Mittwoch, 20. Juli 2011

Found?

Wie vereinbart, treffe ich mich mit dem Makler um 10h auf der Autobahnraststätte in Loule, - Duncan ist ein gemütlicher Schotte und fährt mit seinem Auto voraus, mein kleiner Peugeot tuckert tapfer hinterher. Ich muss gleich vorausschicken, Duncan, erwies sich als sehr nett und hilfreich, muss man doch wissen, das diese Makler normalerweise Villen in Millionenhöhe vermitteln und nicht so eine schmalspur Bruchbude, wie ich sie mir halt gerade leisten konnte! Er hatte das Anwesen, obwohl in seiner Kartei vorhanden, selbst noch nie gesehen, - so waren wir beide gleichermaßen gespannt, was uns erwartete!
Hinter Faro schlängelte sich die Strasse den Berg hoch, eine Abzweigung, und noch eine, die kleinen Straßen wurden immer enger, - Gott sei Dank ist das Tom Tom bei mir im Auto, sonst finde ich aus diesem Straßengewirr sicher nie wieder nach hause!
Nochmals Abbiegen auf eine kleine Sandstrasse, doch nach 150m haben wir das Ziel erreicht. Ein ganzes Rudel Hunde schwirrt bellend um unsere Beine, im Hintergrund entdecken wir Heleen, die Besitzerin der Liegenschaft.
Das Haus ist alt und ungepflegt, aber ein echtes Casa Terra, und die Wände sind gut erhalten. Zum Thema Casa Terra, muss ich folgendes erzählen, - als ich vor einigen Jahren schon diverse Liegenschaften besichtigte, damals in Begleitung eines Zivil Ingineurs und bei einem alten Haus meinte, da hilft nur eine große Schubraupe, das muss alles weg, meinte dieser, - no no no, das ist ein Casa Terra, rette jeden Quadratmeter Wand, den du retten kannst, diese Häuser haben das beste Wohnklima, heute kann das keiner mehr bauen, und falls du noch Leute findest, die dir ein Casa Terra bauen, kannst du es mit heutigem Geld, nicht mehr bezahlen!
Diese Aussage habe ich immer noch im Kopf, - suche seither mein Casa Terra!
Na und hier stand es, einige alte Bäume die ich mir immer für meinen Traumplatz gewünscht hatte, gab es auch, dazu noch jede Menge Feigen und Oliven. Ein schöner Holzstall, mit 2 großen Boxen, gab es auch, Koppel , Reitplatz, Waschplatz, alles ungepflegt aber immerhin vorhanden!

Etwas schön schauen, musste ich mir diesen Platz dennoch, - es gibt keinerlei Aussicht, rundherum grenzen grüne Hügel die Sicht ein, und last not least, stehen in 150m Entfernung zwei Hallen, ein nicht gerade erfreulicher Anblick! Aber OK, die Hallen werden mit der Zeit hinter den Bäumen und Büschen verschwinden und vielleicht läßt es sich auch ohne Aussicht gut wohnen, der Platz hat dafür etwas behütetes und kuscheliges, eine kleine, mit dicken Steinwänden begrenzte Oase des Friedens.
Duncan der Makler verabschiedete sich bald, ich hingegen saß den ganzen Nachmittag mit Heleen im Schatten der Bäume, - wir philosophierten über Pferde und entdeckten dabei unsere gemeinsame Wellenlänge.
So nett wir uns auch unterhielten, irgend wann mussten wir zum geschäftlichen kommen. Heleens geforderter Preis, entsprach den üblichen Preisen der Algarve, für mich war er jedenfalls unerschwinglich. Anderseits wollte Heleen dringend verkaufen, da sie verschuldet ist und die Bank schon monatlich mit der Pump Gun in der Türe stand!!!
Nach langer Diskussion, - ich überlegte, wen ich alles, alles zusammenkratze, kann ich Heleen gerade die Hälfte ihres geforderten Preises bieten, ich bin dann zwar total pleite, aber ich habe fürs Erste ein bewohnbares Haus und Boxen für die Pferde!
Am späten Nachmittag akzeptierte Heleen mein Angebot, ich fuhr beglückt und träumend, die 350km ins Ribatejo zurück, endlich habe ich mein Haus gefunden, nur 20min zum Flughafen, nur 20 min zum Strand, ich kann immer zum Schwimmen fahren, meine Pferde können wieder bei mir wohnen, Herz was willst du mehr!!!!
Doch die eigentlichen Probleme begannen erst jetzt!!!!
Fortsetzung folgt....

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen