Mittwoch, 25. Januar 2012

Der Garten

Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich Blumen, Pflanzen, Bäume und Gärten liebe. Meine besondere Liebe galt immer mediteranen Gärten. Diese Pflanzen sind leider in Österreich schwer zu kultivieren, brauchen Winterschutz oder müssen ins Haus, wo sie mehr schlecht als recht überleben und sich in den kurzen Sommermonaten nie zu ihrer vollen Pracht entfalten können.
Hier in Portugal kann ich mich austoben, alleine die Geldbörse und die tägliche Arbeit des Gießens, setzt Grenzen.
Es gibt aber auch hier so unterschiedliche Gartenthemen, man kann nicht alles bunt wie Kraut und Rüben durcheinander mixen,- entscheiden, für das eine oder andere, kann ich mich auch nicht, mir gefällt so vieles, also gliedere ich den Garten in verschiedene Bereiche und Themen.
Rein zufällig ist nun vor dem Haus, der Steine und Wüstengarten entstanden. Er glänzt nicht mit Blümchen, sondern gewinnt durch verschiedene Grau, grün und Rottöne und unterschiedliche Blatt Strukturen.
Palmen, Yukas, Agaven, Gräser, Kakteen und Sukulenten, bestimmen das Erscheinungsbild.
 An seiner Rückseite, getrennt durch große Eugenia Büsche, wird einmal der Rosen und Lavendel Garten entstehen.

Rund ums Haus und an den Wänden können die vielen Kletterpflanzen wie Bougainvillia und Jasmin ihre Pracht entfalten.
Den Grundstein für den Obstgarten legte ich ja schon letzten Sommer mit meinen 5 Zitrus Bäumen. Nach und nach möchte ich hier noch mit Aprikosen, Nektarinen, Avokado und Mango ergänzen. Alles Früchte, die ich für mein Leben gerne esse, besonders sonnenwarm, frisch vom Baum gepflückt, das ist ein unbezahlbarer Genuss!
Bäume und Büsche dürfen natürlich auch nicht fehlen. Zum Glück vermittelte mir jemand den Kontakt zu Martin, ein Deutscher, der mit seiner Frau hinter den Bergen von St. Katharina eine Baumschule betreibt.
Martin arbeitet ökologisch und ich bekam viele wertvolle Tipps, wie man ohne Chemie die hiesigen Pflanzenschädlinge bekämpfen kann.
Außerdem kann mir Martin durch seine jahrelangen Kontakte, jede gewünschte Pflanze auftreiben. So bekam ich letzte Woche 2 Kugelakazien für die Hauszufahrt, Bäume die hier kaum mehr kultiviert werden. Ich finde diese Bäume prachtvoll, speziell im Frühling wenn sie sich mit tausenden gelben Flauschbällchen schmücken.




So wie manche Frauen besser einen großen Bogen um ein Schuhgeschäft machen, so ist es für mich sehr ratsam nicht bei jedem Gartencenter den Blinker auszuwerfen! Vollbremsung, einparken, in der Vielfalt schwelgen, ich vergesse die Welt rund um mich, Zeit existiert nicht mehr, mein Einkaufswagen füllt sich, beglückt fahre ich nach Hause, den Pajero bumvoll mit Pflanzen!
Doch zuhause beginnt die Schwerstarbeit, Löcher buddeln, hier in dem schweren Lehmboden echt schweißtreibend, Humus und Sand untermischen und feste gießen!
Noch dazu muss ich aufpassen, nicht allzu exotische Pflanzen zu kaufen. Portugal ist immer noch sehr intensiv mit Brasilien verbunden. Die TAP, fliegt täglich mehrmals nach Brasilien, die Supermärkte sind speziell im Winter voll mit brasilianischem Obst und Gemüse, Maniok, Papaias und sonstiges, gibt es hier wie Mandarinen und Orangen bei uns zuhause.
Viele Portugiesen leben und arbeiten in Brasilien, verlieren aber dabei ihre hiesigen Wurzeln nicht, sprich sie verbringen ihre Urlaube hier, besuchen ihre Verwandten und bauen hier ihre Häuser um den Lebensabend zuhause in Portugal zu verbringen.
Diese Halbauswanderer bringen aber auch viel Brasilianische Kultur nach Portugal. Hier an der Algarve tanzt man Salsa und Samba und die Pflanzenmärkte sind voller Pflanzen, die eigentlich in den Brasilianischen Regenwald gehören.
Ich bewundere diese Exoten, doch ich beherrsche mich sie zu kaufen, denn ein einziger Nachtfrost zerstört all ihre Pracht! Alt eingesessene Leute sagen, es gibt hier viele Jahre ohne Frost, doch dann kommt ein Winter, da hast du nur eine Nacht minus Grade und alles ist kaputt!
Also halte ich mich an altbewährtes, die Vielfalt ist auch so grenzenlos.
Nebenbei gibt es auch hier eine riesige Menge Wildpflanzen, die das Auge bezaubern. Momentan entdecke ich überall auf den Wiesen schneeweiße Büschel von wilden Narzissen, und das zarte violett, der ebenfalls wild wachsenden Schwertlilien konkuriert mit den rose Tönen der Mandelblüten.
Irgendwann wird auch mein Garten fertig, es wird Jahre dauern, aber er wird schön, eine Oase für Herz und Seele.

Fortsetzung folgt.....

1 Kommentar:

  1. Liebe Helga,

    Dein Garten wird sicherlich prachtvoll, ich freu mich schon drauf. ABER noch mehr freue ich mich auf die Steine. (Vielleicht heiße ich deshalb Steiner). Alleine das 1. Foto erzeugt bei mir Herzklopfen. Wunderbare "Felsen" umrahmt von Bäumchen und Büschen.Super!!! Auch der Monolit am 2. Foto mit dem liegenden Stein - wunderbar. Vielleicht kann auch ich dem einen oder anderen Stein ein Plätzchen geben.
    Auf alle Fälle freue ich mich schon auf den Naturaeindruck.

    Mach weiter So!

    Christine

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