Freitag, 20. Januar 2012

Energieschub

Putzen, Aufräumen, alles Unnötige weg geben, Müll entsorgen, - das alles gibt neue Energie, man hat wieder Luft zum Atmen und freien Raum!
Insofern bekam ich in den letzten Tagen einen gewaltigen Energieschub, der sich zwar in meiner Geldbörse als Energie Verlust bemerkbar machte, - aber das wird schon wieder...
Auslöser der ganzen Aktion war ein riesiger Stein. Ich mochte diesen Stein sehr gerne, doch beim Umbau des Gäste Apartments war er gewaltig im Weg. Ich konnte die Baupläne hin und her drehen wie ich wollte, es ergab sich keine zufriedenstellende Lösung. Eingang im Osten, hätte bedeutet das Schlafzimmer nach Westen zu verlegen, wobei ich die Gäste der Möglichkeit beraubt hätte, sich von der aufgehenden Morgensonne wecken zu lassen. Eingang im Norden hätte bedeutet, die letzten Strahlen der Abendsonne auszusperren. Also bleib der Eingang im Westen, doch um zu dieser Türe zu gelangen hätte man über besagten riesigen Stein klettern müssen.
Zwei Bagger versuchten bereits ihr Glück, doch das Monstrum bewegte sich keinen Millimeter, wir alle befürchteten schon, dass der Fels bis weit unter die Fundamente des alten Hauses hineinragte.
Schlußendlich rief ich Jose an, der meine schöne Gartenmauer gebaut hatte und Experte in Sachen Steine ist.
Da muss der große Bagger her mit dem Picka Picka, meinte er, - und das Haus? Ach dem passiert nichts, ich kann das schon!
Gestern früh legte er los, und pickapicka, in einer Stunde war der Stein in seine Einzelteile zerlegt! Alles schönster rosa Marmor, eigentlich sollte man die Steine schleifen lassen!
 Da er nun schon hier war mit der großen Maschine, nahmen wir auch gleich die riesigen Schuttberge in Angriff. Auch diese Trümmer wurden pickapicka zerlegt und einplaniert.
Ehe ichs versah, war schon eine Ladung Sandgemisch hier, der Bagger verteilte alles, die Rüttelplatte verdichtete alles und jetzt liegt das ganze alte Casa Helena friedlich begraben unter der neuen Hauszufahrt.
Möge es dort in Frieder ruhen und ich hoffe, dass nicht ein einziges Stückchen, von diesem scheußlichen Violetten Verputz, je wieder ans Tageslicht kommt!


Meine nächste Sorge waren die gewaltigen Gestrüpp Berge die ich in den letzten Monaten produziert hatte.
Meinen ursprünglichen Plan, das Zeug einhäckseln zu lassen, hatte ich aufgegeben, nachdem ich erfahren hatte, dass die Betriebsstunde dieses Gerätes 50.- Euro kostet und es wahrscheinlich Tage braucht, bis alles zerkleinert ist. Anzünden?, - das ergibt eine Stichflamme, die bis nach Lissabon zu sehen ist.
Ich sah mich schon die nächsten 2 Jahre, täglich am Lagerfeuer sitzen und das Zeug, Ästchen für Ästchen zu verbrennen.
Jose meinte, man kann es auch mit Lastwagen abtransportieren lassen, aber das ist sehr teuer, - er zeigte mir die öffentliche Preisliste, - 1 Fuhre Grünschnitt Abtransport 350.- Euro!
Ach du lieber Himmel, bei mir liegen ja zig Fuhren herum, das kann ich nie bezahlen! Jose, so ein richtig bauernschlauer Portugiese, grinste verschmitzt und meinte, der Unternehmer ist ein Freund von mir, ich kann ja mal um einen guten Preis fragen. Im Gegenzug wollte er dann wissen, wie viel ich für meinen Pferdemist verlange, er bräuchte etwas für den Kartoffelacker.
Ich verkniff mir zu sagen, bin froh wenn jemand den Mist abholt, weiß schon nicht mehr wohin damit, sondern bot ihm großzügig eine Fuhre Mist als Geschenk an.
Jose war so beglückt darüber, dass meine Farm heute für nur 200.- Euro von sämtlichem Gestrüpp befreit wurde, - es waren fünf LKW Fuhren!
Nebenbei erfuhr ich auch,  warum ich hier nie einen geraden Reitplatz haben werde. Jose bemühte sich ja redlich, die Fläche mit aufschütten, abziehen und verdichten, gerade zu bringen. Ich hatte ihm schon öfter gesagt, diese Arbeit bringt gar nichts, da braucht man einen großen Grader mit Laser! Jose schüttelte nur den Kopf und schwafelte mich mit schnellem Portugiesisch voll, von dem ich ohnehin nur die Hälfte verstehe!
Heute habe ich das Thema nochmals angesprochen, - der Grader von Sao Bras de Alportel ist einfach zu groß, er kann bei mir nicht aufs Grundstück fahren, man müsste ihn zum An und Abtransport zerlegen und dann ist es noch fraglich ob der Tieflader in meine kleine Strasse zwischen den Steinmauern einbiegen kann!
Na gut, dachte ich, wenn man im Gelände ausreitet, ist es auch nicht immer ganz eben, so kann ich dann Gelände und Dressur reiten gleich in einem verbinden. Doch Scherz beiseite,- ich denke mit vorsichtigem reiten und Schonung bei Regen, wird der Platz von selbst immer gerader, da Pferde herrliche Trampelpfade anlegen.

Jetzt fehlt nur mehr, dass Helena ihren restlichen Müll abholt, das Apartment fertig wird, ich den Unterstand für die Pferde bis Anfang März gebaut habe, Licht und Wasser im Stall angeschlossen wird, der Garten bepflanzt und die Terrasse gepflastert ist, die Wände innen und außen gestrichen werden, das Unkraut gemäht ist, der neue Koppelzaun aufgestellt wird, - alles ein Klacks, - jetzt habe ich wieder neue Energie!



Fortsetzung folgt.......

1 Kommentar:

  1. Liebe Helga,

    Du bis ja wirklich STEINREICH!!!! Ich hätte ja soooo gerne diesen wunderbaren rosa Marmorbrocken vom Foto. Wieviel wiegt der? Geht der in den Koffer rein? Der würde so super auf meine Terasse passen und ich hätte ein Stückchen Portugal bei mir zu Hause. Vielleicht gibt es einen Weg zu mir????
    Ich denke ich lerne noch Steineschleifen als Pensionsjob, das wär doch was und dann verkauf ich alles in österreich für gutes Geld.
    Ja das Thema Pferdemist - vielleicht bietet sich da ein Gelegenheit zum Verkaufen? Wir haben früher ja auch von den Bauern Geld dafür bekommen, als noch die Felder mit Natur gedüngt wurden. Vielleicht kannst Du da etwas Werbung machen und Deine Hüttehos produzieren goldene Äpfel??
    Ich freu mich auf alle Fälle schon sooo wenn ich es in Natura sehen werde.
    Wenn der Reitplatz nicht eben wird, ist es gelinde gesagt "goldene Äpfel". Du mußt ja auch darann denken, daß mal nicht so versierte Reiter darauf reiten wollen und ehrlich gesagt ich möchte nicht auf einer Berg- und Talbahn mein Pferd gymnastizieren. Aber ich denke da wird sich auch noch eine Lösung finden. Vielleicht taucht eines Tages ein Grader in Taschenformat auf??
    Man soll sich keine Limits setzen, dann ist alles offen und möglich.

    Umarme Dich
    Christine

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