiterhin Licht und Sonne.
Im Laufe meines Lebens, habe ich aber auch schon gelernt, auf den richtigen Zeitpunkt zu vertrauen. Wie oft schon habe ich mir bei anstehenden Lebensveränderungen, Dinge erträumt, sie schon als Realität wahrgenommen, - doch zu meiner grenzenlosen Enttäuschung, haben sie sich nicht in meinem Leben manifestiert.
Doch Rückblickend betrachtet musste ich immer sagen, dem Himmel, dem Universum oder What ever, sei Dank, dass mein Wunschtraum nicht in Erfüllung ging.
Denn schlussendlich kam es viel, viel besser! Viel besser als ich es mir jeh erträumen konnte!
Also erwarte ich auch jetzt wieder "the best of the best", - auch wenn es seine Zeit dauert.

Die Wartezeit bringt mir ja auch einige Geschenke, denn man hat Zeit über dies und das nachzudenken.
Wie es nun mal im Leben so ist, denkt man leider weniger über die guten Dinge nach, die einem so wiederfahren, sondern es sind die Mißgeschicke, die unerfreulichen Angelegenheiten.
Da fand ich nun so einige Paralellen, die mich im Grunde meines Wesens, sehr erheitern, weil zutiefst menschlich, mir aber auch einiges an Weisheit beschieden hat.
All diese Erfahrungen resultieren natürlich aus sehr unangenehmen Erlebnissen,...Gerade aktuell wurde mir ein Auto verkauft, mit wirklich sehr, sehr vielen technischen Mängeln.
Ich sagte dem Verkäufer im Vorfeld, dass ich nicht viel von Autos verstehe, mir das äußere Erscheinungsbild egal ist, aber es muss veläßlich und immer fahrbereit sein. Ich hinterfragte dann noch dies oder jenes bei dem Auto und er versicherte mir immer wieder, dass ich mit dem Auto ohne Probleme bis nach Südafrika fahren könnte.
Irgendwann meinte er, dass ich ihm einfach zuwenig vertraue und wurde dabei fast agressiv, betonte immer wieder, wie vertrauenswürdig er ist,...also habe ich das Auto gekauft.
Jetzt sitze ich schön im Schlamassel, - der Motor läuft perfekt, aber,.....das Zündschloß klemmt, der Retourgang geht mal rein und mal nicht, die Zentralverriegelung spinnt, ein Fenster läßt sich nicht schließen und ich denke die hinteren Stoßdämpfer sind im Eimer!

Als ich so über meine Autogeschichte nachdachte, wurde mir etwas glasklar,- wenn ein Mensch eine bestimmte Eigenschaft nicht hat, betont er immer wieder, das er sie hat!!!! Plötzlich vielen mir dazu hunderte Geschichten und Erlebnisse ein.

Da gibt es den Einen, der spricht pausenlos über Vertrauen und das ich zu wenig Vertrauen habe, - genau dieser Mensch wird dich absolut über den Tisch ziehen!!!!
Wenn er vertrauenswürdig währe, müsste er es nicht erwähnen, er währe dann selbstverständlich eine vertrauenswürdige Person!

Da gibt es den Anderen, der Hand aufs Herz, immer wieder über seine Ehrlichkeit spricht. Genau der wird dich bestehlen, denn wenn er wirklich ehrlich währe, dann müsste er es nicht fortwährend erwähnen, sondern währe einfach eine ehrliche Person.

Da gibt es wieder welche, die ihre Verläßlichkeit rühmen, genau auf die, kann man sich niemals verlassen! Währen sie wirklich verlässlich, würden sie es nicht immerfort betonen. Sie währen dann einfach Verläßlich und würden kein Disaster hinterlassen.

Dann gibt es noch diejenigen, die immer sagen, - kein Problem, ich helfe dir. Das sind dann diejenigen, die leider, leider, gerade jetzt keine Zeit haben.
Menschen die von Herzen gerne helfen wollen, haben immer Zeit!

Oder es gibt auch solche die meinen,- Helga du weißt wie großzügig ich immer bin. Bei solchen Aussagen kann man sicher sein, dem größten Groschenfuchser und Geizhals gegenüber zu stehen.

Die Liste lise sich nun weiter fortsetzen, doch ich habe mich auch gefragt, was gebe ich nach außen vor, was ich eigentlich so gar nicht bin?
Die vorangehenden Eigenschaften betreffen mich eigentlich kaum, denn sie sind für mich selbstverständlich, darum auch nie erwähnt. Es ist keine Frage, das man mir vertrauen kann, das ich ehrlich bin, das ich verläßlich bin,  und das ich helfe wo immer es mir möglich ist. All dies, sind mir selbstverständliche Eigenschaften, die ich nie erwähnen würde, denn das bin einfach Ich.

Doch bei längerem Nachdenken kam mir dann doch etwas in den Sinn. Ich werde so oft gefragt, - ja hast du denn keine Angst? So zu leben und dies oder das zu tun?  Darauf antworte ich immer mit dem Brustton der Überzeugung, - ach woher denn?, - wovor sollte ich denn schon Angst haben?

Das ist meine Art der falschen Aussage, denn in Wirklichkeit habe ich tausend Ängste!
Also wenn ihr wirklich jemand mutigen braucht, dann  sucht euch jemand anderen, - ich bin dafür die falsche Person!

den Umsständen entsprechend, heißt es wie immer,

Fortsetzung folgt,..............


Dienstag, 20. Februar 2018

Portugal schließt seine Pforten

Ja, liebe Leser, irgendwann ist es für mich immer wieder Zeit Neues zu starten.
Ich musste schon immer innerlich lachen, wenn mir diverse Gäste zu meiner Farm hier, und in ihren Augen anscheinend, zu meinem Lebenstraum gratulierten, .. ,dabei dachte ich, - sorry , ihr habt ja keine Ahnung! Das Projekt Portugal ist einer meiner Lebensträume, - aber ich habe immer wieder Neue!
Ja, ich wollte immer irgendwann richtig im Ausland leben, mit allem pro und contra. Nicht nur schnell irgendwohin auf Urlaub fahren, sondern mit allen Sinnen erleben, wie es sich anfühlt in einem Land zu leben, in dem du eigentlich nicht zuhause bist.
Das habe ich nun hier wirklich erfahren. Ich weiß nun wie es sich anfühlt wenn es 7 Monate nicht regnet, ich weiß wie es sich anfühlt, der Sprache nicht richtig mächtig, mit all den Behörden und einer anderen Kultur umzugehen, ich kenne nun auch die Angst, wenn rundherum die Wälder brennen, ich kenne nun auch nun all die Problematik dieses Landes, - habe aber auch gelernt damit umzugehen.
Ich habe es aber auch unglaublich genossen, ohne Schnee, Glatteis und Nebel zu leben.
Die Möglichkeit in all den Genüssen eines südlichen Landes zu schwelgen,... immer zuckersüßes Obst, frisches Gemüse und wenn mir mal nach Fisch oder Shrimps ist, - 10 Minuten mit dem Auto und ich bin am Markt mit überwältigendem Angebot!
Alles frisch, gerade gefangen, gesund und fröhlich im Meer gelebt und nicht aus einer Zuchtfarm.
Ja, das alles werde ich schrecklich vermissen, - aber auch in Portugal gab es Dinge die ich vermisste,....ein richtig gutes Roggen Bauernbrot, frischen Hollunder, der Geruch vom Wald, meine heimatliche Sprache und die Kultur meines Heimatlandes.
Apropos Sprache, aus meiner Sicht gesehen spreche ich ja hier permanent 3 Fremdsprachen, Englisch, Portugiesisch und man sollte es nicht für möglich halten, auch Deutsch!
Wenn ich so spreche wie in Österreich gewöhnt, versteht mich hier kein Deutscher, warum auch immer. Also habe ich mir richtiges Deutsch zugelegt, hole eine Schubkarre und die Harke, koche Aprikosenknödel und Sahne dingsbums, und frage nach freien Stühlen und einer Tafeldecke.
Wie sehr uns unsere heimatliche Sprache immer verfolgt, zeigte ein kleines Beispiel mit dem einzigen Österreicher den ich hier kenne.
Reinhard lebt seit 35 Jahren in Portugal, ist hier Staatsbürger mit allem drum und dran. Kürzlich war er mit einem Deutschen Freund hier zu Besuch auf der Farm. Ich wusste, das Reinhard eine Bruch Operation hinter sich hatte, auf die er auf Grund des hiesingen Sozial Systhems ,ein Jahr warten musste. Also fragte ich ihn, ob den nun alles gut sei? Weit gefehlt, die Narbe brach erneut auf und eine weitere OP stand am Programm. " Des is oba a Scheiß" entfuhr es mir spontan!
Reinhard strahlte wieder Erwarten über das ganze Gesicht und sagte zu seiner Deutschen Begleitung, - hörst du das? das ist richtig Österreichisch, so etwas sagt nur die Helga zu mir, - ich liebe das!!!
Fazit, - unsere Sprache, unser Dialekt, vermittelt uns immer das Gefühl der Heimat und unsere Wurzeln, egal wie gut wir in fremden Ländern integriert sind.

Zeitfaktor? Warum sind meine Weichen jetzt umgestellt? Ganz einfach, - ich vermisse meine Pferde!!
Nachdem ich letztes Frühjahr nur mehr mit Krücken gehen konnte, war die Versorgung der Pferde täglich eine enorme Herausforderung und ich habe sie schweren Herzens zurück nach Österreich transportiert.
Hier werden sie zumindest am Hof meiner Tochter gut versorgt. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich sie schrecklich vermisse,...
Ich will einfach wieder mit meinen Pferden leben, ansonsten ist das Leben in Sonne und allen Annehmlichkeiten, nicht richtig lebenswert für mich.
Also steht meine Farm und mein geliebtes Paradies nun zum Verkauf.
Erneut eine große Herausforderung und ich muss mir wieder die Frage stellen, - " wo werde ich wohl landen?"
Wieder einmal bei 0 anfangen, kein Haus, keine Küche kein Bad? altes Haus kaufen, Grundstück kaufen und bauen? Fragen über Fragen, - das Einzige was ich mit Gewissheit weiß, ist ,dass ich meine Pferde in meiner Nähe haben möchte.
Ja und was will ich denn nun Neues erleben? Eine gute Frage in meinem Alter. Ich habe schon so viel in meinem Leben hochgezogen und bewältigt, was bleibt da noch offen?
Ich weiß es Gott sei Dank bereits, - ich will nur mehr ich sein!
Das hört sich vielleicht etwas abgehoben an, - aber das ist etwas das ich bis jetzt noch nie so wirklich gelebt habe.
Ich will meine Pferde arbeiten und reiten, so wie es sich für mich und das Pferd gut anfühlt, ohne Turnier Stress und ohne Erfolgszwang, einfach nur um Freude zu fühlen, meine Freude, und die Freude des Pferdes unter mir.
Ich möchte nur mehr Kleider tragen in denen ich mich wohl fühle, egal ob es der derzeitigen Mode entspricht, oder auch nicht.
Ich möchte meinen Empfindungen entsprechend wohnen, egal ob es andere für passend halten oder auch nicht.
Ich werde wieder einen Garten haben, aber keine Hektares, nur ein kleines Stück Land, das ich aber dann auch wirklich in Ordnung halten kann.
Ja, ja, ja, - ich weiß der Weg, das wird kein leichter sein, aber ich will ihn gehen um wiederum Neues zu erfahren.
Also ein erneuter Aufbruch ins Ungewisse, - aber gerade das macht Leben so unglaublich spannend,..
Das könnte jetzt mein letzter Blog gewesen sein, - aber vielleicht gibt es dennoch eine Fortsetzung, sobald ich weiß, wo ich nun diesmal gelandet bin?

Fortsetzung folgt, ..... vielleicht?

Sonntag, 22. Oktober 2017

Der Mini Schwimmteich

Hier an der Algarve hat fast jeder ein Pool, in mehr oder minder Luxuriöser Ausführung, im Garten.
Bei mir ist das immer auf Unverständnis gestoßen, - wozu brauche ich ein Pool wenn der Atlantik so quasi vor der Haustüre liegt?
Außerdem bedeutet so ein Pool jede Menge Arbeitsaufwand,- putzen und Technik warten, Chlor oder Salz nachfüllen und nicht zu vergessen, dass man im Hochsommer täglich Unmengen Wasser nachpumpen muss, da viel verdunstet.
Nebenbei habe ich es schon als Kind gehasst ein gechlortes Schwimmbad zu benützen, das hat sich bis heute nicht geändert. Wenn schon Wasser, dann richtiges Wasser.
Trotzdem habe ich an so manchem heißen Sommertag gedacht, jetzt einfach so in einen Botich mit Wasser zu springen, das wäre schon mega! Denn bei 38 Grad ins Auto zu steigen, in der Hochsaison mit viel Zittern einen Parkplatz zu ergattern, nur um 10 Minuten im frischen Atlantik zu schwimmen, dazu hatte ich oft keine Lust.
Also reifte schön langsam der Gedanke an einen Schwimmteich. Kann das hier jemand bauen? Aus Kostengründen dürfte es nur ein ganz kleiner Teich sein und würde bei so einem Mini Teich die natürliche Wasserreinigung mit Hilfe von Pflanzen auch funktionieren?
Kurz und Gut, wenn Helga eine Idee hat, schreitet sie unverzüglich zur Tat.
Ein Teichbauer war schnell gefunden, - Miro, ein Deutscher Tiefbau Ing. mit einer Passion für Schwimmteiche. Ehrlicherweise sagte mir Miro im Vorhinein, Garantie dass der Teich funktioniert, könne er keine geben. Schwimmteiche sind kleine Öko Systheme und ob die Natur so funktioniert, wie wir uns das wünschen, das weiß man weder in Deutschland noch an der Algarve.
Unsere erste Diskusion hatten wir gleich wegen der Form. Ich wollte keine rechteckige Kiste und Miro meinte es gäbe aber hier keine runden Betonsteine zum Bauen!
Schließlich einigten wir uns auf ein Sechseck.
Im August 2016 war es dann soweit, der Bagger rollte an, die Bauzeit sollte 3 Monate dauern, im Geiste sah ich mich schon an warmen Novembertagen im neuen Teich plantschen,.....
Aber es war nur der Anfang von einem 15 Monate dauernden Abenteuer!
Miro hatte Stunden damit zugebracht auf der ehemaligen Koppel von Unico ein exaktes Sechseck zu vermessen und die Markierungen für den Bagger zu schlagen. Dann startete das Ungetüm und die große Schaufel grub sich in den trockenen Boden.


Noch heute muß ich bei dem Gedanken, wie ernst gemeint das Sechseck geplant war, Tränen lachen!
Die endgültige Form des Teiches änderte sich fast stündlich oder zumindest täglich. Das hatte einen tonnenschweren Grund, die zahlreichen Steine und Felsen mit denen mein Grundstück gesegnet ist.
Da gibt es nur zwei Möglichkeiten, - Sprengen, oder mit viel Phantasie um die größten Steine herumgraben.
Einmal sagte ein Besucher,- whow, was für ein tolles Design, wer hat das entworfen? Wie aus einem Mund sagten Miro und ich gleichzeitig,- die Natur! Dabei hatten wir beide einen Grinser im Gesicht, wohl wissend welche Kopfzerbrechen uns die Steinbrocken beschert hatten.





                                                                             
Das war jetzt schon mal ein Loch,.....









doch es braucht auch noch eine Stiege,
und dort wo die sein sollte, war schon wieder  blanker Fels.











Schließlich war es geschafft und der Teich erhilt seine endgültige Form.

Ich hatte mich für eine Sandfarbene Folie entschieden, wohl wissend, dass das strahlende Creme bald verschmutzen würde, aber dennoch besser als Dunkelgrün oder gar Schwarz, wie es meistens für Schwimteiche verwendet wird. Der Gedanke mich in so ein schwarzes Wasserloch zu stürzen, behagte mir gar nicht!
Unterlagsmatten, Folie, Pumpen, Lampen und sogar die Pflanzen wurden umgehend aus Deutschland geliefert. Es war zwar schon Mitte November, aber nun ja, braucht eben alles seine Zeit!









Die Folie wurde verlegt, zumindest Teile davon, - aber den Rest möchte ich euch ersparen,......eine Panne nach der anderen, ....die Monate zogen ins Land, starker Regen flutete alles, benötigte Maschienen waren kaputt, oder bei einem Einbruch gestohlen, die sorgsam verlegte Folie hatte ein Leck, - manchmal hatte ich eine Stinkwut auf Miro, weil er über Wochen nicht erreichbar war, dann tat er mir wiederum leid, weil er ja immer wieder versuchte das Beste zu geben.


















Jänner 2017
Februar 2017


Im Mai fluteten wir den Schwimmbereich vorzeitig in der Hoffnung, dass sich die nunmehr schon sehr verzogene Folie durch den Wasserdruck wieder glätten würden, - doch die Hoffnung war vergebens. Die vielen kleinen Falten, - ein bleibender Schönheitsfehler, der mich immer an den Stress der Bauzeit erinnern wird.



April 2017


Kurz vor meiner Abreise im Juni, wurde dann endlich bepflanzt, Elektrik und Technik verlegt. Ein neues Debakel, Pumpe falsch geliefert, zu schwach, Lampenkabel zu kurz und noch so einiges,...
Alles Fluchen half nichts, ich hatte einen fixen OP Termin für meine Hüfte in Österreich und musste mein Teichprojekt seinem Schicksal überlassen,...

Mai 2017





Juni 2017, alles geflutet!


Um so schöner war es zu sehen, dass bei meiner Rückkehr im August alles halbwegs heil war.
Nun ja, eben nur halbwegs, - das Wasser hatte 28 Grad, die Pflanzen in der Reinigungszone waren noch zu klein um ihre Aufgabe zu erfüllen und so gab es ein Mega Problem mit Grünalgen.
Doch ich dachte mir, Algen sind auch nur Pflanzen, besser als Chlor oder chemische Salze, also flott in den Teich zur täglichen Aqua Gymnatik. Dabei kann man wunderbar Algen fischen!

Auquagymnastik August 2017


Ich besorgte noch einige Schwimmpflanzen, baute mit Weinkorken kleine Zäune, damit die schwimmenden Teichreiniger dort blieben wo sie bleiben sollten und legte ein Platte mit heilender Energie ins Wasser.

Jetzt haben wir noch die Holzstege gebaut, die Wege mit neuem Kies beschüttet und meine alte Steinbank aus Escaropim in die Nähe des Teiches gestellt.
Ach ja, den Zaun hätte ich fast vergessen, Cid mein Hund liebt Baden! Der Zaun steht nun, sogar mit elektrischem Weideband versehen, - Cid geht trotzdem baden,....ich habe ihn noch nie erwischt, aber manchmal hat er verdächtig nasse Pfoten.

Das Wasser wird nun immer klarer, tadellose Sicht auf 2 Meter Grund, ich habe eine riesen Freude mit meinem kleinen Biotop!
Letztes Wochenende habe ich mit meiner Freundin Egle als Modell einige Fotos gemacht um mein  kleines Paradies bildlich zu teilen,......

Oktober 2017
Badespaß pur,... 
                                                                                                                                         
und dann relaxen und Natur genießen,..


Ja, ganz ehrlich, so ein Schwimmteich ist mindestens so arbeitsaufwendig wie ein Chemie Pool, doch diese Arbeit macht unendlich Freude. Mit Begeisterung ist jeden Morgen der erste Gang zum Wasser, was machen die Pflanzen, wie geht es meinen lieben Algen? Keine da, na wunderbar! Am Nachmittag kommt dann das jedesmal beglückende Eintauchen ins Wasser, es riecht so herrlich, nach Teich, Erde  und Pflanzen. Zahllose Libellen und Insekten umschwirren mich, ich treibe im Wasser und beobachte die vielen Vögel, die mehr und mehr ihre Scheu verlieren und auch in meiner Anwesen zum Trinken kommen. Natur ist einfach Natur und für mich der größte Luxus der Welt, unersetzbar durch was auch immer.

Eine Fortsetzung wird es noch geben, bevor das Abenteuer Portugal den Vorhang schließt,.....

Sonntag, 11. September 2016

Waldbrände in Portugal

Für mich war es ein ganz normaler Tag, der Plan war nach Guia  in den Baumarkt zu fahren, um endlich meine alten Gardenia Brausen (kaputt durch Verkalkung) durch neue zu ersetzen. Wie immer war dann auch ein netter Strandbesuch eingeplant, - wenn man nun schon 60km fährt, dann auch mal neue Strandkulisse, - Praia Donna Eulalia, mit super Fisch Restaurant!
Schon auf der Fahrt richtung Loule, dachte ich, - nanu, Wolken am Himmel????
Wetterbericht war, - wolkenlos, 34 Grad, Meer 25 Grad, - ???? mein schöner Strandbesuch wird doch nicht ins Wasser fallen?



Je länger ich Richtung Guia fuhr, desto düsterer wurde der Himmel! Langsam wurde mir klar, - es brennt! Als ich den Baumarkt erreichte, war ich mir gewiss, - schwarze Rauchschwaden stiegen hinter dem Baumarkt auf und verdüsterten den eigentlich tiefblauen Himmel.
Ich erledigte schnell meine Einkäufe, und fuhr weiter in die schöne Bucht, die ich vor Augen hatte.
Doch der lebhafte Westwind, trieb die schwarzen Wolken auch über diese Bucht. Gespenstig und gruselig zugleich, die einen Leute liegen am Strand, als ob das alles normal wäre, - die anderen laufen mit den Handies herum und fotographieren was das Zeug hält, - und dann gibt es noch diejenigen die schleunigst ihre Sachen zusammen packen um ihre vermeintlich sicheren Hotelburgen aufzusuchen.



Einen kurzen Schwimm im türkisen Meer konnte ich mir nicht verkneifen, doch der Apetit war mir restlos vergangen!  Eigentlich wollte ich nur mehr schnell nach Hause zu meinen Tieren, - die Angst von dem Waldbrand 2012 hinter meiner Farm sitzt anscheinend noch tief in den Knochen.
Theoretisch wusste ich zwar, dass der Brandherd in Monchice ca 100km von mir entfernt ist, - aber mit dem nötigen Rückenwind, fliegt das Feuer in windeseile über Kilometer hinweg, nach 3 Monaten Trockenheit und täglichen Temperaturen um die 40 Grad, brennt alles explosionsartig , wie Zunder.
Eine Stunde später erreichte ich heil die Farm, - alles in Ordnung, aber die Rauchwolken waren unsere treuen Begleiter. Auch hier war der Himmel verdüstert, - eine Nachbarin schrieb auf FB, "der Rauch zieht über uns, die Engel fliegen fort"


Die Sonne war tief orange hinter all den Rauchschleiern, sogar der aufgehende Neumond präsentierte sich in dunkelstem Orange, -eigentlich ein super Motiev für Fotografen, - doch meine Gedanken waren bei all den kleinen und großen Tieren die verzweifelt versuchten diesem Höllen Inferno zu entgehen. Zugleich dachte ich an die 800 Feuerwehrmänner die hier verzweifelt ihr Bestes taten.
Wir laufen bei diesen Temperaturen nur mit leichtem Leinenblüschen bekleidet herum, und dann siehst du die Bilder der Feuerwehrmänner, volle Montur, schwerer Anzug, Gesichtschutz und Helm, und dort wo diese Kerle arbeiten hat es wohl etwas mehr als die regional üblichen 38 Grad!!!
Zuhause suchte ich natürlich sofort im Internet nach weiteren Infos, - es war immer noch das Feuer von Monchice, hunderte Feuerwehrmänner im Einsatz, unterstützt von Russischen Flugzeugen, der Westwind trieb das Feuer bereits nach Portimao, - Hotels wurden evakuiert, usw., ..
Ich verfolgte die Geschichte weiter auf Facebook und da kamen so viele Komentare, - diese verdammten Brandstifter,..
Dan kamen noch Komentare, wie, immer diese Gier und der schnöde Mammon. ??????? Tausend Fragezeichen? Was konnte ein Mensch wohl für einen Vorteil davon haben, die Portugiesische Pampa abzufackeln? Ich kenne die hiesigen Baugesetze gut genug um zu wissen, dass abgebranntes Land kein Bauland wird , sondern weiter Terreno Rustica bleibt, - also wozu sollte das alles gut sein???
Ich begann vorsichtig Fragen zu stellen, - bekam auch reichlich Antwort,...
Ja Helga weißt du denn nicht???
Die Löschflugzeuge, sind private Unternehmen, der Portugiesische Staat zahlt pro Stunde Einsatz, 30 000.- Euro an diese Unternehmen! Ja Helga, denkst du, die löschen nur mit Wasser??? Dem Wasser werden Chemikalien beigesetzt,- da steckt eine ganze Industrie dahinter!
Ganz böse Zungen stellen auch die Vermutung auf, Portugal plant die Rechte für Freaking an der Küste zu vergeben, - das stößt natürlich auf wehementen Wiederstand der Bevölkerung, - rettet die Algarve, - rettet unsere saubere Küste! Doch nun hat die Portugiesische Regierung ein super Druckmittel, - die bekämpfung der Waldbrände kostet den Staat viele Millionen Euros, - wir brauchen neue Einnahmequellen, also lasst unsere Küsten durchrütteln auf das wir Öl finden und das Finanzsysthem weiter besteht.
Eigentlich unvorstellbar, das dies alles der Wahrheit entspricht! Die Tatsache, das es eine sogenannte "Löschindustrie" gibt, die von jedem Brand profitiert, die muss mein  Kopf erst einmal verdauen,..
Aber die Tatsache, das das Feuer in Monchice gleichzeitig auf einer Länge von 10 km Länge ausbrach, gibt schon sehr zu denken. Da verlieren Erklärungen, wie achtlos weggeworfene Zigarette oder Glasscherben, ihre Glaubwürdigkeit!
Ist die Menschheit wirklich so verrottet? - da siehst du Bilder von erschöpften Feuerwehrmännern, die sich einfach nur Mitten auf der Strasse nieder legen um neue Kraft zu tanken, - Bilder von verzweifelten, ganz einfachen Portugiesischen Menschen, die ein absolut bescheidenes Leben fristen, ohne Strom und sonstigem, sie müssen erschüttert zusehen wie ihr Feld, ihr Garten und ihre einzige Ziege, die sie mit Milch versorgt, den Flammen zum Opfer fällt.
Es ist einfach tot traurig, was bedeutet schon dieser Profit der "Löschindustrie" gegen all dieses Leid!
Ich verschone euch mit Bildern von den Orten wo es wirklich "heiß" her geht, Sende euch nur meine persönlichen Eindrücke,...
Einfach mal zum Nachdenken, - wohin wollen wir uns als Menschheit hin bewegen? In vollem Galopp auf den Abgrund zu? Oder würden wir es vielleicht vorziehen gemeinsam die Schönheit dieser Erde zu genießen?
Eines ist jedenfalls sicher, - wir haben die Wahl, wie immer auch wir uns entscheiden,..

