Montag, 2. Januar 2012

Tierisches

Wir wohnen jetzt zu dritt im Haus, ich, Cid der Hund und neu, Friedrich der Gecko! Zuerst traf mich fast der Schlag, als ich ein Brett in der Küche verrückte und dahinter den Friedrich entdeckte! Hallo, alles ist sauber, neu und frisch gestrichen, das ist jetzt mein Haus! Friedrich sah mich verständnislos an, - ganz neue Töne, im Sommer hast du dich noch gefreut als ich in deinem Schlafzimmer das Ungeziefer gefressen habe!?
Ja, mein Lieber, da war auch alles dreckig und voller Flöhe, Fliegen und Wanzen! Du wirst schon sehen, die Viecher kommen wieder, auch wenn alles neu ist, _ Ich bin ein super Housemaid, halte alles sauber, mache keinen Lärm und keinen Schmutz, arbeite rund um die Uhr, kostenlos. OK, Friedrich, machs dir gemütlich, willkommen im Haus.

Nächsten Morgen war Friedrich aus der Küche verschwunden und ich dachte schon, er hat mangels Fliegen das Weite gesucht. Doch am Abend saß er gemütlich beim Kamin und genoss die Wärme! Tags darauf traf ich ihn im Bad, er hält wirklich alle Räume sauber!
Mein Bruder gab mir den Rat eine Flasche Bailys für Friedrich zu kaufen, Geckos lieben das! Weil nun Weihnachten war, kaufte ich wirklich eine Flasche Bailys für Friedrich, soll doch ein Festtag für alle sein!
Jetzt habe ich eine Flasche Bailys im Haus und Friedrich ist weg! Der dachte wohl, - Hilfe, die will eine Alkoholik aus mir machen, - nichts wie weg!
Jetzt hoffe ich dringend auf Gäste die gerne Bailys trinken, ansonsten wird die Flasche bei mir 100 Jahre alt!
Dafür hatte ich Weihnachten anderen Besuch, - als ich Heilig Abend die Pferde füttern ging, saß eine riesige prächtige färbige Ente vor Unicos Box. Oh, hallo Ente, du weißt wohl dass ich Vegetarier bin und hast dich zu mir gerettet anstatt heute Abend im Ofen zu schmoren! Ente war ganz zutraulich, schnatter, schnatter, watschel, watschel, - doch leider kam Cid um die Ecke gefegt und Ente musste erneut ihr Leben retten, den Cid duldet keine anderen Tiere auf dem Tereno! Ich kann ihm hundert mal erklären, schau, alle Tiere kommen zu uns, weil es hier sicher ist, die Hasen verstecken sich hier vor den Jägern, die Katzen flüchten zu uns, alle wollen Schutz! Doch Cid meint nur, mein Tereno, hier hat niemand etwas verloren!
Einzige Ausnahme sind Helenas Suizid Tauben, - und da hätte ich nichts dagegen wenn er sie verjagen würde!
So lange Helena noch hier wohnte, waren sicher 30 Tauben vor Ort und fast täglich beging eine Selbstmord in der Badewanne die als Pferdetränke diente, - darum nannte ich sie immer die Suizid Tauben. Jetzt ist nur mehr ein Pärchen hier, die überleben auch, da sie sich im Selbsttränker nicht ersäufen können, doch sie machen mir viel Arbeit! Koppel abmisten wie zuhause ist hier unmöglich! Man müsste sofort hinter jedem gefallenen Pferdeapfel nachlaufen, ansonsten zerlegen es Herr und Frau Taube in Windeseile in Tausende Krümel!
Doch das ist nicht alles, - falls ich einmal andenke den Stall Mittag fertig für den Abend zu machen, also, Heu, Stroh, Hafer und Mais einfüttere, stehen die Pferde abends mit enttäuschtem, vorwurfsvollem Gesicht vor einem leeren Futtertrog! Dafür watscheln 2 kaum noch gehfähige und absolut flugunfähige Tauben herum.
Klar, mit einem halben Kilo Hafer im Bauch kann man auch die längste Startbahn trotz vollem Speed nicht verlassen!


Unico und Cirio stehen jetzt friedlich zusammen auf der Koppel. Unico hat gelernt Cirios Angriffen mit der Hinterhand auszuweichen und versucht ihm tolle Manöver beizubringen!  Den Pferden ist stocklangweilig, ohne Arbeit nur auf der Koppel zu stehen, Lusitanos sind Arbeitspferde und wollen etwas leisten! So schnappe ich mir wann immer ich nur Zeit habe die Gerte und Spiele Stierkampf mit Unico. Es tut mir unendlich leid diese Momente nicht fotografieren zu können, aber ich behalte sie in meinem Herzen! Unico macht Angriff und rast aus 100 Meter Entfernung in vollem Speed kerzengerade auf mich zu um dann wenige Zentimeter vor meiner Nase zu stoppen, weicht seitlich aus, umkreist mich in gesetztem Galopp auf einem 3 Meter Zirkel, - ich könnte ihn fast berühren, - eine Bewegung von mir, Piroette, Vorderbeine hoch in der Luft, erneuter Angriff im Spanischen Schritt, er berührt mich nie, obwohl seine Hufe immer nur Zentimeter von meinem Körper entfernt sind.
Wenn mir der Tanz zu wild wird, brauche ich nur leise Ruhe zu sagen und er steht hoch aufgerichtet, mit bebenden Flanken neben mir und lässt sich bewegungslos von mir knuddeln.
Es ist einfach ein Traum so ein Pferd bei sich zu haben!



Fortsetzung folgt...

1 Kommentar:

  1. Liebe Helga,
    jetzt könnt ICH sagen - der Titel sollte lauten: Hommage an Unico. Es ist einfach toll, so ein Pferd als seinen Freund nennen zu können. Du könntest aber mal den Fotoaparat als Videocamera nützen und die Manöver zu filmen. Ich freue mich auch immer so sehr wenn unsere Schätze Freude am Leben und gelernten zeigen.
    Christine

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