Hier wie immer, - Fortsetzung folgt,..................

Dienstag, 6. September 2016

Der letzte Suma war sehr schean,... (Song von STS)

Für alle die nicht aus Österreich kommen, - der letzte Sommer war sehr schön, - I bin in irgendana Bucht do glegn, - Ich da in irgend einer Bucht gelegen, - die Sun wie Feia auf der Haut, - die Sonne wie Feuer auf der Haut,....
Ja und so war es wirklich, - ein Rekord Sommer in Portugal. Seit ich am 22. Juni von Österreich zurück an die Algarve kam, pendeln die Tagestemperaturen zwischen 30 und 40 Grad, - ich weiß schon gar nicht mehr wie sich 20 Grad anfühlen.
Wie überlebt man da? Also alles eine Sache der Einteilung, und ich musste selbst einmal lernen auch Ferien zu machen!
Die Pferde haben Pause, hängen dösend in den Stallungen, sind dankbar für die tägliche Massage mit Cocosöl, - das hält die Fliegen fern. Alles staubt, nur einige wenige Trabschritte lösen einen Sandsturm aus, - hat aber auch den Vorteil, das beide Pferde frei am Padock stehen und eine lauwarme Dusche mit dem Schlauch genießen.
Das Heu, machte mir auch große Sorgen, da ja mein lieber Lieferant aus dem Alentejo letzten Dezember verstorben ist. Ich habe aber ausfindig gemacht, wer diese Wiesen jetzt mäht, leider gibt es keine Kleinballen mehr, sondern nur mehr große Quaterballen.
Wie bekomme ich diese riesigen Dinger wohl in meine kleine Scheune? All die Jungs die hier herum hängen, hatten wenig Ambitionen, bei 35 Grad im Schatten 350kg schwere Ballen zu wuchten.
Aber wie immer kam von irgendwoher Hilfe, Billy, Sohn Deutscher Einwanderer und Student auf der Agraruni in Beja, kam mit seinem Tracktor. "Hey Billy, wie willst du denn das machen, die Betonstufe zu meiner Scheune ist 60cm hoch?" " Ach mein Tracktor, der ist stark, der hüpft da einfach rauf!"  Tja und der Tracktor ist tatsächlich "rauf gehüpft", - jetzt liegen wenigstens 12 Ballen sicher verstaut im Trockenen.
Gestern habe ich mit Wehmut, den letzten kleinen Ballen von Rogger aufgeschnitten, und heute den ersten Großballen geöffnet. Das neue Heu hat Qualität, doch mit den Mengen der Fütterung muß ich mich erst neu orientieren, - das Maß 3 Spalten für jeden, gilt ja jetzt nicht mehr!

Die Hunde habe ich bei dieser Hitze des Nächtens ausquartiert. Wärend des Tages liegen sie wie tot am kühlen Fliesenboden im Haus, - lediglich das Schnarchen von Liz unterbricht die Stille. Kaum wird es finster, erwachen die Lebensgeister, - ich öffne alle Fenster und Türen und die Hunde verschwinden in der Dunkelheit. Leider kehren sie doch manchmal ins Haus zurück, - am Morgen fehlt wieder ein Paar Schuhe, die zerbissenen Reste finde ich dann wie üblich am Reitplatz!
Richtig sauer war ich, als auch mein halbfertiges Strickzeug verschwunden war, - der Pullover hat es Gott sei Dank überlebt, aber das Garnkneuel war in tausend Fetzen, vermischt mit Sand und vielen Kletten.
In mühsamer Kleinarbeit konnte ich noch so viel Garn retten, um die Bündchen fertig zu stricken. Ich werde diesen Pullover immer mit besonderer Andacht tragen, denn nur ich weiß um seine Geschichte!

Dann gibt es noch den Garten, mit seinen überreichen Früchten, - ich weiß oft gar nicht wen ich noch beschenken soll. Momentan gibt es reiche Ernte von den Feigen Bäumen, 20 an der Zahl und jede Frucht schmeckt anders. Eine Freundinn holt sich wöchentlich einige Kisten und kocht Marmelade im Akord, trotzdem fällt das Meiste unverwendet zu Boden. Jetzt habe ich mal im Internet gestöbert, - bin fündig geworden, - koche Feigen Senf, - köstlich zu Ziegenkäse,- Feigen Chutney, mit rotem Zwiebel und Stern Anis, eingelegte Feigen, Sirup, Gewürze und ein Schuß Alkohol, - serviert mit einer Kugel Vanille Eis, - ebenfalls ein Genuß!

Aber natürlich gibt es auch menschliches zu berichten, ... meine Freundin Egle kam Anfang Juli von ihrem Unesco Job in Senegal zurück und wohnt seither im kleinen Gästehaus. Eigentlich wollten wir viel zusammen arbeiten, - doch bei dieser Hitze wurde es ein Sommer der Strandbesuche und der African Parties auf der Farm.
Zu viele durchgefeierte Nächte, zu wenig Schlaf, - aber es hat Spass gemacht und ich habe viele neue Menschen kennen gelernt.


Das bemerkenswerteste war wohl das Abenteuer mit Jaquil, Es gibt hier in Portugal eine Auffangstation für deutsche Sozialfälle, - Kinder mit denen man in Deutschland nicht mehr zurecht kommt, werden sozusagen zur "Reha" nach Portugal verfrachtet. Tanja, eine nette Frau aus Deutschland, ist die Organisatorin und sucht die richtigen Pflegefamilien. Doch Jaquil, wollte einfach keiner haben, also hat sie ihn behalten und sucht immer wieder einmal eine Tagesbetreuung für ihn.
So landete Jaquil auch für den einen oder anderen Tag hier auf der Farm. Ein Kind deutscher Eltern, aber rabenschwarz mit krausem Haar, 9 Jahre alt, hyper aktiev und super inteligent. Er spricht fließend 3 Sprachen, klaut wie ein Rabe und stellt in jeder unbeaufsichtigten Sekunde fürchterliches an.
Wenn ich ihm einen schönen Platz mit Tisch und Malsachen im Schatten schaffe, um nur kurz die Pferde zu versorgen, ist meine blütenweiße Hauswand binnen 5 Minuten mit einem bunten Graphity versehen. Gehen wir mittags in ein Restaurant essen, räumt er flugs alle benutzten Teller von den Tischen, - geht dann zum Kellner und verlangt 50 Cent für seine Arbeit. Mit diesen 50 Cent müssen wir dann unbedingt zum Aldi fahren, dort kauft er sich für 49 Cent ein Choko Croisant, mit dem er dann den Rücksitz von meinem Auto voll bröselt. Wenn ich dann meine, - Jaquil, iss dein Croisant zuhause, ansonsten bleibe ich stehen und du steigst aus dem Auto aus. Meint darauf Jaquil, - kein Problem, dann gehe ich zur GNR (polizei) und sage denen das du mich hier ausgesetzt hast!
Also um diesen cleveren Burschen braucht man sich wohl keine Sorgen zu machen, - er wird seinen Weg finden, wenn auch nicht immer auf sehr legale Weise!


So ist dieser chillige Sommer vorüber gezogen, mit vielen Parties, wunderbarem Schwimmen im Atlantik, - er hat heuer unglaubliche 27 Grad, - Lese Nachmittage im Haus, - das dank seiner Lehm Stein Wände immer noch kühle 24 Grad hat und verrückten Gästen, die bei 40 Grad im Schatten alte Ruinen besichtigen wollten.

In dieser Hitze hat meine neu errichtete Pergola, der Terasse den nötigen Schatten gespendet, - ich habe lange überlegt, wie ich es gestalten sollte, Schatten im Sommer, Sonne im Winter, - aber ich denke mit diesem "Vorhang" ist es gut gelungen. Wir hatten sogar ein "Sternschnuppen Fest", haben in einer besonderen Nacht den Vorhang zurück geschoben und konnten das wunderbare Schauspiel des Himmels beobachten.


Jetzt freue ich mich wirklich auf Herbst, den ersten wolkenbruchartigen Regen, auf die Arbeit mit den Pferden, - sie stehen schon in den Startlöchern und fragen wann geht es wieder los?

Wie immer, habe ich auch schon wieder ein neues Projekt im Kopf, der Bagger war schon hier auf der Farm, aber darüber berichte ich ein anderes mal,

wie immer, Fortsetzung folgt,........
auch wenn es manchmal Monate daurt.


Freitag, 25. September 2015

Meine Hellsichtigen Pferde

Ja, oder wie soll ich das beschreiben, - werde ich mehr hellsichtig, - oder hellfühlig, - oder senden mir meine Tiere immer klarere Botschaften?
Manchmal ist es schon sehr zum Lachen, was sich auf meiner kleinen Farm da alles so ereignet,...
Zuerst die Hunde, die ja wie immer wie verrückt zur bestimmten Stunde auf den Futterplatz stürmen und in der Regel gierig auf ihr Trockenfutter warten, - doch in den Tagen, da ich einfach nur DENKE, da steht noch ein Liter Milch im Kühlschrank, den keiner mehr braucht, - sitzen alle 3 erwartungsvoll vor ihren vollen Futterschüsseln, - kein Hund frißt, - dabei habe ich doch nur an die Milch gedacht!!!
Also gehe ich ergeben zurück zum Haus, hole die Milch, alle Hunde haben noch immer nicht gefressen,...dann gibt es Milch,- das große Geschmatze setzt ein und nächsten Tag, wenn keine Milch mehr im Kühlschrank wartet, fressen die Hunde ganz normal sofort ihr Trockenfutter.

Aber noch witziger ist es mit den Pferden,.. ich bringe Unico normal am Abend auf die Koppel, - er geht nicht zu seinem Heu, sondern bleibt erwartungsvoll am Tor stehen. Mhhh, was ist hier faul?
Das Heu ist grün, riecht gut, alles in Ordnung, doch Unico wendet den Blick nicht von mir. Also inspiziere ich , einer Intuition folgend noch die Tränke und siehe da, da liegt ein toter Vogel in dem Becken. Ich entferne das arme tote Tier, säubere die Tränke und Uniko wandert zufrieden zu seinem Heu und frisst, denn Durst hat er vorerst keinen, - er wollte mir nur irgendwie mitteilen, - Hallo du, da ist mit dem Wasser was nicht in Ordnung, falls ich dann später in der Nacht Durst bekomme.
Bitte woher wusste das Pferd, das ein toter Vogel in der Tränke liegt? Er war ja vorher nicht einmal bei der Tränke, die ist fast 100 Meter vom Futterplatz entfernt!

Doch es kommt noch lustiger,.. gerade hatte ich Gäste, wir arbeiteten an der Energetischen Behandlung von Pferden. Unter anderem zeigte ich vor, wie man die Aura eines Pferdes bereinigen kann, ohne das Pferd selbst zu berühren. Als "Übungspferd" diente uns Unico.
Anscheinend hat er diese Behandlung so sehr genossen, das er als die Gäste bereits wieder abgereist waren, stoisch in seinem Stall stehen blieb und keinerlei Anstalten machte, die Koppel und seine Heuration aufzusuchen.

Ich brachte Filho auf die Koppel, mistete den Stall aus, füllte neues Stroh auf, - Unico stand immer noch geduldig da und wartete,..
Schließlich begann ich dann seine Aura nochmals zu behandeln, - es dauerte einige Minuten, dann begann Unico zu kauen und zu gähnen und stapfte anschließend ganz gemütlich auf die Koppel um sich seinem Abendessen zuzuwenden.

Gott sei Dank, hat sich dieses Thema nach einigen Tagen erledigt, Unico geht wieder normal zu seinem abendlichen Heu, - offensichtlich ist alles in Ordnung.

Doch ich wäre nicht in Portugal, gäbe es nicht immer wieder neue Probleme!
Gleich in meinem ersten Jahr hier, gab es unendliche Probleme mit dem Heu, .. der Winter war extrem trocken, das Futter wurde knapp und selbst schimmelndes Heu wurde zu Wahnsinspreisen verkauft. Eine schlimme Zeit, die ich nicht nochmals erleben möchte.
Doch ich suchte tapfer weiter und fand schließlich Roger, ein Engländer der im Alentejo wunderbares Heu erntet. Die Preise sind zwar ein Wahnsinn, doch die Pferde sind es mir wert. So hatte ich die letzten 3 Jahre keinerlei Sorgen, Roger wusste wieviel Heu ich im Jahr brauche und er lieferte immer pünktlich auf Abruf die beste Qualität.

Letzten Juli war ich sehr erschrocken, als Roger mit seinem LKW vorfuhr, - ein klapperdürrer Mann stieg aus, ein Schatten seiner selbst, - Roger hatte Krebs und gerade eine Chemo hinter sich.
Unverdrossen summte er ein Lied, ich betrachtete sein Gesicht, es sah aus wie das Gesicht eines kleinen Kindes, - ich dachte nur, oh mein Gott, der ist schon mehr drüben als herüben.
Doch Roger schien sehr zuversichtlich und meinte nur, ruf an, wenn du die nächste Lieferung brauchst.
Jetzt Ende September war es wieder soweit, - irgendwie hatte ich es im Bauchgefühl, das dieser Anruf wohl vergeblich wäre, - aber ja natürlich, ich rief trotzdem an.
Roger nahm auch ab, -- ah Helga, I am again for Chemo, .. ich hoffe du findest jemanden der dir für zumindest einen Monat Heu liefern kann.
Ich hoffe sehr das dieser einst so starke Mann wieder zu Kräften kommt, - aber man muß schon an Wunder glauben, das man sich dies vorstellen kann, - tausend Engel seien mit dir Roger, - aber nun stehe ich ohne Heu da!

Also bemühe ich den örtlichen Heu Liferanten, - seine Qualität ist dieses Jahr nicht schlecht, doch er hat nur riesige Ballen mit 350 kg, also kann ich nur jeweils 2 bestellen, denn wie sollte ich diese riesigen schweren Dinger weiter in meinen Heuschuppen nach hinten schieben. Erst wollte er mit 2 Ballen gar nicht kommen, doch als ich ihm eine extra Bezahlung für den Sprit zusicherte, hieß es doch Dienstag oder Mittwoch.
Ich saß zuhause und wartete, natürlich kam kein Heu, - die Nerven liegen blank, - ich kann doch meine Pferde nicht ausschließlich mit Stroh und Hafer ernähren?
Zig Anrufe, hin und her, - wer kann helfen, wer kann mir kurzfristig einige Ballen Heu borgen, der Heuhändler hebt mitlerweilen sein Telefon gar nicht mehr ab, denkt wohl, diese verrückte Ausländerin kann mich mal!!
Für heute Abend hatte ich nur mehr einen einzigen Ballen Heu als Reserve, da erhielt ich einen Anruf,- in Loule kannst du bei Jorge Mendes Heulage in Folie kaufen.
Also auf nach Loule, die Heulage kommt aus England, - sehr Ökonomisch!, ist reines Raygras und kostet pro Paket mit 12 kg, 15.- Euro.
Aber gut, - was soll es, ich kann ja meine Pferde nicht verhungern lassen. Also kaufe ich einige Pakete, fahre dann nochmals zum Heuhändler, - wie durch ein Wunder, treffe ich ihn auch zuhause an und er verspricht mir, morgen die 2 bestellten Großballen zu liefern.
Also optimistisch zurück nach Hause, Pferde Hafer füttern, restliches Heu auf die Koppel, Pferde auf die Koppel bringen, dann fahre ich mit der Scheibtruhe zum Auto um die Luxus Folien Heuballen zu entladen, damit die Pferde morgen ein Frühstück haben.
Ich schneide das erste Ding auf und streue eine Portion in die jeweilige Box, sofort ist Gewiehere und Gebrummel auf der Koppel!
Weder Unico noch Filho fressen ihr Heu auf der Koppel, - sie sausen am Zaun entlang, das es nur so staubt, - anscheinend ist in Plastik Folie eingeschweißtes Raygras aus England ihr absolutes Lieblingsfutter, obwohl beide dieses Futter noch nie im Leben gefressen haben.

Ich gehe zurück zum Haus, das fordernde und entrüstete Wiehern beider Pferde begleitet mich, - sorry Jungs, das neue Futter gibt es erst zum Frühstück, und damit eines gleich klar ist, Raygras aus England, kann ich mir auf Dauer nicht leisten, - so Gott will, kommt morgen wieder gutes Heu aus dem Alentejo, damit müssen wir zufrieden sein und wenn Raygras wirklich euer non plus ultra  Futter ist, verspreche ich das es zu Weihnachten eine weitere Portion gibt.

Dann war Ruhe auf der Koppel, beide Pferde gingen zu ihren Heu Plätzen und es war nur mehr friedliches Kauen und Schnauben hörbar.

Also was läuft da ab? Beobachtet eure Tiere, ich denke es ist unglaublich was sie alles wissen und ahnen, wir müssen nur selbst ein wenig Gespühr dafür entwickeln und ganz neue Welten stehen uns offen.
Wie oft denken wir, unsere Tiere sind minder bemittelte Wesen, aber vielleicht sind es gerade wir, denen der Durchblick fehlt und unsere Tiere besitzen wesentlich mehr Weisheit als wir.
Ein ziemlich fataler Fehler für uns, manchmal so hochnäsigen Menschen,..

Fortsetzung folgt,....................

Dienstag, 9. Juni 2015

Hunde auf Abwegen

Ehemalige Straßenhunde, gehen immer mal gerne auf "Tour" und so ist auch mein Cid hin und wieder abgehauen, um dann nach einigen Stunden, erschöpft aber glücklich wieder nach Hause zu kommen.
Ich hätte ihm ja seine gelegentlichen Ausflüge von Herzen gegönnt, würden da nicht in Portugal etliche Gefahren lauern.
Das eine ist, das immer wieder Giftköder ausgelegt werden, an denen die Hunde, wie mir erzählt wurde, erst nach stundenlangem fürchterlichen Leiden eingehen und natürlich gibt es hier obwohl verboten, einige Jäger die Fallen aufstellen. Manche Hunde beißen sich das Bein durch, einige wurden so gefunden, andere verhungern und verdursten jämmerlich in den Fallen.
Das ist natürlich nicht gerade das Highlight, das man sich für seinen Hund wünscht.
Ich lebte in der Hoffnung, das mein Cid, wenn er erst einmal Hundedamen hier auf der Farm hat, die Streunerei aufgeben würde, - dem ist leider nicht so!
Meine zwei Ladies Fee und Liz, bleiben zwar gerne auf der Farm, doch Cid ist ihr Prinz und sie laufen ihm Bedingungslos hinterher.
Mit Liz habe ich das Glück, das sie fahrende Autos so fürchtet, das sie sofort wieder umkehrt um in den sicheren Hafen der Farm Zuflucht zu suchen.
Fee hingegen ist ein erfahrener Straßenhund und folgt Cid auf Schritt und Tritt.
Letzten Dienstag ist etwas ganz ungewöhnliches passiert, ..... Mein Auto macht schon längere Zeit Probleme, war schon in 3 Werkstätten, doch man konnte die Ursache nicht finden, da das Auto erst nach längerer Fahrt plötzlich zu stottern anfing. An besagtem Tag trat das Problem wieder auf und ich fuhr sofort in die Werkstätte um es nun dem Mechaniker in Natura vorzuführen. Er hatte spontan auch keine Idee, was die Ursache sein könnte, - meinte nur das ist ein "verrücktes Auto", lassen sie es mal hier, ich muss weitere Tests machen.
Freunde brachten mich nach Hause und oh Schreck, Cid und Fee waren weg, es empfing mich nur eine unglücklich jaulende Liz, - sie ist ja erst 8 Monate alt und war noch nie alleine zuhause.
Komisch in all den Jahren ist Cid noch nie weg gelaufen, wenn ich nicht zuhause war. Er erhält von mir immer den Auftrag Haus und Pferde zu hüten solange ich weg bin und das hatt auch immer geklappt.
Nun alles hat eine Premiere und ich dachte in einigen Stunden werden die Hunde wohl wieder zurück sein. Doch es wurde Abend, Fütterungszeit für die Hunde, doch immer noch keine Ausreißer in Sicht.
Liz war so traurig das sie nichts essen wollte, und spät Abends öffnete ich alle Türen der Farm und des Hauses und ging mit Liz schlafen, - morgen früh sind sicher beide Hunde zurück,...
Nächsten Morgen sprang ich erwartungsvoll aus dem Bett, doch die Enttäuschung war groß, die Hunde waren nicht zurück!
Das hat es in all den Jahren noch nie gegeben, - Cid über 24 Stunden on Tour!
Ich saß ziemlich hoffnungslos auf der Farm, kein Auto, wo sollte ich suchen oder Rufen, es gibt hier unendlich viel "Niemandsland", weglos und undurchdringlich mit Büschen und Stechginster verwachsen,....Freunde anrufen,- auf Facebook posten,- mühsam mit dem Fahrrad einige Wege abfahren, - eigentlich konnte ich nur bangen, hoffen und warten.
Immer wenn das Telefon läutete sprang ich hoffnungsvoll auf, - die Hunde hatten ja Halsbänder mit meiner Telefonnummer, doch es waren immer nur Bekannte, die sich erkundigen wollten ob die Hunde schon zurück sind.
Ich versuchte mich mit Arbeit abzulenken, die Autogeschichte zog sich auch in die Länge, - irgend ein Elektronik Teil war kaputt, in Portugal nicht aufzutreiben, man musste es in Spanien bestellen, doch in Spanien war gerade ein Feiertag.
Ich versuchte in mich hinein zu spüren, - geht es den Hunden gut?... werden sie gesund wieder nach Hause kommen?
Irgendwie sagte mir mein Bauchgefühl, - sie kommen erst nach 4 Tagen am Freitag zurück, am Abend, wenn ich mit meiner Freundinn im Theater bin!
Mein Verstand hat sich natürlich mit seiner Logik gegen diese Intuition gewehrt, - doch ich sagte mir täglich, - bleib ruhig, warte auf Freitag.
Es wurde Freitag Abend, ich getraute mich nicht die Einladung meiner Freundin abzusagen, - es wäre ja auch eine verrückte Erklärung, - sorry ich kann heute nicht mitkommen, meine innere Stimme sagt, die Hunde kommen heute zurück.
Also duschen, chick anziehen, schminken, startklar,.. auf dem Weg zum Tor, wo meine Freundin schon wartete, läutete das Telefon. Hallo? Eine Portugiesin meldete sich,- ja da sind 2 Hunde vor meinem Tor, ich habe die Marke mit der Telefonnummer gesehen, - sind das ihre?
Ja das sind meine, Gott sei Dank, ich komme gleich, wo wohnen sie, sind die Hunde Ok, bitte halten sie den Rüden fest, die Hündinn ist scheu, aber sie wird bei dem Rüden bleiben, - ich komme, ich komme,..
Lea, sorry, sorry, du musst alleine ins Theater, die Hunde sind gefunden,... Adrian anrufen, die Hunde sind gefunden, kannst du mich bitte fahren?
Adrian ließ alles liegen und stehen und kam wie der Blitz. Wir mussten Richtung Moncarapocho und noch weiter, die Hunde waren über 30km gelaufen und hatten wie und wo auch immer sogar die Autobahn überquert.
Endlich fanden wir das Grundstück, mitten in der Pampa, am Ende der Welt.
Das Einfahrtstor wurde geöffnet, freundliche Menschen, - doch die bittere Enttäuschung, - die Hunde waren bereits wieder weiter gezogen. Man hatte ihnen Wasser und Kekse gefüttert, das Grundstück war nur an 3 Seiten eingezäunt, Richtung Berge, gab es keinen Zaun, da nur undurchdringliche Wildnis, - für die Hunde anscheinend nicht!
Ich rief und lockte, .. kein Laut war zu hören, die Hunde hatten sich in der endlosen Landschaft ins Nichts aufgelöst.
Nach einer Stunde gaben wir das Warten auf und fuhren sehr bedrückt wieder nach Hause. Die nette Portugiesische Familie hatte versprochen die Augen offen zu halten und sofort wieder anzurufen, falls die Hunde nochmals in Sichtweite wären.
Was war jetzt dran an meinem Bauchgefühl? Der Tage hatte gestimmt, sogar die Zeit, - die Zeit wärend ich im Theater sein sollte, - doch das half mir alles nichts, meine Hunde waren noch immer in der Pampa verschollen.
Bei der Suche bin ich dort etwas im Gelände herum geklettert, eigentlich eine tolle Landschaft, Steine mit tiefen Rinnen, Löchern und Spalten, die tief ins Innere der Erde führen. Doch der nächste Gedanke war, wenn da jemand hineinfällt, egal ob Mensch oder Tier, - der ist einfach fort und wird nie mehr gefunden,...
So wanderte ich verzweifelt in meinem Garten auf und ab, Liz folgte mir mit eingezogenem Schwanz, hatte ich ihr doch versprochen, ich fahre nur ganz kurz weg und werde mit Cid und Fee zurück kommen.
Plötzlich um 23h30 läutete das Telefon wieder, - die Hunde sind wieder da,- Ok, ich komme, - Adrian anrufen, - die Hunde sind zurück, bitte kannst du mich nochmals fahren?
In halsbrecherischer Fahrt ging es wieder Richtung Moncarapacho und diesmal waren die Hunde wirklich da, - Cid frisch und fröhlich, Fee konnte fast nicht mehr laufen, da sie Probleme mit ihrer Hüfte hat.
Schließlich waren beide Hunde sicher verladen, tausend Dankeschön an die nette Portugiesische Familie und ab ging es nach Hause.
Endlich beruhigt ins Bett gehen und einschlafen? - Irrtum!
Liz die die ganze Zeit nur wie ein Trauerkloß herum gelegen ist, sprudelte nun über vor Freude.
Die zwei Ausreißer wollten hingegen nur eines, - weiches Hundebett und schlafen.
So wurde es eine weitere schlaflose Nacht für mich, .. Liz, - geh Platz, schlaf und gib endlich Ruhe.
Außer das beide Hunde die nächsten Tage nur mit Schlafen, Trinken und Fressen verbrachten, ging es ihnen gut. Dank einiger Homöopathischen Mittel, lief Fee auch bald wieder ohne Beschwerden über die Farm.
Fazit der ganzen Geschichte, - Ich darf meinem Bauchgefühl vertrauen, - aber ich bin nicht geschaffen für solch emotionalen Achterbahnen, - also wird jetzt ein großes Gehege für die Hunde gebaut. Sorry Dogs, - wenn ihr ohne Bedenken 4 Tage in der Pampa übernachten könnt, dann müsst ihr nicht unbedingt auf meinen Sofas im Haus schlafen, - das Holzhaus wird für euch auch OK sein, dazu bekommt ihr 2000 m2 eingezäunt, ....






Das Trio ist wieder vereint!


Fortsetzung folgt,...............